Prevent hat seine Wurzeln 1952 in einer Sattlerei in Sloveni Grad im ehemaligen Jugoslawien, wie die Unternehmensberatung Oaklins mitteilte. 1976 wurde VW dort Kunde für Sitzbezüge. 1992 zog Prevent nach Wolfsburg um. Inzwischen gehören etwa drei Dutzend Firmen mit annähernd 12.000 Mitarbeitern rund um den Globus zum Firmengeflecht des Ingenieurs Nijaz Hastor und seiner Söhne Kenan und Damir.
Oaklins war bei der Übernahme der beiden sächsischen Autozulieferer Car Trim und ES Automobilguss im Jahr 2015 beteiligt. Die Unternehmen bauen in Deutschland, Tschechien und Bosnien Getriebeteile, Sitze und Innenausstattung für VW, Audi, Porsche und andere Hersteller. 2016 machten die Unternehmen mit einer spektakulären Auseinandersetzung mit Volkswagen Schlagzeilen.
Ebenfalls 2015 kaufte Prevent auch das Südamerika-Geschäft des Sitzherstellers Keiper. Zu Prevent gehört auch das TWB Presswerk in Hagen mit etwa 500 Stellen. Der bayerische Autozulieferer Grammer, bei dem die Familie jetzt mit 20 Prozent größter Aktionär ist und die Kontrolle übernehmen will, wäre mit 12.000 Mitarbeitern und rund 1,6 Milliarden Euro Umsatz der weitaus dickste Brocken im Firmengeflecht.
Den Möbellieferanten Wössner in Sulz am Neckar kaufte Prevent 2016 – inzwischen wurde die Produktion nach Bosnien verlagert. Der westfälische Möbelhersteller Gepade hatte kurz nach der Übernahme durch Prevent Insolvenz angemeldet. Inzwischen ist Prevent auch größter Aktionär beim kriselnden schwäbischen Küchenhersteller Alno.
Öffentlich tritt Hastor selten auf. Selbst die Hastor-Stiftung für Nachwuchstalente in Sarajevo zeigt den Stifter nicht.
Quelle: dpa
Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.