Daimler & Rolls-Royce Tognum wartet auf höheres Übernahmeangebot

Montage beim Tognum-Tochterunternehmen MTU in Überlingen am Bodensee.
Friedrichshafen Der von Daimler und Rolls-Royce umworbene Motorenbauer Tognum pokert weiter um eine höhere Offerte der Bieter. Eine Woche vor Ablauf der Angebotsfrist kritisierte Tognum-Chef Volker Heuer die offerierten 24 Euro je Aktie erneut als zu niedrig. Der Preis spiegle nicht die gute Entwicklung und die künftigen Wachstumsaussichten des Dieselmotorenbauers wider, sagte Heuer laut vorab verbreitetem Redetext auf der Hauptversammlung am Mittwoch in Friedrichshafen am Bodensee.
Das Unternehmen sieht sich am Beginn einer Aufschwungphase. Nach einem starken Jahresauftakt rechnet Tognum im laufenden Jahr mit deutlichen Zuwächsen bei Umsatz und Ergebnis. Auch der Aufsichtsrat von Tognum, Aktionäre und Analysten hatten das Angebot bereits als zu niedrig kritisiert. Die Bieter wollen bisher aber nicht nachbessern.
Die Aktionäre machen einen großen Bogen um die Offerte. Zuletzt wurden Daimler und dem Triebwerksbauer Rolls-Royce lediglich 28,45 Prozent des Aktienkapitals angeboten. Darin enthalten ist der Anteil von gut 28,4 Prozent, den Daimler selbst einbringt. Die Frist endet am 18. Mai. Die Briten und die Schwaben wollen das Angebot nur durchziehen, wenn sie mehr als 50 Prozent der Aktien bekommen.
Einig sind sich Tognum und die Bieter, dass die Übernahme aus und unternehmerischer Sicht wünschenswert ist. "Die Produktportfolien und Marktzugänge der Unternehmen würden sich auf attraktive Weise ergänzen", betonte Heuer. Daimler und Rolls-Royce wollen Tognum zu einem weltweiten Marktführer für Industriemotoren weiterentwickeln.
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