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Bahntechnik Siemens übernimmt Reisesoftware-Spezialisten für mehr als eine halbe Milliarde Euro

Der Technologiekonzern kauft die niederländische Bahn-IT-Plattform Sqills. Damit soll auch das neue Software-Mietmodell vorangetrieben werden.
05.08.2021 - 06:00 Uhr Kommentieren
Der Dax-Konzern will künftig verstärkt nicht nur Züge, sondern auch die Software für Bahnreisen anbieten. Quelle: imago images/Aviation-Stock
ICE von Siemens

Der Dax-Konzern will künftig verstärkt nicht nur Züge, sondern auch die Software für Bahnreisen anbieten.

(Foto: imago images/Aviation-Stock)

München Der neue Siemens-CEO Roland Busch will das Traditionsunternehmen zunehmend in einen Softwarekonzern wandeln. Auf dem Weg dahin übernimmt Siemens jetzt für mehr als eine halbe Milliarde Euro den niederländischen Bahnsoftware-Spezialisten Sqills.

„Die Akquisition von Sqills ist ein perfektes Beispiel dafür, wie Siemens die realen und digitalen Welten zusammenführt, um seine Kunden bei ihrer Transformation zu unterstützen“, sagte Busch am Donnerstag in München. Sqills bietet eine Softwareplattform zum Beispiel für die Reservierung und den Fahrkartenverkauf für Bahn- und Busreisen. Die Software wird über ein „Software as a Service“-Mietmodell (SaaS) in der Cloud bereitgestellt.

Busch steht seit Februar an der Spitze von Deutschlands größtem Technologiekonzern. „Wir werden immer mehr Software verkaufen“, kündigte er im Gespräch mit dem Handelsblatt an. In den kommenden Jahren sollen die Umsätze mit Software und digitalen Services von zuletzt mehr als fünf Milliarden Euro um im Schnitt zehn Prozent jährlich wachsen.

Dabei will Siemens künftig bei Industriesoftware verstärkt auf SaaS setzen. Der Konzern will also Software vermieten, statt einmalig Lizenzen zu verkaufen. Damit folgt Siemens dem Trend in der Software-Industrie. Allerdings lief die Umstellung bei vielen auch großen Anbietern schwierig. „So eine Transformation ist in der Tat eine große Herausforderung, daran haben sich andere verhoben“, sagte Finanzvorstand Ralf Thomas dem Handelsblatt. Am Ende werde sich der Systemwechsel aber auszahlen.

Mit der Übernahme von Sqills zeigt der Konzern nun, dass er die neue Strategie auch in den operativen Geschäften umsetzen will. Der Kaufpreis ist durchaus üppig. Er beträgt 550 Millionen Euro zuzüglich einer erfolgsabhängigen Komponente. Das niederländische Unternehmen mit 160 Mitarbeitern rechnet im kommenden Jahr mit rund 40 Millionen Euro Umsatz.

Siemens setzt auf „Software as a Service“

Sqills hat die Softwareplattform „S3 Passenger“ entwickelt, die von großen Bahnbetreibern genutzt wird. Das System soll für eine bessere Auslastung und Verfügbarkeit bei der Personenbeförderung sorgen. Die Akquisition passe „hervorragend zur kürzlich beschlossenen Fokussierung auf robuste Geschäftsmodelle mit wiederkehrenden Umsätzen, wie es zum Beispiel bei Software as a Service der Fall ist“, sagte Busch. Der CEO von Sqills, Bart van Munster, sieht die Eingliederung in das Siemens-Softwareportfolio als Chance. „Dadurch wird es Sqills möglich, über Europa hinaus in den asiatisch-pazifischen Raum und nach Amerika zu expandieren.“

Die Siemens-Bahntechnik steigerte ihren Umsatz im vergangenen Jahr um vergleichbar zwei Prozent auf gut neun Milliarden Euro. Die operative Umsatzrendite betrug gut neun Prozent. Früher war immer wieder über eine Abspaltung spekuliert worden. So wollte Ex-Siemens-Chef Joe Kaeser die Bahntechnik mit dem Konkurrenten Alstom fusionieren. Das Projekt scheiterte am Widerstand der Kartellwächter. Der neue Siemens-CEO Busch sieht Mobility aber als eine tragende Säule des Konzerns. Sie sei ein gutes Beispiel dafür, wie Siemens seine Stärken bei der Hardware – hier dem Bau von Zügen – mit Softwareexpertise verknüpfen könne.

Mehr: Siemens-CFO Thomas: „Wir haben großen Respekt vor der Software-Umstellung.“

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