Britischer Autobauer Sportwagen-Ikone Aston Martin plant Börsengang

Bekannt wurde die Marke vor allem durch die „James Bond“-Filme.
New York Der britische Sportwagenbauer Aston Martin will einen Börsengang wagen. Ein entsprechendes Registrierungsdokument als Voraussetzung für den Gang auf das Parkett habe der Autobauer bei der Behörde eingereicht, teilte Aston Martin am Mittwoch mit. Zuvor hatte das „Wall Street Journal“ darüber berichtet
Um den 20. September herum sei mit einem Börsenprospekt zu rechnen, so die endgültige Entscheidung gefallen ist. Der Luxuswagenbauer plane eine Premium-Notierung an der London Stock Exchange. Nach dem Ausverkauf von Jaguar, Bentley und Rolls-Royce wäre Aston Martin nach Jahren wieder der erste britische Autobauer an der Londoner Börse.
„Heute erreichen wir einen Meilenstein in unserer Geschichte“, sagte Konzernchef Andy Palmer. Laut Medienberichten wird der Wert der Sportwagen-Ikone auf bis zu fünf Milliarden Pfund (5,5 Milliarden Euro) geschätzt.
Aston Martin wurde 1913 in einer kleinen Londoner Werkstatt gegründet und ist zu einer der größten Sportwagenmarken der Welt gewachsen. Bekannt wurde die Marke vor allem durch die „James Bond“-Filme. Der britische Geheimagent rettet seit 1964 die Welt in einem Aston Martin, als er einen DB5 in „Goldfinger“ fuhr.
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Nach sechs verlustreichen Jahren hatte Aston Martin 2017 wieder Gewinne verbucht. Auf die Erfolgsspur zurück brachte das Unternehmen das neue Modell DB11. Der Kultwagen-Bauer war in seiner mehr als 100-jährigen Geschichte sieben Mal insolvent und gehörte bis 2007 zum US-Autobauer Ford. Derzeit ist der Autobauer in der Hand von Investoren aus Kuwait und Italien. Auch Daimler, die Muttergesellschaft von Mercedes-Benz, hält eine kleine Beteiligung.
Der Börsengang wäre ein Stimmungstest für britische Unternehmen, da nur sehr wenige große Börsengänge erwartet werden, bevor Großbritannien die Europäische Union im März 2019 verlässt. Aston-Martin-Chef Palmer sagte allerdings, dass der Brexit dem Unternehmen keine großen Sorgen, da es relativ wenige Autos in Kontinentaleuropa verkaufe. Allerdings importiert das Unternehmen rund zwei Drittel seiner Autoteile aus Europa.
Der Autohersteller hofft, die Produktion auf 14.000 Fahrzeuge pro Jahr zu verdoppeln, da die Nachfrage von sehr wohlhabenden Autoliebhaber steigt. Das Unternehmen mit Sitz in Gaydon in Warwickshire verkaufte im vergangenen Jahr 5098 Autos – die höchste Zahl seit neun Jahren. Die am schnellsten wachsenden Märkte waren dabei die USA, Großbritannien und China.
Palmer sagte, es habe eine Wachstumsexplosion in China gegeben mit einem Umsatzanstieg von 89 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Aston Martin plant deswegen auch die Eröffnung von zehn neuen Showrooms in China.
Aston Martins gingen in den ersten drei Monaten dieses Jahres für durchschnittlich 176.000 Euro über den Tisch, was eine Preissteigerung von elf Prozent gegenüber dem Vorjahr darstellt. Das Unternehmen führt den Anstieg darauf zurück, dass immer mehr Käufer ihre Fahrzeuge mit teuren Designmöglichkeiten und Sonderausstattungen personalisieren.
Aston Martin ist zudem in das Rennen um vollelektrische Luxus-Sport-Utility-Fahrzeuge eingestiegen. Im Mai verkündete es Pläne für den Bau eines Superluxus-Elektro-SUV unter seiner neuen Marke Lagonda, der voraussichtlich 2021 erhältlich sein wird.
Mit Material von Reuters und dpa
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