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BombardierAufsichtsrat treibt Umbau voran
Ende Juni sollen die Beschäftigten von Bombardier endlich mehr wissen: Dann sollen Eckpunkte vorliegen, wie es mit ihren Arbeitsplätzen weitergeht. Der Aufsichtsrat sieht dabei Arbeitgeber und Arbeitnehmer gefordert.
Berlin Beim Umbau des Zugherstellers Bombardier Transportation in Deutschland will der Aufsichtsrat nicht mehr viel Zeit verstreichen lassen. Das Kontrollgremium empfahl am Freitag, zur nächsten Sitzung am 29. Juni Eckpunkte für die Neuausrichtung vorzulegen. Aufsichtsratschef Wolfgang Tölsner betonte, das hänge erheblich davon ab, wie sehr die Beteiligten bereit seien, Lösungen zum Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen zu finden.
Dabei dürfte es vor allem um Weiterbildungen und Umzüge von Mitarbeitern gehen, denn die Aufgaben zwischen den Standorten sollen teilweise neu sortiert werden. Die Zugsparte des kanadischen Flugzeug- und Bahnkonzerns Bombardier will weltweit 5000 Arbeitsplätze streichen. Wie sehr das die deutschen Standorte mit insgesamt 8500 Beschäftigten betrifft, ist noch Verhandlungssache.
Bombardier in Deutschland
In der Zentrale von Bombardier Transportation sind 540 Mitarbeiter beschäftigt.
Stand: September 2016
Hier finden die Montage von Doppelstockzügen und die Entwicklung und Produktion von Straßenbahnen statt. Beschäftigte: 1150.
In dem Werk werden Bahnsteuerungssysteme entwickelt. Beschäftigte: 120.
Hier werden Doppelstockzüge und der ICE 4 produziert. Beschäftigte: 1970.
An dem Standort in Brandenburg entwickelt und produziert Bombardier S-Bahnen, U-Bahnen und Regionalzüge.
Hier werden Lokomotiven entwickelt und produziert. Beschäftigte: 700.
An dem Standort wird die Entwicklung und Produktion von antrieben und Steuerungstechnik betrieben. Mitarbeiter: 960.
Hier entwickelt und produziert Bombardier Drehgestelle. Beschäftigte: 700.
Deutschlandchef Michael Fohrer hatte beispielsweise für die drei größten Standorte vorgeschlagen, in Hennigsdorf bei Berlin Züge zu entwickeln und nur noch Prototypen und Testfahrzeuge zu bauen. Die Serienfertigung soll demnach ins sächsische Bautzen gehen, Görlitz würde sich auf Aluminium-Wagenkästen spezialisieren.
Grundlage für die weiteren Verhandlungen soll aber Konzept eines externen Beraters sein, das der Aufsichtsrat am Freitag diskutierte. Bombardier-Sprecher Andreas Dienemann nannte keine Details des Konzepts. Nach seinen Angaben greift es viele Überlegungen Fohrers auf, es sollen aber auch Vorschläge der Arbeitnehmer einfließen. „Wir sind ein großes Stück weiter gekommen“, sagte Dienemann.
Der IG-Metall-Bezirksleiter für Berlin, Brandenburg und Sachsen, Aufsichtsratsmitglied Olivier Höbel, sagte: „Der heute vorgelegte Zwischenbericht des externen Beraters hat eine Öffnung in der Diskussion im Aufsichtsrat ermöglicht.“ Erstmals würden Argumente zur Beschäftigungssicherung berücksichtigt. Höbel forderte den Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen und eine intelligente Personalpolitik.
Bei Bombardier in Deutschland waren erst im vergangenen Jahr 1430 Arbeitsplätze weggefallen, darunter viele von Leiharbeitern. Die Zugsparte macht insgesamt zwar Gewinn, bleibt in Deutschland aber hinter den eigenen Erwartungen zurück.
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