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Autoindustrie Audi prüft Gnadenfrist für Verbrenner

Die VW-Tochter entscheidet bis zum Sommer über den langfristigen Ausstieg aus der Technologie. Mittelfristig sollen die Gewinne wieder kräftig sprudeln.
18.03.2021 - 15:51 Uhr Kommentieren
Bis 2024 will Vorstandschef Markus Duesmann 20 rein elektrische Modelle auf den Markt bringen, jeder dritte verkaufte Audi soll dann mit Batterie fahren. Quelle: dpa
Audi

Bis 2024 will Vorstandschef Markus Duesmann 20 rein elektrische Modelle auf den Markt bringen, jeder dritte verkaufte Audi soll dann mit Batterie fahren.

(Foto: dpa)

München Bis zum Sommer will Audi entscheiden, wie lange das Unternehmen noch Autos mit Benzin und Dieselmotoren baut. Ob es ein festes Ausstiegsdatum geben wird, ist offen. Die Strategie werde gerade überarbeitet, sagte Audi-Chef Markus Duesmann am Donnerstag in Ingolstadt.

Neue Benzin- und Dieselmotoren werden jedenfalls nicht mehr entwickelt, lediglich die bestehenden Motorengenerationen optimiert. Kurzfristig wird die VW-Tochter auf konventionelle Motoren jedenfalls nicht verzichten. Audi braucht die Verbrenner vorerst noch, denn „die finanzieren die Transformation“, sagt Duesmann.

Es ist eine Gnadenfrist für den Verbrenner. „In den kommenden zwei bis drei Jahren werden sich die Renditen zwischen Elektro und Verbrennern angleichen“, sagt Finanzvorstand Arno Antlitz. Audi investiert massiv die Massenproduktion von Stromautos und will die Kosten über standardisierte technische Plattformen drastisch senken.

Mit dem Q4-Etron bringt Audi in diesem Jahr erstmals ein kompaktes Auto für den Massenmarkt, in Ergänzung zum SUV Etron und dem Etron GT. Bis 2024 will Duesmann 20 rein elektrische Modelle auf den Markt bringen, jeder dritte verkaufte Audi soll dann mit Batterie fahren.

Ab 2024 will die VW-Tochter aus dem „Artemis“-Projekt heraus ein neues Elektroauto für die Oberklasse vorstellen. Verbrennungsmotoren dürften ab der zweiten Hälfte des Jahrzehnts in der Nische verschwinden.

Denn mit Großbritannien (2030) und Norwegen (2025) haben bereits zwei wichtige Märkte das Aus für Verbrennungsmotoren beschlossen. Konkurrenten wie Volvo und Jaguar haben bereits angekündigt, sich mittelfristig aus der Technik zurückzuziehen.

China treibt das Geschäft

Markus Duesmann blickt auf ein „verrücktes Jahr“ zurück. Seit April 2020 ist der Manager Audi-Chef und seitdem im Corona-Modus. Doch von dem scharfen Lockdown hat sich die VW-Tochter gut erholt. Dank eines kräftigen Wachstums im zweiten Halbjahr 2020 blieb am Ende ein Betriebsergebnis von 2,7 Milliarden Euro übrig, die Umsatzrendite liegt bei 5,1 Prozent.

Rückenwind kam vor allem aus China: Erstmals verkaufte Audi mehr als 700.000 Autos pro Jahr in dem Land, das sind fast 40 Prozent des Gesamtabsatzes. In Zukunft soll diese Position weiter gefestigt werden. So baut Audi gemeinsam mit seinem Joint-Venture-Partner ein neues Werk für die elektrische Oberklasse, auch die Produktion mit dem zweiten Partner SAIC wird ausgebaut.

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In diesem Jahr will Audi wieder „deutlich wachsen“. Bremsen könnten allerdings der Mangel an Halbleitern und mögliche Auswirkungen der Corona-Pandemie. Angepeilt wird eine Umsatzrendite von sieben Prozent bei gleichzeitig hohen Investitionen in die Elektromobilität.

So stellt Audi derzeit wie die Konkurrenten BMW und Mercedes die deutschen Werke auf den Bau von Stromautos um. Treiber sind die verschärfte EU-Klimapolitik und ein neuer Konkurrent vor der Haustür. Noch in diesem Jahr will Tesla in seiner Fabrik in Grünheide bei Berlin die ersten Elektroautos bauen, mittelfristig sind 500.000 Stück pro Jahr geplant.

Mehr: „Wir wollen Tesla überholen“ – Audi-Chef Markus Duesmann im Interview

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