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„Da scheppert nix“ Winterkorn wird mit Hyundai zum Youtube-Hit

Missmutig inspizierte VW-Chef Martin Winterkorn auf der Frankfurter IAA ein Konkurrenzmodell des Autobauers Hyundai - und hat damit unfreiwillig auf dem Videoportal Youtube einen Hit gelandet.
28.09.2011 - 13:40 Uhr 11 Kommentare
VW-Chef Martin Winterkorn prüft auf der IAA genau die Qualität eines Autos von Hyundai.

VW-Chef Martin Winterkorn prüft auf der IAA genau die Qualität eines Autos von Hyundai.

Die Miene ist finster. Und Martin Winterkorns Stimmung wird keineswegs besser, als er die Lenkradverstellung auf und zu schnappen lässt. “Da scheppert nix”, sagt der VW-Konzernchef trocken. Das kann einem Automanager wie ihm nicht gefallen - denn Winterkorn sitzt auf der Frankfurter Autosschau IAA nicht hinter dem Steuer eines Volkswagens, sondern des Hyundai i30, des neuen Golf-Gegners aus Südkorea.

Was dem Perfektionisten Winterkorn besonders bitter aufstößt: “Warum kann’s der? BMW kann’s nicht, wir können’s nicht. Warum kann’s der?” Die Lenkradverstellung klappt wieder auf und zu. Neben ihm hockt der eigens herbeigerufene Golf Designer Klaus Bischoff. Klappe auf, Klappe zu. Erklärungsversuche: “Wir hatten ja mal eine Lösung, die war aber zu teuer...” Winterkorn kann das nicht wirklich zufriedenstellen. “Warum kann’s der?”, fragt Winterkorn erneut - und hat damit einen kleinen Youtube-Hit gelandet.

Sein von einem unbekannten Messebesucher gefilmter Abstecher zum Hyundai-Stand hat Kultpotenzial. Das unvermittelt startende und oft verwackelte Handyvideo ist bis jetzt schon mehr als 233.000 Mal aufgerufen worden -Tendenz steigend. Kein Wunder: Das vom Rücksitz des i30 aufgenommene Filmchen offenbart fast fünf Minuten lang unfreiwillig tiefe Einblicke in die VW-Konzernseele im Allgemeinen und die von Winterkorn im Besonderen.

Wenn er etwa eine Stablampe aus der Innentasche seines Jackets zieht und der promovierte Metallphysiker die Verarbeitung des Kofferraumblechs beleuchtet, dann sagt das eine Menge über den Perfektionisten Winterkorn aus. Was genau - darüber zerbricht nun das Youtube-Publikum den Kopf. Jedes Detail, jedes Wort wird diskutiert. Bei Hyundai dürfte die Freude über den Auftritt des VW-Chefs, der missmutig über den stoffbespannten Autohimmel des i30 streicht und den Golf-Gegner genau unter die Lumpe nimmt, groß sein.

VW sieht die unfreiwillige Werbung für den Konkurrenten gelassen: „Das Video nehmen wir sportlich. Unser Vorstand nutzt Messen seit langem, um sich Modellneuheiten genau anzuschauen und zu diskutieren“, sagt ein Sprecher. Genauso handhabten das andere Hersteller auch - und wer an den ersten Tagen einer Automesse genau aufpasst, kann tatsächlich den ein oder anderen Auto-Boss über die Stände der Konkurrenz huschen sehen. Mal mit großer Entourage wie jetzt bei Winterkorn, der gleich mit Walter de’Silva, Chef des Designs, Luca de Meo, Marketing-Boss, und Winfried Vahland, Chef der VW-Tochter Skoda, im Schlepptau bei Hyundai auftauchte, mal einzeln und allein.

Hyundai ist der neue Gegner von VW
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11 Kommentare zu "„Da scheppert nix“: Winterkorn wird mit Hyundai zum Youtube-Hit"

Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.

  • Die Akrebie und Detailversessenheit hat M. Winterkorn
    von seinem Ziehvater < Fugen Ferdi > gelernt und verinnerlicht. Deshalb durfte er auch Chef werden. F. Piech ist, als er in den 90zigern Chef von VW war, am IAA-Pressetag abends gegen und nach Feierabend mit der Schieblehre auf die Mitbewerberstände gegangen.
    Anschließend brachte er seine Leute auf Trab. Winterkorn lässt keine Ruhe, dass Huyndai / Kia vielfach bessere Qualität als VW liefert und dennoch bei Entwicklung und Produktion um über 1/3 niedrigere Kosten hat.

  • @hardy "...Volkswagen ist zwischenzeitlich eine Premienmarke geworden..."

    Ich nehme mal an, dass Sie Premiummarke meinten. Aber egal, was auch immer Sie meinten. So einen Schwachsinn kann auch nur jemand schreiben, der entweder keinen VW fährt oder noch nie in einem anderen Fahrzeug gesessen hat und deshalb keinen Vergleich hat. Also ich kann da mitreden. Ich bin vorher BMW gefahren und bin jetzt auf die "Premienmarke" umgestiegen. Mein Passat V6 soll wohl auch in dieser Liga auftrumpfen. Der Wagen hat mal mit der Ausstattung 51.000 Euro gekostet. Ich habe ihn nicht neu gekauft, weil jemand der soviel Geld für einen VW ausgibt, nicht ganz richtig im Kopf sein kann. Man sollte nämlich unbedingt noch Geld für die vielen Werkstatttermine übrig behalten. Seit ich VW fahre, bin ich in meiner Werkstatt gern gesehener Kunde. Man kann in verschiedenen Internetforen alle Fehler eines Fahrzeuges recherchieren. VW tut unwissend und lässt den Kunden für alle Reparaturen und damit für die Weiterentwicklung seiner Fahrzeuge gnadenlos zahlen. Zur Zeit läuft eine inoffizielle Rückrufaktion wegen defekter Zündspulen. Inoffiziell, weil die Werkstatt seine Kunden anrufen soll. Früher wurde schriftlich zum Rückruf gebeten. Premiummarke? Das ich nicht lache. Mit VW ist es, wie mit unseren etablierten Partein. Man kann sich einfach nicht erklären, warum die Menschen trotz ihrer schwachen Leistung sich noch dafür entscheiden. Mein nächster wird wieder ein BMW oder ein Mercedes. VW soll lieber weiter solche Krücken, wie den UP produzieren.

  • .......und nochmals 3 Sätze von mir zu Winterkorn auf dem Stand von Hyundai.
    Was Winterkorn gemacht hat, ist der normale Werdegang eines guten Mannes in verantwortlicher Tätigkeit seiner Firma an einem Tag auf der Automesse. Es gibt nichts, aber auch garnichts Negatives darin zu sehen. So ist es, wenn man mit Herzblut Autobauer ist, und er ist es.

  • wie man sich an diesem Filmchen so hochziehen kann - ist doch wohl ein Witz, oder????Da ich mir diesen Schwachmül jetzt auch angesehen habe, sind es jetzt natürlich 233001 Zugirffe bei You_quatsch.

    Schöne Grüße

    Werner

  • Bin Audi 80 gefahren (ich glaub A44 hieß die Type). Bestes Auto jemals! Danach? Logisch, den Nachfolger. Ein "Lopez"-Audi 80 (B4, 6-Zylinder, 150 PS), schlimmstes Auto aller Zeiten! Alles was an Anbauteilen dran war, ging auch kaputt. Zum Schluß noch das Automatikgetriebe, da war er fällig. Verbrauch? Schwamm drüber! Wäre heute nicht mehr zu bezahlen!
    Danach nur noch Japaner und dabei bleibt es auch! Fahre einen 13 Jahre alten Nissan Maxima mit 3 Litern Hubraum und knapp 200 PS und kann mich über den für diese Leistung geringen Verbrauch nur wundern. Deutsche Autos? Für mich nie wieder! Lopez sei Dank.

    Und das muß ich sagen: Finde es gut, wie Winterkorn um und "durch" den Hyundai schleicht. Wie früher die Japaner. Denn inzwischen lernen die "Langnasen" von den "Schlitzaugen" und nicht mehr umgekehrt. Leider.

  • Tja, es gibt die Stategie des wirklich besser seins und es gibt die Strategie andere durch miese Tricks schlecht zu machen. Die erste Strategie ist eine deutsche Tugend, die zweite die Tagesordung der US-Amerikaner.

  • Danke für diesen Kommentar! Zugegeben - ich habe schon vor 15 Jahren gesagt 'lieber ein alter Audi als einen neuen Japaner' (da gab es für mich 'Koreaner'Autos noch nicht sichtbar). Aber wer die Geschichte des Audi Quattro etwas kennt, der wird die Figur und Symbolkraft von Martin Winterkorn als detailversessenen deutschen Ingenieur (oder Metallphysiker von mir aus)in seiner Bedeutung kennen. Insbesondere da Audi in der Anfangszeit seine speziellen Renn - und Leistungsmerkmale (Quattro Story) gegen ein verkalktes seniles Wolfsburg (damals ...!) durchgesetzt hat.
    Nach dem Hyundai Besuch (hoffe ich hab den Namen richtig geschrieben) wissen nun alle was die Ingenieure bei VW, Audi und ..... als kurzfristige Aufgabe auf der ToDo Liste Montag morgen haben werden.'Das Scheppern...'


  • Das Video zeigt deutlich den Unterschied, ob ein Konzern von einem Controller oder einem Ingenieur geführt wird!!

    Nur so wird man Weltspitze und hält sich auch dort.

    Winterkorn will das eigene Produkt verbessern und nicht wie Lopez kaputt sparen.

  • Mimama was schreiben Sie für einen Stuß. Ihr Kommentar greift komplett daneben. Warum? Nun, es findet heute alles viel einfacher statt. Dieser geniale "Motor Winterkorn" ist der letzte wirkliche Arbeiter in "Gottes Auto-Weinberg". Er, Winterkorn, hat das getan, was richtig ist. Er ist seinem Selbstverständnis und Aufgabe die er sich selber stellt, nachgegangen. Und nichts anderes hat er gewollt und gemacht. Da spielte und spielt in der Zukunft keine Psychologie oder Instrumentalisierung eine Rolle. Nur so gehts, wenn man eines Tages der Größte sein möchte.Alle anderen Autobosse können sich von ihm eine Scheibe abschneiden. Volkswagen ist zwischenzeitlich eine Premienmarke geworden und kann mit den 3 anderen großen Automarken in Deutschland genannt werden. Winterkorn hat aus der Marke das Beste herausgeholt und kann die hohen Preise somit rechtfertigen. Man kann nur wünschen, daß dieser Mann weit über seine Pensionszeit für den Konzern weiterhin tätig sein soll. Das Gespann Piech/Winterkorn ist ein Glüchsfall für die Marke und deren Tochterunternehmen.

  • Fragt sich nur, in wie weit diese "PR-Aktion" VW nützen soll...

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