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Bosch RexrothÖlpreis belastet Bosch-Tochterfirma
Hydraulik-Elemente des Industrieunternehmens Bosch Rexroth sind auf der ganzen Welt verbaut, in Theaterbühnen genauso wie in Schleusentoren. Doch die Probleme einer anderen Branche machen dem Geschäft schwer zu schaffen.
Stuttgart Bosch Rexroth sieht für sein schwächelndes Industriehydraulik-Geschäft kein Licht am Ende des Tunnels. Die Öl-, Bergbau- und Stahlbranchen lägen weltweit am Boden - „wir erwarten, dass sich diese angespannte Situation in den nächsten fünf Jahren fortsetzen wird“, sagte Firmenchef Rolf Najork der Deutschen Presse-Agentur in Stuttgart. Die Bosch-Tochterfirma mit ihren 31 000 Mitarbeitern ist Zulieferer für diese Branchen. Ein Drittel des Geschäftsvolumens entfällt auf die Industriehydraulik, etwa mit Ventilen, Pumpen und Riesenzylindern. Letztere wurden beispielsweise bei Panamakanal-Schleusen genutzt.
Auch wegen des niedrigen Ölpreises seien die Rohstoff-Branchen in einem Tief, es hätten sich „gewaltige Überkapazitäten“ aufgebaut, sagte Najork. Die Nachfrage nach Hydraulik-Produkten sei entsprechend niedrig. „Wer profitabel bleiben will, der muss seine Strukturen an die Marktsituation anpassen und eine hohe Fertigungseffizienz haben“, sagte der 55-Jährige.
Zum Geschäftsverlauf 2016 wollte Najork noch keine Zahlen nennen, dies soll wie üblich erst im April geschehen. Eher vage sagte er: „Obwohl der Markt sehr angespannt gewesen ist, haben wir unsere Ziele für 2016 erreicht.“ 2015 hatte Bosch Rexroth einen Umsatzrückgang von 3,2 Prozent auf 5,4 Milliarden Euro verbucht.
Bosch im Überblick
Der schwäbische Technologiekonzern Bosch ist mit weltweit 390.000 Mitarbeitern eines der größten deutschen Unternehmen. 134.000 davon arbeiten in Deutschland.
Der Gesamtumsatz lag 2016 bei rund 73 Milliarden Euro, etwa 44 Milliarden Euro entfallen auf den Automobilbereich. Gemessen am Umsatz ist Bosch derzeit der größte Zulieferer weltweit, gefolgt von Continental.
Trotz eines Umsatzzuwachses um 5,5 Prozent auf rund 73 Milliarden Euro sank 2016 das um Sonderfaktoren bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) um etwa 6,5 Prozent auf 4,3 Milliarden Euro. Unbereinigt brach das Ebit um 28 Prozent auf 3,3 Milliarden Euro ein. Denn neben Abschreibungen auf übernommene Firmen schlugen Rechtskosten im Zusammenhang mit dem Dieselskandal von Volkswagen in den USA und das noch laufende EU-Kartellverfahren zu Buche.
An der Börse ist Bosch nicht, vielmehr basiert das Firmenkonstrukt auf einem Stiftungsmodell. Die Robert-Bosch-Stiftung hält gut 90 Prozent der Anteile an der Konzernmutter Robert Bosch GmbH. Die GmbH wiederum hat Hunderte Tochterfirmen, darunter auch den Hausgerätehersteller BSH.
Konzernchef ist Volkmar Denner, Sitz des Unternehmens ist Gerlingen bei Stuttgart. In Stuttgart selbst sind zahlreiche Bosch-Standorte und auch das alte Wohnhaus von Firmengründer Robert Bosch. Das Haus dient heute als Sitz der Bosch-Stiftung, der Konzern nutzt es für repräsentative Zwecke.
Die Bosch-Tochter mit Sitz in Lohr (Bayern) sowie Standorten in Horb am Neckar und Schwieberdingen (Baden-Württemberg) sowie anderen Orten hat einen Sparkurs hinter sich, etwa 1500 Stellen in der gesamten Firma wurden bereits abgebaut oder werden dies noch bis Ende 2018. Bei dem sozialverträglichen Stellenabbau liege man im Plan, sagte Najork. Man sei „moderat“ vorgegangen - im Gegensatz zur US-Konkurrenz.
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Najork betonte, er glaube auf lange Sicht an erfolgreiche Geschäfte in der Industriehydraulik. Man setze verstärkt auf Elektronik und IT in den Produkten, die vernetzt werden und damit auch den „Industrie 4.0“-Anforderungen entsprechen. „Wir sind einer der Weltmarktführer in der Hydraulik, das wollen wir bleiben.“
Diese Männer wollen den Ölpreis bestimmen
Treffen der Opec
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Treffen der Opec in Istanbul. Die Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) würden die Fördermenge gerne begrenzen. Im September 2016 hatte das Ölkartell auch einen entsprechenden Plan verkündet. Passiert ist seitdem aber wenig. Die Skepsis wächst, dass es überhaupt zu einem Abkommen kommt. Diese Männer ringen um eine Einigung.
(Foto: AFP)
Saudi-Arabien
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Khalid al-Falih ist seit Mai 2016 Ölminister von Saudi-Arabien – und damit ein mächtiger Mann. Sein Land ist der wichtigste Akteur im Ölgeschäft. Doch auch den Scheichs macht der niedrige Ölpreis zu schaffen.
Jährliche Öl-Exporte (Wert): 158 Milliarden Dollar
Der venezolanische Öl- und Bergbauminiser Eulogio del Pino. Vor einigen Jahren überholte Venezuela Saudi-Arabien, was die größten Öl-Reserven der Welt angeht.
Jährliche Öl-Exporte (Wert): 36 Milliarden Dollar
Öl-Reserven: 301 Milliarden Barrel
Die folgenden Teilnehmer des OPEC-Treffens sind nach den Öl-Reserven ihrer Heimatländer sortiert. Quelle: OPEC
(Foto: AFP)
Iran
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Der iranische Öl-Minister Bijan Namdar Zanganeh. Im Handelsblatt-Interview hatte er schon früh die Position seines Landes deutlich gemacht, sobald die Sanktionen gegen das Land aufgehoben sind: „Wir wollen schrankenlos Öl und Gas exportieren“
Zweites Standbein von Bosch Rexroth ist die sogenannte Mobilhydraulik, die in Baggern, Gabelstaplern oder Tunnelbohrern zum Einsatz kommt. „Hier stellen wir eine ganz leichte Belebung fest“, sagte Najork. „Wir gewinnen wieder Marktanteile in einem insgesamt aber noch schwachen Markt.“ Am besten laufen die Bosch-Rexroth-Geschäfte hingegen in der Fabrikautomatisierung. Hier werden Steuerungselemente für Montageanlagen verkauft. „Die Geschäfte in der Fabrikautomatisierung gehen nach oben - das ist unser Haupt-Wachstumsgebiet.“ Auf die drei Geschäftsfelder entfällt den Angaben zufolge je etwa ein Drittel des Umsatzes.
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