Bau Bauhauptgewerbe mit Umsatzrekord im Corona-Jahr 2020

Besonders im Wohnungsbau konnte die Baubranche ein starkes Auftragsplus verzeichnen.
Berlin Die deutsche Baubranche hat im Corona-Jahr 2020 einen Umsatzrekord erzielt. Die Erlöse wuchsen um 6,6 Prozent auf einen neuen Höchststand von 98,3 Milliarden Euro, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag mitteilte.
Die Daten basieren auf einer Umfrage von 9100 Betrieben im Bauhauptgewerbe mit je mindestens 20 Beschäftigten. Werden auch kleinere Unternehmen hinzugerechnet, dann legte der Umsatz um 5,9 Prozent auf 143 Milliarden Euro zu.
„Die Bauunternehmen haben es 2020 geschafft, der Corona-Krise zu trotzen“, sagte der Vizepräsident Wirtschaft des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie (HDB), Tim Lorenz. Damit habe sich der Bau einmal mehr als Stütze der Konjunktur erwiesen, nicht zuletzt wegen der anhaltend starken Nachfrage nach neuen Wohnungen, die auch von den niedrigen Zinsen getragen wird.
Zum Rekordjahr beigetragen habe auch die Mehrwertsteuersenkung im Kampf gegen die Corona-Krise im zweiten Halbjahr, deren nahendes Auslaufen zu einem Umsatzsprung im Dezember führte, da Kunden noch die günstigeren Preise mitnehmen wollten. „Die Vorzieheffekte werden allerdings dazu führen, dass diese Umsätze 2021 fehlen werden“, sagte Lorenz. Daher sei nur mit Stagnation zu rechnen.
Durchschnittlich waren in den größeren Betrieben im abgelaufenen Jahr 505.000 Personen beschäftigt und damit etwa 18.000 oder 3,7 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Die Aufträge wuchsen 2020 trotz Pandemie das sechste Jahr in Folge.
Im Bauhauptgewerbe nahmen sie um 0,5 Prozent zu. „Das sehr hohe Volumen der Auftragseingänge von 2019 konnte durch das nominale Plus 2020 nochmals gesteigert werden“, hieß es dazu. Preisbereinigt (real) sank der Umsatz jedoch, und zwar um 2,6 Prozent.
Innerhalb der einzelnen Bausparten fiel die Auftragsentwicklung allerdings sehr unterschiedlich aus. Im boomenden Wohnungsbau nahmen die Aufträge um 7,6 Prozent zu. Der gewerbliche Bau musste dagegen einen Rückgang von 4,8 Prozent verkraften, da wegen der Corona-Krise viele Unternehmen mit dem Bau neuer Bürogebäude oder Fabriken zögern.
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