Chemiekonzern Evonik will bis zu 1000 Stellen streichen

Evonik will für den Stellenabbau nach eigenen Angaben auch die natürliche Fluktuation von Arbeitnehmern nutzen und prüfen, ob frei werdende Stellen weiter benötigt würden.
Düsseldorf/Essen Der Essener Chemiekonzern Evonik will im Zuge seines laufenden Sparprogramms bis zu 1000 seiner weltweit rund 37.000 Stellen streichen. Der Personalabbau soll „sozialverträglich“ erfolgen, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Der für Deutschland vereinbarte Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen werde bis Mitte 2023 verlängert. Bisher galt diese Vereinbarung bis Ende 2021.
Für die Beschäftigten in Deutschland sei damit „größtmögliche Sicherheit“ erreicht, wird der Vorsitzende des Evonik-Gesamtbetriebsrats, Martin Albers, in der Mitteilung zitiert. Evonik wolle für den Stellenabbau auch die natürliche Fluktuation von Arbeitnehmern nutzen und prüfen, ob frei werdende Stellen weiter benötigt würden.
Die bis zu 1000 Stellen sollen in Verwaltung und Vertrieb wegfallen. Dabei will Evonik auch die natürliche Personalfluktuation nutzen. Wie viele der Arbeitsplätze in Deutschland gestrichen werden, stehe noch nicht fest, sagte ein Unternehmenssprecher. Der Jobabbau soll dazu beitragen, die Kosten in Verwaltung und Vertrieb bis Ende 2020 dauerhaft um 200 Millionen Euro zu reduzieren.
Evonik gehört mehrheitlich der RAG-Stiftung. Mit seinen Dividendenzahlungen trägt der Chemiekonzern maßgeblich dazu bei, dass die Stiftung die dauerhaften Folgekosten des Steinkohlebergbaus bezahlen kann, wenn Ende des Jahres die beiden letzten deutschen Zechen schließen.
Der seit etwas mehr als einem Jahr amtierende Konzernchef Christian Kullmann baut Evonik zu einem Spezialchemie-Unternehmen um. Hier sind in der Regel höhere Gewinnmargen möglich als in der Basischemie.
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