Blitzanalyse Bayer enttäuscht mit seiner Bilanz – Aktie knickt um 3,2 Prozent ein
„Monsanto ist für Bayer vorerst ein Klotz am Bein“
Düsseldorf Die Bayer AG hat Zahlen für das zweite Quartal vorgelegt – die zugekaufte Monsanto ist erstmals mit 23 Tagen darin enthalten. Die wichtigsten Ergebnisse:
- Bayer steigerte im zweiten Quartal den Konzernumsatz um 8,5 Prozent auf 9,48 Milliarden Euro und den bereinigten Betriebsgewinn (Ebitda vor Sondereinflüssen) um 3,9 Prozent auf 2,34 Milliarden Euro. Damit traf der Konzern insgesamt die Erwartungen der Analysten.
- Dennoch zeigten sich die Investoren von den Zahlen und der Prognose enttäuscht. Die Bayer-Aktie verliert zu Handelsbeginn 3,2 Prozent.
- Die Sparten entwickelten sich aber sehr unterschiedlich. Die Agrardivision zeigt sich deutlich gestärkt, Pharma und vor allem Consumer Health schwächeln hingegen.
- Für 2018 verspricht der Konzern nun eine spürbare Gewinnsteigerung. Beim prognostizierten Gewinn je Aktie hatten Analysten aber mit mehr gerechnet. Die Dividende soll mindestens stabil gehalten werden.
Was positiv auffällt
Starkes Agrargeschäft: Bayer hat am 7. Juni die Übernahme von Monsanto im Volumen von 63 Milliarden Dollar abgeschlossen. Die Geschäfte des US-Konzerns sind für 23 Tag aus dem Juni in den Ergebnissen fürs zweite Quartal enthalten. Die Agrardivision Crop Science legte aber auch ohne den Monsanto-Beitrag deutlich zu. Das lag zu einen an der Erholung des Marktes, zudem fallen die Belastungen aus dem Brasiliengeschäft weg, die im Vorjahreszeitraum verbucht wurden.
Crop Science kam auf einen Umsatz von 3,01 Milliarden Euro, wovon eine halbe Milliarde auf Monsanto entfiel. Der bereinigte Betriebsgewinn verdoppelte sich auf 631 Millionen Euro. Dank Crop Science traf Bayer insgesamt die Erwartungen der Analysten.
Was negativ auffällt
Probleme bei Pharma und Consumer Health: In der wichtigen Pharmasparte konnten die Wachstumsprodukte wie Xarelto und das Augenmittel Eylea zwar weiter deutlich zulegen. Doch viele andere Bayer-Produkte verloren Umsatz, was am gestiegenen Wettbewerb und an internen Problemen liegt. Der Pharmaumsatz stieg um 3,1 Prozent auf 4,22 Milliarden Euro. Das Ebitda vor Sondereinflüssen sank hingegen um acht Prozent auf 1,36 Milliarden Euro. Analysten hatten im Schnitt mehr erwartet.
Das gilt auch für die dritte Division Consumer Health, die rezeptfreie Mittel verkauft. Dort sank der Umsatz um 1,4 Prozent auf 1,41 Milliarden Euro und der Gewinn um 18,5 Prozent auf 256 Millionen Euro. Consumer Health hat also mitten in der Umstrukturierung noch nicht wieder Boden gefasst.
Was nun kommt
Verhaltene Prognose: Bayer bleibt für den Rest des Jahres vorsichtig. Die erstmals nach der Monsanto-Übernahme genannte Prognose eines Gewinnwachstums im unteren bis mittleren einstelligen Bereichs ist logisch, da Monsanto von nun an einbezogen wird. Einen kräftigen Gewinnschub wird der US-Konzern aber nicht bringen, da er sein Hauptgeschäft im ersten Halbjahr eines jeden Jahres macht. Der Konzern geht nun für 2018 von einem bereinigten Gewinn pro Aktie (Core EPS) zwischen 5,70 und 5,90 Euro aus. Analysten hatten im Schnitt mit 6,02 Euro gerechnet.
Für Bayer ist es nun wichtig, den Gewinnrückgang in der Pharmadivision zu stoppen und die seit mehreren Quartalen schrumpfende Sparte Consumer Health zu stabilisieren. Davon wird auch die Höhe der Dividende für 2018 abhängen. Die Aktionäre sind seit Jahren stetig wachsende Zahlungen gewöhnt. Bayer will mindestens eine stabile Dividende für 2018 zahlen, sie lag zuletzt bei 2,80 Euro.
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Bayer? Die Monsanto - Katze im Sack!!!
Da sind ewig viele Klagen zu bewältigen - da wird nichts mehr daraus!
Ich persönlich halte von Glyphosat nichts.
In Deutschland wird es massive beim Anbau von Genmais für Biogasanlagen eingesetzt.
Damit und auch durch Dünger wird das Grund- und Trinkwasser mit Nitraten und Glyphosat verseucht.
Liebe Handelsblattleser, redet mit Euren Abgeordneten und bitte sagt ihnen:
Biogas - Genmais
1. verseucht das Wasser (EU tadelt)
2. verdrängt die Nahrungsmittelproduktion
3. erhöht die Nahrungsmittelpreise ("die Oma zahlt")
4. verschandelt die Landschaft
5. die Insekten vor allem die Bienen werden geschädigt
und wenn Ihr kein Gehör findet, geht selbst in der Politik.
Liebe Renate Künast,
mit Ihnen wäre das nicht passiert, Sie waren eine hervorragende Verbraucherschutzministerin!
Leider hat der Seehofer danach alles kaputt gemacht, und der Rest Ihrer Partei war auch nicht besser....
P.S. Ähnliche Probleme ergeben sich aus der Fleischüberproduktion in Deutschland im Sinne "Masse statt Klasse"