Caravaning Reisemobil-Boom überfordert die Hersteller

Die Branche schaffte in den ersten sieben Monaten des Jahres einen neuen Absatzrekord.
Düsseldorf Das Haus auf vier Rädern ist so beliebt wie noch nie: In den ersten sieben Monaten des Jahres gab es am Markt für Freizeitfahrzeuge einen Rekord an Neuzulassungen; knapp 75.000 Caravans und Reisemobile meldete der Caravaning Industrie Verband (CIVD) am Mittwoch für diesen Zeitraum. Das waren noch einmal gut sechs Prozent mehr als im Vorjahr.
Der Boom ist auch der Corona-Pandemie zu verdanken: Abstandsregelungen und Hochinzidenzgebiete sorgten für eine höhere Nachfrage nach Freizeitfahrzeugen, die flexible und überwiegend kontaktlose Reisen ermöglichen.
Dabei werden jedoch knappe Materialien zunehmend zum Problem: „Viele Komponenten und Rohstoffe sind aufgrund der Pandemie und stockender Lieferketten aktuell kaum verfügbar, sodass wir die weiterhin sehr hohe Nachfrage teilweise nicht bedienen können“, so CIVD-Sprecher Daniel Onggowinarso am Mittwoch.
Trotz der Verzögerungen bereitet sich die Branche darauf vor, ihre Fahrzeuge einem größeren Publikum zu präsentieren: Auf der weltweit größten Messe für Caravans und Reisemobile, dem Caravan-Salon in Düsseldorf, sind ab dem 28. August knapp 650 Aussteller vertreten. Möglich macht das ein ausgefeiltes Hygienekonzept.
„Reisemobile und Caravans sind vor allem emotionale Produkte, denn darin verbringt man Zeit mit der Familie oder mit Freunden“, sagte Stefan Koschke, Projektdirektor der Messe. „Daher ist es für potenzielle Kunden so wichtig, das Fahrzeug vor der Kaufentscheidung zu sehen und anzufassen – das geht nicht digital.“
Die Messe plant zudem einen Virtual Technology Day, bei dem sich Unternehmen mit Online-Präsentationen von den Ständen an Kunden in Nordamerika, Asien oder Australien wenden können. Koschke kündigte allein auf der Messe bis zu 300 Neuheiten an, darunter auch neue Outdoor-Ausrüstungen und technologische Innovationen, die das Reisen angenehmer machen sollen.
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