Daimler Mercedes-CTO Sajjad Khan verlässt Daimler

Als Chief Technology Officer (CTO) verantwortete Khan die Entwicklung in den Bereichen Connectivity, Autonomous, Shared & Services, und Electric (CASE). Jetzt steht sein Wechsel zu Porsche bevor.
Düsseldorf Mitten im Umbau verlässt Digitalchef Sajjad Khan den Autobauer Daimler. Zum September werde er seinen Posten als Vorstand der Pkw-Sparte Mercedes-Benz abgeben, teilte das Unternehmen am Dienstag überraschend mit. In den Reihen des Herstellers gilt der Manager mit pakistanischen Wurzeln als Wegbereiter für die Einführung einer neuen Software, mit der die Fahrzeuge der Stuttgarter für die Zeit der Digitalisierung aufgerüstet werden.
Mit Magnus Östberg präsentierte Daimler gleich einen Nachfolger für den scheidenden Khan. Der 48-Jährige ist wie Vorstandschef Ola Källenius Schwede und war bisher für die Zulieferer Delphi und Aptiv tätig. Östberg fällt nun die Aufgabe zu, Daimler auf die digitale Zeit vorzubereiten. Der Konzern steht wie VW, BMW und andere Autoproduzenten vor der Aufgabe, seine Fahrzeuge zu elektrifizieren und mit neuen Softwarelösungen aufzurüsten. Der Prozess ist aus Sicht von Experten bei Weitem nicht abgeschlossen.
So wichtig Khan für das Unternehmen war, so umstritten war er auch. Zwischen ihm und dem Entwicklungsvorstand Markus Schäfer hatte es in den vergangenen Jahren immer wieder Kompetenzrangeleien gegeben, wie es in Konzernkreisen hieß. Beide Männer hätten zwar nach außen den Schein von Einigkeit wahren wollen, intern habe es aber regelmäßig geknallt.
Nach Angaben von Daimler geht Khan auf eigenen Wunsch, um künftig selbstständig als Investor aktiv sein zu wollen. „Für seine Karriere als eigenständiger Unternehmer wünsche ich Sajjad Khan alles Gute“, erklärte Aufsichtsratschef Bernd Pischetsrieder.
Es ist nicht das erste Mal, dass Khan die Schwaben verlässt. Vor 20 Jahren hatte er erstmals bei Daimler angeheuert, war dann aber zu Magna und BMW gewechselt. Im Jahr 2015 kehrte er zu Daimler zurück und übernahm die Leitung der Software-Einheit, zu der auch die Entwicklung selbstfahrender Autos gehört.
Mit seinem Wissen dürfte Khan in der Branche hochbegehrt sein. Denkbar ist es daher auch aus Sicht von Leuten aus seinem Umfeld, dass er mittelfristig zu Volkswagen oder einem anderen Hersteller wechseln könnte. Ein direkter Wechsel ist in der Regel wegen Wettbewerbsklauseln in den Managerverträgen nicht möglich.
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