Bahntechnik Vossloh will 2012 wieder Fahrt aufnehmen

Vossloh will 2012 rund 100 Millionen Euro gewinn erzielen.
Düsseldorf Der Bahntechnikkonzern Vossloh sieht sich nach einem schwachen Jahr wieder auf Wachstumskurs. „Vossloh nimmt im nächsten Jahr wieder Fahrt auf“, erklärte Vorstandssprecher Werner Andree am Freitag. „Wir sind noch nie mit einem so hohen Auftragsbestand in ein neues Jahr gestartet“, erkläuterte Technikvorstand Norbert Schiedeck in einer Telefonkonferenz. Dieser liege deutlich über 1,4 Milliarden Euro.
Nicht nur die Erlöse sollen ab 2012 wieder steigen, Vossloh will auch profitabler werden. Demnach soll der Umsatz 2012 zwischen 1,25 und 1,3 Milliarden Euro liegen, das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) zwischen 100 und 110 Millionen Euro und der Konzernüberschuss zwischen 55 und 60 Millionen Euro. 2013 will Vossloh dann 1,3 bis 1,35 Milliarden Euro erlösen, das Ebit soll 120 bis 130 Millionen Euro erreichen und der Konzerngewinn bei 70 bis 75 Millionen Euro liegen. Der Spielraum für Akquisitionen bleibe weiter groß, sagte Schiedeck. Die Vossloh-Bilanz würde Akquisitionen von 400 Millionen Euro, vielleicht auch 500 Millionen Euro verkraften. Derzeit gebe es aber nichts, worüber er sprechen könne, sagte der Vorstand.
Die Anleger freuten sich über die neuen Zahlen: die im MDax gelistete Aktie lag am Vormittag zeitweise mehr als vier Prozent im Plus.
Derzeit machen dem erfolgsverwöhnten Konzern ins Stocken geratene Geschäfte in China und Russland, der Baustopp in Lybien sowie eine verzögerte Auftragsvergabe in Südeuropa zu schaffen. Für 2011 hat Vossloh seine Ziele bereits zwei Mal herunterschrauben müssen und peilt nun einen Umsatz von rund 1,2 (Vorjahr: 1,35) Milliarden Euro an sowie ein Ebit zwischen 90 und 100 (152) Millionen Euro. Der Konzernüberschuss soll bei 52 bis 57 Millionen Euro liegen. Für 2011 plant Vossloh dennoch, eine unveränderte Dividende von 2,50 Euro je Aktie auszuschütten, wie der Vorstand am Freitag mitteilte.
Zu den Plänen von Knorr-Bremse -Eigner Heinz Hermann Thiele, sein Aktienpaket an Vossloh weiter aufzustocken, äußerte sich Schiedeck knapp. Thiele wolle eine Minderheitsbeteiligung von 25 Prozent, er habe keine vollständige Übernahme angemeldet. „Wir sehen mal, was das Bundeskartellamt dazu entscheiden wird.“ Thiele war im Frühjahr bei Vossloh eingestiegen und hält inzwischen über 15 Prozent.
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