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Brettspiel-Boom In der Krise wird gespielt

In stürmischen Zeiten spielen die Deutschen wieder. Die Hersteller wie Ravensburger melden steigende Umsätze. Vor allem Brettspiel-Klassiker wie „Scotland Yard“ oder „Das verrückte Labyrinth“ sind weiter heiß begehrt.
31.01.2017 - 10:30 Uhr Kommentieren
Spieleklassiker werden regelmäßig neu aufgehübscht. Quelle: Ravensburger AG
Leucht-Edition von „Das verrückte Labyrinth“

Spieleklassiker werden regelmäßig neu aufgehübscht.

(Foto: Ravensburger AG)

Nürnberg Es ist ein Skandal: Seit mehr als drei Jahrzehnten läuft „Mister X“ in London frei herum. Ab und an gelingt es den Gesetzeshütern, den Bösewicht zu schnappen. Dann sind alle happy – außer Mister X. Doch immer wieder entwischt der Unsichtbare seinen Häschern. Das Detektivspiel „Scotland Yard“ begeistert die Menschen seit drei Jahrzehnten, und ist doch immer noch ein Bestseller bei Spieleverlag Ravensburger. Das Geschäft mit Spieleklassikern sei vergangenes Jahr kräftig gewachsen, betonte Vorstandschef Karsten Schmidt am Montagabend in Nürnberg. Dort beginnt am Mittwoch die Spielwarenmesse, der größte Branchentreff weltweit.

Die Umsätze von Deutschlands größtem Spieleverlag sind im vergangenen Jahr um sieben Prozent auf 475 Millionen Euro geklettert. Damit ist Ravensburger viel kräftiger gewachsen als der Markt insgesamt. „Wir sind jetzt die Nummer zwei in Deutschland“, erklärte Schmidt. Nur der dänische Klötzchenhersteller Lego verkauft hierzulande mehr Spielzeug. Den fränkischen Rivalen Playmobil sowie die US-Riesen Mattel und Hasbro hat Ravensburger hinter sich gelassen.

So wie das Familienunternehmen aus Oberschwaben ging es vergangenes Jahr vielen Spieleherstellern: Das Geschäft lief glänzend. Auch der Berliner Schmidt Verlag berichtete von einem kräftigen Plus. „Sowohl bei Kindern, im Kindergarten, aber auch bei Familien und Studenten wird immer mehr gespielt“, heißt es bei Spieleverlage e.V., einem Zusammenschluss der deutschen Branche. Der Umsatz der Branche sei vergangenes Jahr um zehn Prozent geklettert.

Das ist nicht ganz überraschend. In unsicheren Zeiten würden die Menschen stets zusammenrücken und spielen, erläuterte Schmidt. In einer völlig unberechenbaren Welt besinnen sich die Leute offenbar aufs Althergebrachte, suchen die Gemeinschaft. Manager Schmidt: „Spiele haben eine soziale Komponente.“

Das sind die angesagtesten Spielzeuge 2016
Stadlbauer: Carrera Go Plus
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Auch wenn der Führerschein noch einige Jahre entfernt ist, spielen Autos bei vielen Kindern bereits eine große Rolle. So schafft es auch „Carrera Go!!! Plus“ unter die zehn beliebtesten Spielzeuge 2016. Die Bahn kann per Bluetooth auch mit der Carrera-App verbunden werden.

Die „Top 10 Spielzeug“ ist eine jährliche Marketingaktion für Spielzeug und Freizeitartikel in Deutschland. Die Jury, die über die zehn besten Spielzeuge abstimmt, setzt sich aus dem Bundesverband des Spielwaren-Einzelhandels (BVS) und mehreren Spielzeug- und Freizeitexperten wie Michael Melzer, Geschäftsführer Central Europe von Toys „R“ Us, zusammen.

(Foto: dpa)
Hasbro: Torch, mein kleiner Drache
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Der Drache Torch ist Teil der Spielzeugreihe „FurReal Friends“ und kann auf Knopfdruck roten Sprühnebel speihen. Das Spielzeug wird vom deutschen Ableger des US-Konzern Hasbro vertrieben. Hasbro zählt in der Spielwarenbranche zu den Marktführern und setzte zuletzt 1,68 Milliarden Dollar um. Vor zwei Jahren hat Hasbro sich den lukrativen Lizenzvertrag für die Disney-Figuren gesichert. Die Firma wurde 1923 als Familienunternehmen von den Brüdern Henry und Hillel Hassenfeld gegründet.

(Foto: AP)
Ravensburger: Tiptoi-Spielwelten
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Die Tiptoi-Spielwelten des Traditionsunternehmens Ravensburger schaffen es ebenfalls unter die Top Spielzeuge 2016. Für Kinder zwischen vier und acht Jahren werden gleich mehrere Welten wie Polizei und Autorennen angeboten und enthalten neben Spielfiguren Elemente zum Zusammenbauen. Der 1883 gegründete Hersteller Ravensburger zählt zu den ältesten Unternehmen in der Branche und brachte 1959 unter anderem die Erstversion von Memory auf den Markt.

(Foto: dpa)
Spin Master: Hatchimals
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Die „Hatchimals“ gehören zu den interaktive Spielzeugen. Beim Kauf ist das Ei zunächst geschlossen. Es schlüpft erst dann ein Küken, wenn das Ei ordentlich versorgt und gepflegt wird. Im Anschluss gibt es einen dreistufigen Entwicklungsprozess des Kükens zum ausgewachsenen Hatchimal. Das Spielzeug wird von dem kanadischen Unternehmen Spin Master produziert, das 1994 von den Freunden Ronnen Harary and Anton Rabie gegründet wurde. Obwohl es die Hatchimals seit kurzer Zeit zu kaufen gibt, gehören sie schon jetzt zu den Verkaufsschlagern.

(Foto: dpa)
Clementoni: Heimspiel
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Auch aus der Spielwaren-Welt ist „König Fußball“ nicht wegzudenken – der Fußball-Manager „Heimspiel“ schafft es ebenfalls unter die besten zehn Spielzeuge. Bei dem Strategie-Spiel müssen die Spieler ihre eigene Mannschaft aufstellen, taktieren und ihren Kader durch Käufe und Verkäufe möglichst gut zusammenstellen. Vertrieben wird das Spiel, das mit einer Altersempfehlung ab zwölf Jahren besonders Jugendliche und Erwachsene ansprechen soll, von Clementoni Deutschland.

(Foto: dpa)
Revell: Revell Junior Kit
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Mit den Modellbausätzen der US-Firma Revell sollen besonders Kleinkinder angesprochen werden. Durch einen speziellen Schraubmechanismus können die Fahrzeuge ohne Kraftaufwand zusammengebaut werden, da sie einfach ineinander gelegt werden und mit extra-großen Schrauben ausgestattet sind. Durch diese Technik sind die Modelle bereits für Kinder ab vier Jahren geeignet – und schaffen es auch deshalb unter die besten zehn Spielzeuge.

(Foto: dpa)
Lego: Nexo Knights – Jestros Vulkanfestung
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Auch Lego gehört in einem Großteil deutscher Kinderzimmer zum Standardreportoire, ist aber auch bei immer mehr Erwachsenen eine beliebte Freizeitbeschäftigung. Die Vulkanfestung ist dabei nur eines von vielen Angeboten des dänischen Lego-Konzerns, der weltweit erfolgreich ist und erst vor einigen Tagen seine erste Produktionsstätte in China eröffnet hat. Unter den beliebtesten Spielzeugen 2016 darf Lego ebenfalls nicht fehlen.

(Foto: dpa)

Natürlich reicht es nicht aus, jedes Jahr dieselbe Schachtel in die Regale zu stellen. Klassiker wie „Scotland Yard“ werden regelmäßig aufgehübscht. Von „Das verrückte Labyrinth“, ebenfalls schon rund 30 Jahre alt, hat Ravensburger sogar eine Version entwickelt, die leuchtet und sich nachts spielen lässt. Auch „Monopoly“ oder „Mensch ärgere Dich nicht“ gibt’s in unzählige Varianten.

Insgesamt haben die Deutschen vergangenes Jahr rund 40 Millionen Packungen gekauft. Jedes Jahr erscheinen in Deutschland zudem rund 1500 neue Spiele. „Inzwischen finden überall Spieleabende statt und auch bei Senioren, Jugendlichen und jungen Erwachsenen sind Spiele wieder voll im Trend“, freut sich der Branchenverband.

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