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Biotechnologie 110 Millionen Dollar für Zelltherapie-Krebsspezialist T-Knife

Das Berliner Start-up will mit der neuen Finanzierung die innovative Therapie mit T-Zellen vorantreiben. Bald sollen klinische Studien für Produkte starten.
02.08.2021 - 14:07 Uhr Kommentieren
Innovative Zelltherapien gelten als Hoffnungsträger in der Krebsmedizin. Quelle: E+/Getty Images
Wissenschaftlerin im Labor

Innovative Zelltherapien gelten als Hoffnungsträger in der Krebsmedizin.

(Foto: E+/Getty Images)

Frankfurt Das Berliner Biotech-Unternehmen T-Knife hat seine nächste große Finanzierungsrunde abgeschlossen. Insgesamt 110 Millionen Dollar konnte das 2018 gegründete Biotech-Unternehmen bei neuen internationalen Wagniskapitalgebern und den Gründungsinvestoren einwerben, um seine innovative Krebstherapien weiterzuentwickeln. Dabei sollen mithilfe modifizierter T-Zellen des Immunsystems solide Tumore, also bösartige Gewebeneubildungen, bekämpft werden.

Mit dem Geld aus der aktuellen Finanzierung will T-Knife die Pipeline an Medikamentenkandidaten weiter ausbauen, Mitarbeiter einstellen und die Produktionskapazitäten für die Herstellung der Wirkstoffe erhöhen. Im vierten Quartal will T-Knife die klinischen Studien für seinen am weitesten fortgeschrittenen Produktkandidaten starten.

T-Knife wurde als Ausgründung des Max-Delbrück-Zentrums für Molekulare Medizin mit Unterstützung des Universitätsklinikums Charité in Berlin gegründet. Mitgründer sind die promovierte Molekularbiologin Elisa Kieback und der renommierte Krebsforscher Professor Thomas Blankenstein, die seit Jahren an der Entwicklung neuer Krebstherapien mithilfe von körpereigenen Immunzellen forschen.

Kieback ist heute Chief Technology Officer bei T-Knife, Blankenstein sitzt im Aufsichtsgremium und ist Mitglied des wissenschaftlichen Beratergremiums des Unternehmens. Seit Anfang des Jahres wird T-Knife vom US-Amerikaner Thomas Soloway geführt, der eine langjährige Branchenerfahrung hat. Das Start-up ist mittlerweile auch mit einem Standort in San Francisco vertreten.

T-Zell-Therapien gelten als vielversprechendes Forschungsgebiet in der Krebsmedizin. Große Pharmakonzerne wie Novartis und Gilead sind hier aktiv, ebenso aus der deutschen Biotech-Szene die Unternehmen Biontech aus Mainz, Immatics aus Tübingen und die Münchener Medigene. Biontech hatte im Juli die T-Zelltherapie-Plattform vom US-Unternehmen Kite erworben. Mit dem Zukauf will Biontech zusätzlich zu seinen bereits bestehenden Aktivitäten bei Krebstherapien die klinische Entwicklung der Zelltherapien im weltweit größten Pharmamarkt USA beschleunigen.

Angriff auf befallene Zellen

T-Zellen zählen zu den weißen Blutzellen und übernehmen eine wichtige Rolle im Immunsystem. Die an ihrer Oberfläche befindlichen Rezeptoren können körperfremde Moleküle erkennen, wenn diese in bestimmter Form auf der Oberfläche anderer Zellen auftreten. In diesem Fall lösen T-Zellen weitere Immunreaktionen aus und schaffen es, die betreffenden Zellen, also etwa Bakterien oder virusbefallene Körperzellen, selbst zu zerstören.

Diese Eigenschaft versuchen Mediziner verstärkt im Kampf gegen Krebs zu nutzen, indem sie T-Zellen gentechnisch mit künstlichen Rezeptoren ausstatten, welche Tumorzellen erkennen und für deren Zerstörung sorgen. T-Knife hat genetisch modifizierte Mäuse, die in der Lage sind, menschliche T-Zell-Rezeptoren zu generieren. Bei der Behandlung werden patienteneigene Zellen außerhalb des Körpers mit den in der Maus generierten Rezeptoren ausgestattet, vermehrt und dem Patienten anschließend wieder zugeführt.

Die aktuelle Finanzierungsrunde der Serie B wurde von der Fidelity Management & Research Company angeführt, weitere neue Investoren sind die Wagniskapitalgeber, LSP, Qatar Investment Authority, Casdin Capital, Sixty Degree Capital und Caas Capital. Mit von der Partie sind auch die bereits seit vergangenem Jahr engagierten Investoren RA Capital Management und Versant Ventures aus den USA sowie der Gründungsinvestor Andera Partners.
Andera hatte 2018 gemeinsam mit Boehringer Ingelheim Ventures den Start von T-Knife finanziert.

Mehr: Biotech-Hype dank Biontech: Investoren pumpen mehr als das Dreifache an Kapital in deutsche Firmen

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