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Nach wie vor sind die 50 Maschinen des Boeing-Typs 787 aus dem Verkehr gezogen. Die Untersuchung einer Pannenserie wird jetzt von Sicherheitsbehörden ausgeweitet. Nicht nur die Batterien werden unter die Lupe genommen.
Nach den Batterieproblemen beim Dreamliner von Boeing haben die US-Behörden ihre Untersuchungen ausgeweitet. Fachleute würden nun auch das Bordaggregat und die Ladegeräte der Lithium-Ionen-Batterien unter die Lupe nehmen, teilte die Behörde für Verkehrssicherheit (NTSB) am Sonntag mit. Die Hersteller sicherten ihre Kooperation zu. Die Ladegeräte werden von Securaplane Technologies, einer Tochter der britischen Meggitt produziert. Das Bordaggregat stammt von United Technologies, die den Großteil der elektrischen Systeme an Bord des Prestigefliegers stellen.
Die Ursache der Probleme mit den Batterien ist nach wie vor unklar. Eine zu hohe Spannung als Ursache für die Explosion einer Batterie in einer geparkten 787-Maschine am Bostoner Flughafen Anfang Januar hat die NTSB aber ausgeschlossen.
Größte Dreamliner-Flotten (Stand: Ende 2012)
17 Maschinen im Dienst
weitere 49 bestellt
7 Maschinen im Dienst
weiter 38 Maschinen bestellt
6 Maschinen im Dienst
weitere 36 Maschinen bestellt
5 Maschinen im Dienst
weitere 22 Maschinen bestellt
5 Maschinen im Dienst
weitere 25 Maschinen bestellt
4 Maschinen im Dienst
weitere 6 Maschinen bestellt
3 Maschinen im Dienst
weitere 23 Maschinen bestellt
2 Maschinen im Dienst
weitere 6 Maschinen bestellt
Der Hersteller Boeing hat die Auslieferung der Maschinen gestoppt. Die Produktion des Langstreckenflugzeugs soll aber fortgesetzt werden. Weltweit hatten Behörden die 50 bereits ausgelieferten 787-Jets aus dem Verkehr gezogen.
Japans Behörden nehmen derweil den heimischen Batteriehersteller GS Yuasa genauer unter die Lupe. Wie japanische Medien am Montag meldeten, suchten die Ermittler gemeinsam mit US-Kollegen die Büros der Firma GS Yuasa auf. Das in Kyoto ansässige Unternehmen liefert die Lithium-Ion-Batterien für den Langstreckenflieger.
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Direkter Auslöser für das Flugverbot war die Notlandung eines „Dreamliners“ in Japan, in dem eine von zwei eingebauten Batterien geschmort hatte. GS Yuasa gehört zu Japans führenden Herstellern von Lithium-Ion-Batterien. Die Akkus werden seit Jahren für die Konsumelektronik eingesetzt und sind auch in Elektrofahrzeugen sowie Hybrid-Autos verbaut. Allerdings sorgen die Batterien mitunter durch ihre Feuergefährlichkeit für Schlagzeilen. So musste unter anderem der Elektronikriese Sony einmal Tausende der Akkus zurückrufen. GS Yuasa will nach eigenen Aussagen mit den Behörden voll kooperieren.
Pannenserie des Boeing Dreamliner
Vor allem die anspruchsvolle Konstruktion der 787, die aus vielen Karbonteilen besteht, hatte zu langen Verzögerungen bis zur ersten Auslieferung geführt. Ein Jungfernflug war ursprünglich für August 2007 vorgesehen, er fand schließlich am 15. Dezember 2009 statt.
Im September 2012 hatte die amerikanische Transportsicherheitsbehörde vor Problemen mit bestimmten Dreamliner-Triebwerken des Lieferanten General Electric (GE) gewarnt. Die Flugaufsichtsbehörde wurde zu Kontrollen ermahnt. Der Konzern änderte die Beschichtung von Triebwerkteilen, um dem Problem Herr zu werden.
Noch vor der Inbetriebnahme einer neuen Boeing 787 hatte im Juli 2012 ein Triebwerk einer für Air India vorgesehenen Maschine bei einem Rolltest in den USA Probleme bereitet. Ein Bauteil brach und führte zu einer Explosion des Antriebsaggregats.
In den ersten Monaten nach der Inbetriebnahme von drei Dreamlinern für Air India im Jahr 2012 gab es immer wieder Probleme – etwa mit dem Kühlungssystem der Maschinen. Indische Medien berichteten, dass eigentlich immer ein Flugzeug aus dem Trio wegen Problemen am Boden bleiben musste.
Im Dezember 2012 war eine 787 von United Airlines zu einer Notlandung gezwungen, nachdem einer von sechs Stromgeneratoren an Bord den Dienst versagte, eine zweite Maschine hatte ähnliche Probleme.
Anfang Januar 2013 löste eine Explosion an Bord eines Boeing Dreamliner einen Brand an Bord einer Japan-Airlines-Maschine am Flughafen von Boston aus. Die Probleme erweisen sich als folgenschwer: Mehrere Wochen werden sämtliche 787 weltweit von den Aufsichtsbehörden am Boden gehalten.
Ebenfalls ein Japan-Airlines-Jet war im Januar 2013 von einem Treibstoffverlust betroffen, der zu einem Abbruch eines Starts – ebenfalls in Boston – führte. Bereits im Dezember hatten alle Boeing-Flugzeuge des Typs 787 am Boden bleiben müssen. Die US-Luftfahrtbehörde FAA hatte eine Überprüfung der Maschinen angeordnet, nachdem bei zwei der Flugzeuge Treibstoff ausgelaufen war.
Wegen Problemen mit den Bremsen einer Maschine strich die japanische Fluggesellschaft All Nippon Airways (ANA) einen Inlandsflug nach Tokio. Als Grund nannte eine ANA-Sprecherin eine Störung des Computers, der das Bremssystem steuert. Der Computer sollte ausgetauscht werden.
Nach einem im Cockpit angezeigten Batteriedefekt und einem ungewöhnlichen Geruch an Bord, macht ein ANA-Dreamliner in Japan Mitte Januar 2013 einen Notlandung. Zunächst wird die gesamte Flotte von 17 Maschinen des Typs außer Dienst genommen – der Konkurrent Japan Airlines folgt dem Beispiel.
Im Juli 2013 fängt ein Notfall-Peilsender einer abgestellten Boeing 787 auf einem Londoner Flughafen Feuer – auch hier soll ein Akku Grund für den Brand gewesen sein.
Wegen einer Störung in der Toilettenanlage ist ein Boeing 787 Dreamliner der Japan Airlines (JAL) umgekehrt, nachdem er bereits fünf Stunden auf dem Weg von Moskau nach Tokio unterwegs war. An Bord seien 141 Passagiere gewesen, sagte ein JAL-Sprecher. Als Ursache werde ein technischer Defekt vermutet.
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