Chemieindustrie Agrarchemie-Riese Syngenta wächst rasant in China

Der Konzern war für die chinesischen Eigner seit der Übernahme ein wichtiger Baustein bei der Reorganisation der Chemiebranche des Landes.
Zürich Der chinesisch-schweizerische Agrarchemiekonzern Syngenta macht sich fit für ein Börsen-Comeback – und legt starke Wachstumszahlen vor. Wie das Unternehmen am Donnerstag bekannt gab, stieg der Umsatz gegenüber dem Vorjahresquartal um 20 Prozent auf 7,1 Milliarden Dollar. Das Ergebnis vor Steuern und Abschreibungen (Ebitda) kletterte um 19 Prozent auf 1,5 Milliarden Dollar.
Besonders stark war das Wachstum in China: Dort legte die neu formierte Syngenta-Gruppe um über 40 Prozent zu. In die China-Sparte des Unternehmens haben die beiden chinesischen Staatskonzerne Chemchina und Sinochem nach ihrer eigenen Fusion ihre Saatgut-, Pflanzenschutz- und Düngemittelgeschäfte eingebracht. Bereits im ersten Jahr nach der Fusion habe man rund 400 Millionen Dollar an Synergie-Effekten erzielt, teilte Syngenta weiter mit.
Finanzchef Chen Lichtenstein sagte: „Wir konnten im ersten Quartal über alle Geschäftsbereiche hinweg Umsatz und Ergebnis erheblich steigern.“ Der Konzern sei insbesondere in China erfolgreich – und Lichtenstein versprach weiterhin profitables Wachstum und steigende Margen.
Der Baseler Pflanzenschutz-Spezialist Syngenta hatte im Jahr 2017, nach der Übernahme durch den chinesischen Staatskonzern Chemchina, die Börse verlassen. Doch die chinesischen Eigner hatten von Anfang an geplant, den Konzern eigenständig zurück an die Börse zu bringen. Bereits in diesem Jahr könnte es so weit sein – und eine Bewertung von 50 bis 60 Milliarden gilt in Branchenkreisen als realistisch.
Die Syngenta-Gruppe betrachtet sich als die Nummer eins im Agrochemiegeschäft – und sie hängt auch beim Wachstum die Konkurrenten Bayer und BASF ab. So legten die Ludwigshafener am Donnerstag ebenfalls starke Quartalszahlen vor. Doch das Agrogeschäft stagnierte auf dem Vorjahresniveau.
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