Bestechungsskandal Ex-China-Chef von Glaxo-Smithkline angeklagt

In China wird Glaxo vorgeworfen, Ärzte und Behördenvertreter geschmiert zu haben.
Peking Nach monatelangen Ermittlungen ist der ehemalige China-Chef des britischen Pharma-Konzerns Glaxo-Smithkline (GSK) wegen Bestechung angeklagt worden. In der Volksrepublik sehen sich neben Mark Reilly auch zwei chinesische GSK-Manager mit den Vorwürfen konfrontiert, wie die Polizei am Dienstag mit.
Die Untersuchungen der vergangenen zehn Monate hätten ergeben, dass die Führungskräfte Schmiergelder in Höhe von mehreren Hundert Millionen Dollar an Ärzte und Krankenhäuser zahlten. Ein GSK-Sprecher war zunächst nicht erreichbar. Auch in Polen und im Irak werden Korruptionsvorwürfe gegen den Pharmariesen erhoben.
GSK steht in China für den größten Bestechungsskandal, in den eine ausländische Firma verwickelt ist, seit 2009. Damals wurden vier Manager des Bergbaukonzerns Rio Tinto zu Haftstrafen zwischen sieben und 14 Jahren verurteilt. Die Medikamenten-Verkäufe von GSK in der Volksrepublik sind nach Bekanntwerden der Vorwürfe eingebrochen.
Das riesige Schwellenland ist für die großen Pharmakonzerne ein wichtiger Wachstumsmarkt. Bestechungsgelder von Pharmavertretern an Ärzte gelten als weit verbreitet. Doch die chinesische Führung hat ein deutlich härteres Vorgehen gegen Korruption angekündigt.
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