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Dieselgate als Satire Wie das „Yps“-Heft Winterkorn und VW veralbert

Wenn Volkswagen zur „Bürgerkarre“ wird: Das „Yps“-Heft nimmt den Abgasskandal aufs Korn. Der Comic kommt wirr daher, dürfte vor allem aber einen nicht freuen: Ex-VW-Chef Martin Winterkorn.
13.01.2016 - 15:46 Uhr
Wenn Martin Winterkorn zu Markus Frühlingseichel wird: Das Yps-Heft greift den VW-Skandal auf. Quelle: Martin Tazl / Yps 1272
Yps-Comic

Wenn Martin Winterkorn zu Markus Frühlingseichel wird: Das Yps-Heft greift den VW-Skandal auf.

Düsseldorf Das „Yps“-Heft war einst das erste deutsche Kinderheft mit Spielzeug. Die alte Zeitschrift ist längst Geschichte, seit wenigen Jahren erscheint eine Neuauflage. Neue Zielgruppe sind nach eigenen Angaben Männer ab 25 aufwärts. Doch eins ist aus alten Zeiten geblieben: das Gimmick.

Im aktuellen Heft liegen nicht die berüchtigten Urzeitkrebse, sondern das „Yps Mobil“ als Bastelbogen samt Aufziehmotor bei. Das hat seinen Grund, denn Autos sind diesmal Kernthema der Zeitschrift. Yps nimmt sich das Dieselgate vor – und veralbert Volkswagen sowie Ex-Chef Martin Winterkorn.

Das „Yps Mobil“, ein weißes Auto, das an einen alten Lotus erinnert, ist dabei nur Nebensache. Die Hauptrolle im satirischen Comic spielt Winterkorn, der bei „Yps“ zu „Markus Frühlingseichel“ wird. Volkswagen ist auch nicht Volkswagen, sondern heißt ganz kreativ „Bürgerkarre“. Damit sind die größten Gags im Comicstreifen „Die Rache des Nebelmachers“ auch schon gemacht.

Was folgt ist eine wirre Geschichte, die selbst Winterkorns Intimfeind Ferdinand Piëch wohl kaum zum lachen bringen würde. Winterkorn bzw. Frühlingseichel tritt zunächst in der Vox-Castingshow „Höhle der Löwen“ (hier „Löwenfutter“ genannt) auf. Dort wirbt er mit einem Plakat „Saubere Luft durch mehr Diesel“ für sein Projekt. Doch die „Vision, aus Wasser den saubersten Diesel zu generieren“ kommt nicht gut an. Frühlingseichel räuchert das TV-Studio aus und wird als „Abgas-Fetischist“ davongejagt.

Dann ist er plötzlich Chef von „Bürgerkarre – Das Massenauto mit Dampf“, bevor er sich entschließt, die Produktion zu sabotieren und unterzutauchen: „Er gilt ja als jemand, der nicht nur jede Schraube mit Vornamen kennt, sondern auch jede Menge Schrauben locker sitzen hat.“ Am Ende der Geschichte wird er in einem Vulkan einer einsamen Insel von den Comicfiguren um Känguru Yps und Co. aufgespürt, aus dem er es kräftig hat qualmen lassen.

Ob Männer ab 25 darüber lachen können? Ist wohl Geschmacksache.

Die berühmten Ausrutscher der Manager
Matthias Müller: Abgasskandal heruntergespielt
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Das Interview in Detroit sorgte für Irritationen und Ärger: Als ihm ein Reporter des öffentlichen Radiosenders NPR ein paar Fragen stellt, spielte VW-Chef Matthias Müller den Abgasskandal herunter: „Ehrlich gesagt, war es ein technisches Problem.” VW hatte „nicht die richtige Interpretation der amerikanischen Gesetze“. Die Ingenieure des Konzerns hätten lediglich „Lösungen gefunden, die mit den amerikanischen Gesetzen nicht kompatibel“ gewesen seien.

(Foto: ap)
Josef Ackermann: Die Kanzlerin düpiert
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Der ehemalige Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann trat nicht nur durch sein Victory-Zeichen im Mannesmann-Prozess ins Fettnäpfchen. Im ZDF erzählte er 2009, Kanzlerin Merkel habe ihm zu Ehren eine kleine Feier im Kanzleramt arrangiert. „Sie hat mir damals gesagt, sie würde gerne etwas für mich tun. Ich soll doch einmal etwa 30 Freunde und Freundinnen einladen aus Deutschland oder der Welt, mit denen ich gerne einen Abend zusammen sein würde – im Kanzleramt.“ Das Thema landete im Haushaltsausschuss.

(Foto: ap)
Rolf Breuer: Prozess um Kirch-Pleite
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„Was man alles darüber lesen und hören kann, ist ja, dass der Finanzsektor nicht bereit ist, auf unveränderter Basis noch weitere Fremd- oder gar Eigenmittel zur Verfügung zu stellen.“ So stellte Rolf Breuer, damaliger Chef der deutschen Bank, 2002 in einem Bloomberg-TV-Interview die Kreditwürdigkeit des Medienimperiums von Leo Kirch öffentlich in Frage. Zwei Monate später war die Kirch-Gruppe insolvent und bezichtigte Breuer, die Insolvenz verschuldet zu haben. Es folgten jahrelange Prozesse, die die Deutsche Bank viel Geld kosteten.

(Foto: dpa)
Jürgen Schrempp: Ärger mit Großinvestor Kerkorian
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Nach einem Interview mit Daimler-Chrysler-Chef Jürgen Schrempp im Jahr 2000 war der US-Investor Kirk Kerkorian verärgert. Er verklagte den Konzern auf acht Milliarden Dollar. Schrempp hatte im Gespräch mit der „Financial Times“ gesagt, der neue Vorstand sei nach der Fusion aus „psychologischen Gründen“ zunächst mit der gleichen Anzahl von Amerikanern und Deutschen ausgestattet worden. Der Milliardär warf Schrempp vor, den Zusammenschluss von Daimler-Benz und Chrysler fälschlicherweise als „Fusion unter Gleichen“ bezeichnet zu haben. Stattdessen hätten die Stuttgarter Manager von Anfang an den Plan gehabt, Chrysler in den deutschen Konzern zu übernehmen.

(Foto: dpa)
Hartmut Mehdorn: Attacke gegen eigenen Aufsichtsrat
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In einem Interview im „Spiegel“ (2013) brüskierte der damals neue Berliner Flughafen-Chef Hartmut Mehdorn seinen eigenen Aufsichtsrat, das Gremium, das eigentlich ihn kontrollieren sollte. Ein Bruch, der sich nicht mehr schließen ließ: „Ich habe bislang zwei Aufsichtsratssitzungen mitgemacht, es wird sehr im Detail diskutiert. Als Aufsichtsrat würde ich es anders machen. Ein Aufsichtsrat sollte sich um Grundsatzfragen kümmern.“

(Foto: dpa)
Michael Meier: Aktienolymp Borussia Dortmund
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Nachdem Bayern-Manager Uli Hoeneß im Jahr 2001 nach einem Dauerscharmützel mit Borussia Dortmund den Wert der BVB-Aktien in Frage gestellt hatte, konterte BVB-Manager Michael Meier: „Ich lasse nicht zu, dass durch solche leichtfertigen Aussagen der Eindruck bei unseren Aktionären entsteht, als ob wir die einzigen sind, die nicht kaufmännisch handeln.“

(Foto: dpa)
Hilmar Kopper: 50 Millionen Mark nur „Peanuts“
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Deutsche-Bank-Chef Hilmar Kopper leistete sich 1994 einen unvergessenen Fauxpas. Er bezeichnete die Schadenssumme von ca. 50 Millionen DM, die den von Immobilien-Pleitier Jürgen Schneider beauftragten Handwerkern entstanden war und die die Deutsche Bank bezahlen würde, als Peanuts. Wörtlich: „Wir reden hier eigentlich von Peanuts!“ Angesichts der Gesamtforderungen von fünf Milliarden DM nicht ganz falsch, doch in der Öffentlichkeit wurde die Formulierung als überheblich empfunden.

(Foto: dpa)
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