Chemiebranche Kunststoffhersteller Covestro weiter zurückhaltend für 2020

Handelskonflikte und der Brexit setzen dem Chemiekonzern weiter zu.
Berlin Der Kunststoffhersteller Covestro blickt weiter verhalten auf das gerade angelaufene Geschäftsjahr. „Das Umfeld wird schwieriger für uns und die gesamte Chemieindustrie“, sagte Covestro-Chef Markus Steilemann der „Süddeutschen Zeitung“ laut Vorab-Bericht aus der Montag-Ausgabe. „Daher fehlt mir kurzfristig die Wachstumsfantasie für unsere Abnehmerbranchen.“
Als Grund für die Zurückhaltung verwies Steilemann der Zeitung zufolge auf Unsicherheiten wie Handelskonflikte und den Brexit. „Langfristig sind die Trends aber in Ordnung“, fügte der Chef des Dax-Konzerns hinzu.
Zudem blieben Übernahmen auf der Agenda, um Covestros Abhängigkeit von der Autoindustrie zu senken. „Wir suchen intensiv nach guten Gelegenheiten in den Bereichen Lacken und Klebstoffe sowie Thermoplaste“, sagte Steilemann. „Aber es gibt noch nichts Konkretes.“
Anfang Dezember hatte sich bereits der Branchenverband VCI zurückhaltend zu den Aussichten für die Chemieindustrie geäußert. „Zurzeit erwarten unsere Unternehmen auch für die kommenden Monate keine Verbesserung ihrer Geschäfte“, hatte VCI-Präsident Hans Van Bylen gesagt. Die geringe wirtschaftliche Dynamik werde sich noch weit ins Jahr 2020 hinein ziehen. Die Nachfrage heimischer Kunden bleibe verhalten und auch von den Auslandsmärkten dürften keine starken Impulse für eine Trendwende kommen. Covestro selbst hatte Ende Oktober erklärt, auch 2020 von einem herausfordernden Umfeld auszugehen.
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