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Herstellung von Dämmplatten bei Covestro

Hinter dieser starken Börsenperformance des Dax-Aufsteigers steht im Grunde eine noch stärkere Geschäftsentwicklung.

(Foto: picture alliance/dpa)

Chemiekonzern Die Erfolgsgeschichte des Dax-Aufsteigers Covestro

Zweieinhalb Jahre nach dem Börsendebüt steigt Covestro in den Dax auf. Grundlage für den Erfolg ist eine extrem günstige Marktkonstellation.
06.03.2018 - 14:42 Uhr 1 Kommentar

Frankfurt Covestro ersetzt Pro Sieben Sat 1 im Dax. Beim Börsendebüt vor zweieinhalb Jahren haben viele Experten dem Kunststoffhersteller zwar durchaus zugetraut, dass er es einmal in den Dax schaffen könnte. Doch kaum jemand ahnte damals, mit welcher Vehemenz sich die ehemalige Bayer-Sparte für das oberste Segment der deutschen Börse empfehlen würde.

Anleger, die Covestro-Aktien beim Börsendebüt im Herbst 2015 zum Ausgabepreis von 24 Euro je Aktie zeichneten, können sich heute über gut 280 Prozent Wertsteigerung freuen. Der Börsenwert erreicht inzwischen 18 Milliarden Euro, bei einem Freefloat von mehr als 80 Prozent, war es jetzt keine Frage mehr, dass Covestro in den Dax gehört.

Und hinter dieser starken Börsenperformance steht im Grunde eine noch stärkere Geschäftsentwicklung. Im vergangenen Jahr hat Covestro bei 14 Prozent Umsatzwachstum den operativen Gewinn (Ebit) auf 2,8 Milliarden Euro verdoppelt und den Nettogewinn um 150 Prozent auf rund zwei Milliarden Euro gesteigert. Im Vergleich zu 2015 hat sich der Betriebsgewinn vervierfacht und der Reingewinn um den Faktor sechs verbessert.

Auf aktuellem Niveau ist der Kunststoffhersteller in praktisch jeder Hinsicht genauso ertragsstark wie der Saatgut-Konzern Monsanto, den Bayer für umgerechnet etwa 50 Milliarden Euro übernehmen will. Und für 2018 stellt der Vorstand von Covestro in Aussicht, dass man die Ertragskraft in etwa halten kann, auch wenn sich die Margen in der zweiten Hälfte wohl wieder etwas normalisieren werden.

Grundlage für den sensationellen Erfolg ist eine extrem günstige Marktkonstellation, die die Margen in den Hauptarbeitsgebieten von Covestro, den Kunststoffen Polycarbonat und Polyurethane, auf Rekordniveau getrieben hat. Covestro ist in beiden Segmenten Weltmarktführer.

Die Kunststoffe wurden einst bei Bayer erfunden und sind vielfältig einsetzbar. Aus Polycarbonaten werden unter anderem PC-Gehäuse, Autoscheinwerfer und viele Komponenten für die Innenausstattung von Fahrzeugen produziert. Polyurethane dienen vor allem zur Herstellung von Schaumstoffen und Isoliermaterialien. Sie sind außerdem in vielen Lacken enthalten.

Vor allem das Polyurethan-Geschäft brummt wie noch nie. Covestro erzielte in dem Bereich zuletzt eine Ebitda-Marge von 29 Prozent. Hintergrund ist ein unerwartet kräftiges Wachstum der Nachfrage bei verknapptem Angebot. Denn bei mehreren Konkurrenten wie BASF, Sabic und der chinesischen Wanhua kam es zu Störfällen und Verzögerungen beim Neubau von Anlagen.

Bislang gingen die meisten Experten davon aus, dass sich diese Effekte wieder relativ schnell normalisieren und Covestro die extrem hohen Erträge des Jahres 2017 daher kaum lange halten kann. Die aktuellen Spitzenmargen gelten als nicht nachhaltig, angesichts der Erwartung und Erfahrung, dass in dem Segment des Kunststoffgeschäfts über kurz oder lang neue Kapazitäten auf den Markt drängen und damit für einen besseren Ausgleich von Nachfrage und Angebot sorgen.

Doch zumindest bisher ist eine Korrektur noch nicht konkret absehbar. Die Erwartungen im Hinblick auf eine Wende im Markt werden vielmehr immer wieder nach hinten verschoben. Auch Analysten stellen sich daher nach und nach darauf ein, dass Covestro doch noch länger vom Versorgungsengpass bei den Kunststoffen profitieren könnte.

Auch das Management selbst hat die Erwartungen keinesfalls heruntergeschraubt. In den Prognosen seien mögliche Veränderungen auf der Angebotsseite bereits berücksichtigt – und zwar eher konservativ, unterstrich der künftige Vorstandschef Markus Steilemann bei Vorlage der Bilanz vor zwei Wochen.

Der Markt ist von Schwankungen geprägt
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