Baukonzern in Insolvenz Strabag will sich Filet-Stücke der Alpine sichern

Der Baukonzern Strabag in Wien.
Wien Der österreichische Bau-Konzern Strabag SE könnte nach eigenen Angaben vom späten Mittwoch bald ein Angebot für die Sparten Hazet, Universale und Arb des pleite gegangenen Konkurrenten Alpine Holding GmbH abgeben.
Wie es in einer E-Mail von Strabag hieß, hat der Konzern vom Alpine-Insolvenzverwalter allerdings bislang noch keine Einladung erhalten, ein Angebot abzugeben - obwohl Interesse angemeldet worden sei. Strabag stehe bereit, Mitarbeiter der insolventen Alpine zu übernehmen. Grundsätzlich sei Strabag an allen Assets von Alpine interessiert.
Alpine ist die österreichische Tochter der spanischen Fomento de Construcciones y Contratas SA (FCC). Sie startete am Mittwoch vergangener Woche die wohl größte Insolvenz Österreichs seit dem 2. Weltkrieg. Versuche, neue Gelder einzusammeln, waren zuvor gescheitert.
Wie das österreichische Wirtschaftsblatt schreibt, gab es im Sozialministerium den ersten Alpine-Gipfel der Bauwirtschaft. Das Ergebnis war, es soll keine große Auffanglösung mit den Unternehmen Strabag, Porr, Habau und Swietelsky geben, sondern eher viele regionale Lösungen. Strabag will neben den Sparten der Alpine Gruppe auch die IT sowie deren Baugeräte-Tochter weiterführen, sodass vom Masseverwalter ein geordneter Übergang der Assets sichergestellt werden könne. Momentan fürchtet der Marktführer scheinbar, leer auszugehen. Daher möchte das Unternehmen gerne an den Verhandlungen zu den Bundesländerlösungen teilnehmen. Der Linzer Baukonzern möchte beispielsweise etwa 1500 von 4900 österreichischen Mitarbeiter des Alpine übernehmen und in Salzburg, wo Alpine 600 Leute beschäftigt, sieht sich das Familienunternehmen G. Hinteregger & Söhne gut im Rennen.
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“Trotz beträchtlicher Unterstützung der finanzierenden Banken und intensiven Bemühungen des Eigentümers ist es wider Erwarten nicht gelungen, die Alpine Gruppe außerhalb eines Insolvenzverfahrens zu sanieren”, hatte Alpine am späten Dienstag vergangener Woche erklärt.
Die kreditgebenden Banken unter Führung von Erste Group Bank AG und der UniCredit Bank Austria AG hatten im März zugestimmt, ihre Forderungen im Volumen von 520 Mio. Euro um 30 Prozent zu kürzen.
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