Autoindustrie VW-Chef Diess holt zum Rundumschlag gegen Politik und Konzern-Kritiker aus
„Die Autoindustrie ist zu sehr mit sich selbst beschäftigt"
Düsseldorf Dass er keinen Konflikt scheut, hat VW-Chef Herbert Diess schon oft bewiesen. Doch so offensiv wie auf der „Internationalen Zuliefererbörse“ in Wolfsburg trat selbst der neue Konzernchef selten auf.
Eigentlich waren seine Zulieferer am Montag nach Wolfsburg gekommen, um sich für den 170 Milliarden Euro schweren Einkaufsetat des Konzerns zu bewerben. Doch sie werden Zeuge einer Abrechnung des VW-Chefs – mit der Politik und den Kritikern des Konzerns.
„Der jetzige Feldzug gegen die individuelle Mobilität und damit gegen das Auto nimmt […] existenzbedrohende Ausmaße an“, mahnte Diess in seiner Ansprache laut Redetext. In Deutschland werde eine „beinahe hysterische Stickoxiddiskussion um wenige Problemzonen in unseren Städten geführt“.
Umweltverbände und auch Kanzlerin Angela Merkel hatten zuletzt gefordert, auch die Hardware alter Diesel nachzurüsten. VW hatte über Jahre systematisch den Schadstoffausstoß seiner Dieselmotoren manipuliert.
Für Diess sind die Probleme des Konzerns vor allem in der Politik zu suchen. Die Herausforderungen seien massiv gewachsen. Der Handelskrieg zwischen den USA und China, drohende Importzölle und politische Instabilität durch den Brexit und Russland würden zur Gefahr für den Markt.
Aber auch die neuen Vorgaben aus Brüssel sind aus Sicht des VW-Chefs zu ambitioniert. Die Regulatoren „üben sich in bisher unbekannter Hast, unserer Branche neue Technikvorgaben zu machen“, lästerte Diess. Zuletzt hatten die europäischen Umweltminister sich geeinigt, die CO2-Flottenziele bis 2030 um weitere 35 Prozent senken zu wollen.
Damit bringe man die Industrie an „den Rand ihrer Leistungsfähigkeit“, so Diess. Schon bei einer CO2-Reduktion um 30 Prozent bis 2030 müsste ein Drittel aller Fahrzeuge rein elektrisch unterwegs sein, prognostizierte der Vorstandsvorsitzende. Bei 40 Prozent müsste jedes zweite Auto elektrisch fahren.
Doch Deutschland sei auf so viele Elektroautos noch nicht vorbereitet. „Ich sehe derzeit nicht, wie wir bis 2030 unsere Primärenergie CO2-frei bekommen wollen“, warnte der VW-Chef. „Wenn das nicht gelingt, fahren wir eben anstatt mit Benzin oder Diesel im Prinzip mit Kohle, auch wenn wir elektrisch unterwegs sind.“ Das Ergebnis seien am Ende höhere CO2-Emissionen als heute.
Auch für die Arbeitsplätze in Deutschland hat der hohe Anteil von Elektroautos aus Sicht des VW-Chefs schlimme Folgen. „Uns ist allen klar, dass der Strukturwandel dazu führt, dass es weniger Arbeitsplätze in der Automobilindustrie in Deutschland geben wird“, so Diess. Schon in der vergangenen Woche hatte Diess davor gewarnt, dass mit der neuen Regulierung bis zu 100.000 Arbeitsplätze im Konzern auf dem Spiel stehen könnten.
Alleine in Niedersachsen werde VW bis 2020 etwa 23.000 Arbeitsplätze in auslaufenden Technologien abbauen. Durch Elektromotoren und Batterieproduktion würden aber nur 9000 neue Arbeitsplätze entstehen.
Das Problem der Autoindustrie könne damit schnell zum Problem deutscher Städte werden, mahnte Diess – und erinnerte in seiner Rede an den Niedergang großer Industriemetropolen wie Detroit und Turin. „Aus heutiger Sicht stehen die Chancen vielleicht bei 50:50, dass die deutsche Automobilindustrie in zehn Jahren noch zur Weltspitze gehört.“ Dazu seien in den kommenden Jahren „enorme Anstrengungen von Nöten“.
Es sei aber falsch, den Strukturwandel aufhalten zu wollen. „Dieser Fehler wird in Deutschland beim Kohlebergbau seit 50 bis 60 Jahren praktiziert“, so Diess. Den Streit mit dem Energieriesen RWE, den Diess mit Äußerungen zum Hambacher Forst zuletzt ausgelöst hatte, dürften diese Zitate weiter befeuern.
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Ja solange wir unseren Strom mit der Verbrennung fossiler Brennstoffe und Atomkraft herstellen, rauchen die Abgase und Schadstoffe aus den Schornsteinen und es bleibt bei der Tatsache, dass Lobbyisten aus Politik und Wirtschaft weiterhin den milliardenschweren Gewinn, der sich die nächsten Jahre noch aus der Verstromung der Bodenschätze ergibt, reinholen wollen. Bis die letzten Öl-, Kohle- und Gasreserven ebenso teuer wie umweltschädlich verfeuert worden sind und unzählige weitere Menschen bei den geopolitischen Konflikten darum ihr Leben gelassen haben. Darum geht es hier um Fake-Green solange man für Elektromobilität an Ladesäulen dreckigen Strom laden muss. Klar Herr Diess, es steht ein grosser Strukturwandel an. Die Deutsche Autoindustrie hat sent 3 Jahren versucht alles zu vertuschen. Aber wir sollten den Wandel JETZT erzwingen. Neueste Forschung bietet Alternativen - Neutrino-Energy wäre die Lösung vieler Komplikationen und vor allem Emissionsfreie Energy als UNENDLICHE RESSOURCE für die mobile, dezentrale Haushaltsenergie und für die Elektromobilität. Dazu liegen spannende,internationale Forschungsergebnisse und Patente der Berliner Neutrino Energy Group bereit. Es werden demzufolge keine Grosskraftwerke und Stromtrassen mehr benötigt, weil Billionen von Neutrinos mit der Solaren Strahlung weltweit strömen und in Energie gewandelt werden können durch Haushaltsgeneratoren und PowerCubes für den Antrieb in der Elektromobilität. Mit einem ersten Kleinfahrzeug PI, das mit unendlicher Reichweite fahren kann, quasi aus der Luft Tanken würde, angetrieben von Tag und Nacht milliardenfach strömenden Neutrinos, welche emissionsfreie Energie abgeben, kann ein Meilenstein gesetzt werden. Das wird kommen - setzen Sie alles daran hier Einzusteigen, ehe die Deutsche Autoindustrie sich mit veralteten Batterietechnologien verplant.
Als Aktionär von VW finde ich es an der Zeit, dass sich der Konzern auch mit der Standortthematik befasst. Wer nicht gewollt ist, sollte den Acker verlassen.
Es ist von der Politik so gewollt und die Treiber dieser hyperaktiven Wandlungswelle werden auch verantworten müssen, was dann als Ergebnis unter dem Strich herauskommen wird... Ein wirtschaftlich starkes Autoland Deutschland wird nach der unsäglichen Flüchtlingspanne 2015 nun ohne Not in das ökonomische Abseits katapultiert, weil die grünrot verfärbte schwache Union um "Abkanzlerin" Merkel mit Pattex und Kittifix ihre Stühle der Macht fixieren.