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Chemiekonzern BASF spaltet Geschäft mit Abgaskatalysatoren ab – und steckt Milliarden ins Batteriegeschäft

Der Chemiekonzern gliedert die Einheit mit mehr als 4000 Mitarbeitern aus. Stattdessen setzt BASF auf das Geschäft mit Batteriematerialien für Elektroautos.
07.12.2021 Update: 07.12.2021 - 19:30 Uhr Kommentieren
Im Geschäft mit Batteriematerialien für Elektrofahrzeuge peilt der Konzern bis 2030 einen Umsatz von über sieben Milliarden Euro an. Quelle: imago images/photothek
BASF in Schwarzheide

Im Geschäft mit Batteriematerialien für Elektrofahrzeuge peilt der Konzern bis 2030 einen Umsatz von über sieben Milliarden Euro an.

(Foto: imago images/photothek)

Frankfurt Der Chemiekonzern BASF bereitet den Rückzug aus seinem umfangreichen Geschäft mit Abgaskatalysatoren vor und kündigt in einer Konzernmitteilung gleichzeitig an, im Gegenzug in Batteriematerialien und Recycling zu investieren.

Seine Aktivitäten im Bereich Abgaskatalysatoren mit 4000 Mitarbeitern und einem Umsatz von zuletzt fünf Milliarden Euro will der Konzern zunächst in eine separate Einheit ausgliedern. Damit werde das Geschäft auf die anstehenden Veränderungen am Markt für Verbrennungsmotoren vorbereitet.

„Mit der Ausgliederung wollen wir diesem Geschäft größere unternehmerische Freiheit und Agilität geben, sodass Markt- und Kundenbedürfnisse noch stärker fokussiert werden können“, zitiert die Mitteilung des Konzerns BASF-Vorstandsmitglied Markus Kamieth. Kamieth ist für den Konzernbereich Oberflächentechnologien verantwortlich, der neben Katalysatoren auch das Farben- und Batteriematerialiengeschäft umfasst.

Die Ausgliederung ist vermutlich die Vorbereitung auf einen Verkauf der Sparte. Chemieanalyst Markus Mayer von der Baader Bank schätzt, dass der Chemieriese dabei eine Bewertung von sieben bis acht Milliarden Euro erzielen kann.

Der Ludwigshafener Konzern reagiert mit der Neuordnung auf den Umbruch in der Automobilindustrie hin zu elektrisch angetriebenen Fahrzeugen. Für das Geschäft mit Abgaskatalysatoren zeichnet sich dadurch ein langfristiger Abwärtstrend ab, der die Wachstumsperspektiven von BASF dämpfen würde. Die Pläne fügen sich insofern in die Portfoliostrategie der letzten Jahre, die bereits zum Rückzug aus diversen eher wachstumsschwachen Segmenten wie Papier- und Lederchemie, Düngemitteln, Bauchemie oder Pigmenten führte.

BASF hatte das Abgaskatalysatorengeschäft 2005 bei der Übernahme des US-Unternehmens Engelhard erworben und mit seinem bestehenden Geschäft im Bereich der Chemiekatalysatoren zusammengefasst. Insgesamt erzielte der BASF-Unternehmensbereich Katalysatoren 2020 einen Umsatz von 13,6 Milliarden Euro. Davon entfielen 7,6 Milliarden Euro auf den Handel mit Edelmetallen (darunter insbesondere Platin), die für die Abgaskatalysatoren benötigt werden und deren Kosten direkt an die Abnehmer aus der Autoindustrie weitergegeben werden.

Analysten erwarten hohe Margen im Batteriegeschäft

Dieses Geschäft wird ebenfalls zu der ausgegliederten Einheit gehören. Das ausgegliederte Unternehmen soll künftig unter dem Namen BASF Automotive Catalysts and Recycling von Dirk Bremm als CEO geführt werden und seinen Sitz in Iselin, New Jersey, haben. Dort war vor der Übernahme durch BASF auch die Zentrale von Engelhard.

Die ausgegliederte Sparte wird weltweit an 20 Standorten produzieren. Der Prozess der Ausgliederung soll im Januar starten und wird nach BASF-Angaben bis zu 18 Monate dauern.

Im Gegenzug will sich der Ludwigshafener Konzern noch stärker auf den Ausbau seiner Aktivitäten im Bereich Batteriematerialien konzentrieren. Hier strebt BASF bis 2030 einen Umsatz von über sieben Milliarden Euro an.

„Zur Umsetzung dieses Wachstumsplans geht BASF zwischen 2022 und 2030 von Investitionen in Höhe von 3,5 bis 4,5 Milliarden Euro in Batteriematerialien aus“, erklärte Peter Schuhmacher, Leiter des Unternehmensbereichs Catalysts. Analysten erwarten für das Batteriegeschäft aufgrund des hohen Bedarfs an Kathodenmaterial Ebitda-Margen von mehr als 30 Prozent.

Mehr: Europa droht eine Batterie-Blase

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