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Biotechfirma Aicuris Durchbruch für Viren-Jäger

Für das Wuppertaler Unternehmen Aicuris und den US-Konzern Merck & Co bahnt sich ein Milliarden-Geschäft an. Eine Studie zeigt, dass ihr neuer Wirkstoff das Infektionsrisiko bei Organtransplantationen drastisch senkt.
  • Siegfried Hofmann
20.10.2016 - 13:57 Uhr
Die Infektionsgefahr bei Organtransplantationen ist groß. Ein neuer Wirkstoff könnte dieses Risiko senken. Quelle: dpa
Kühlbox für Spenderorgane

Die Infektionsgefahr bei Organtransplantationen ist groß. Ein neuer Wirkstoff könnte dieses Risiko senken.

(Foto: dpa)

Wuppertal Stolze 110 Millionen Euro investierte der amerikanische Pharmariese Merck & Co im Oktober 2012, um die Rechte an einem Wirkstoffkandidaten der unscheinbaren Wuppertaler Biotechfirma Aicuris zu erwerben. Es war damals größte Direktzahlung für ein Forschungsprojekt aus der deutschen Biotech-Szene.

Vier Jahre später lieferte der US-Konzern nun die erste Bestätigung dafür, dass er sein Geld gut angelegt hat: Wie Merck & Co am Mittwoch bekanntgab, hat der Wirkstoff Letermovir, ein potenzielles Mittel gegen Infektionen mit dem Cytomegalovirus (CMV), in einem zulassungsrelevanten Test den sogenannten „primären Endpunkt“ erreicht. Das bedeutet: Merck konnte offenbar nachweisen, dass das Mittel CMV-Infektionen bei Transplantationspatienten wirksam vorbeugen kann, Merck dürfte den Wirkstoff nun im kommenden Jahr zur Zulassung einreichen. Die Daten sehen nach Informationen aus Unternehmenskreisen offenbar sehr gut aus und könnten nach Ansicht mancher Beobachter die Risiken der Transplantationsmedizin spürbar verringern. Details wird Merck & Co aber erst in den kommenden Monaten im Rahmen einer wissenschaftlichen Publikation veröffentlichen.

Für die kleine, gerade einmal 50 Mitarbeiter starke Firma Aicuris zeichnet sich damit ein Riesenerfolg und eine wichtige Bestätigung für die Forschungsstrategie ab. Das Unternehmen entstand vor zehn Jahren als Spinn-off aus der Antibiotikaforschung von Bayer und wird seither von den Biotech-Investoren Andreas und Thomas Strüngmann finanziert. Sie bewerten den Studienerfolg „mit besonderer Freude, und auch mit gewisser Genugtuung“, so Thomas Strüngmann. Als sie vor zehn Jahren bei Aicuris einstiegen und damit ihr erstes Biotech-Investment besiegelten, war die Infektionsforschung bei den großen Pharmafirmen völlig aus der Mode geraten. Auch Bayer wollte aussteigen.

Inzwischen haben die beiden Strüngmann-Brüder rund eine Milliarde Euro in diverse Biotech-Engagements investiert, darunter auch Firmen wie Biontech, Ganymed und 4SC.

Mittel mit Blockbuster-Potenzial
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