Automobilindustrie VW-Lastwagen-Tochter Traton hebt Jahresziel an

Die Auftragslage beim LKW-Hersteller ist gut.
München Die VW-Nutzfahrzeugholding Traton blickt nach einem überraschend guten Jahresstart etwas optimistischer auf 2021. Die operative Umsatzrendite dürfte nun bei fünf bis sieben Prozent liegen, teilte der Hersteller von Lkw und Bussen der Marken Scania, MAN und VW am Montagabend in München mit.
Erst Anfang März hatte das Unternehmen angekündigt, dank guter Auftragslage im laufenden Jahr mit besseren Ergebnissen zu rechnen. Dabei war Traton noch von einer Umsatzrendite von fünf bis sechs Prozent ausgegangen. „Die Geschäftsentwicklung hat im ersten Quartal nochmals an Fahrt gewonnen“, sagte Vorstandschef Matthias Gründler.
In der Prognose seien keine Aufwendungen und Ausgaben für das Restrukturierungsprogramm von MAN Truck & Bus sowie aus der geplanten Übernahme des US-Lastwagenbauers Navistar enthalten, hieß es weiter. Die Pandemie und die damit verbundenen Gegenmaßnahmen der jeweiligen Länder sowie mögliche Auswirkungen auf Produktion und Lieferketten sorgen laut Traton noch immer für Unsicherheit.
Vorläufigen Zahlen zufolge lag der Umsatz der Holding im ersten Quartal um 15 Prozent höher bei 6,5 Milliarden Euro. Das bereinigte operative Ergebnis habe bei 510 Millionen Euro (Vorjahr: 161) und die bereinigte operative Umsatzrendite bei 7,9 Prozent gelegen.
Abzüglich Kosten von 362 Millionen Euro für den Arbeitsplatzabbau bei MAN blieben 150 Millionen Euro übrig. Für die geplante Schließung des MAN-Werks im österreichischen Steyr habe Traton noch keine Rückstellungen verbucht. Die Belegschaft dort hatte einen Verkauf des Werks abgelehnt.
Aktienkurs legt kräftig zu
Der Aktienkurs legte auf der Handelsplattform Lang & Schwarz im außerbörslichen Handel in einer ersten Reaktion um mehr als 4,7 Prozent zu.
Traton hatte 2020 die Pandemie deutlich zu spüren bekommen; der Umsatz sank um 16 Prozent auf 22,6 Milliarden Euro, der bereinigte Betriebsgewinn brach auf 135 Millionen Euro ein. Unter dem Strich stand ein Verlust von 124 Millionen Euro. Dennoch sollen die Aktionäre eine Dividende von 25 Cent je Aktie erhalten.
Mehr: Traton stockt Investitionen für Elektro-Lkw deutlich auf
Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.