Volkswagen steht mit der Bewältigung des Abgasskandals vor der größten Bewährungsprobe seit dem Wiederaufbau des Wolfsburger Werkes nach dem Jahr 1945. Die finanziellen Belastungen für Bußgelder und Schadensersatz könnten sich auf bis zu 40 Milliarden Euro belaufen, meinen Brancheninsider. Es könnte aber auch doppelt so teuer werden. Daher stehen einige liebgewonnene Posten des Konzerns auf dem Prüfstand. Das ist die fiktive Sparliste.
Feierlichkeiten waren bei Volkswagen bislang vom Allerfeinsten: Auf der Bühne standen gerne mal Robbie Williams, Lenny Kravitz, Mark Knopfler, Lang Lang oder die Pet Shop Boys. Und im Publikum tummelten sich Hollywood-Hüne Ralf Möller oder Sport-Ikonen wie Günter Netzer und Hans-Joachim Stuck. Die Musik für die üppigen Inszenierungen kam von Produzent Leslie Mandoki. Und der Kabarettist Django Asül sorgte für gute Laune. All das wird künftig genauso wenig passend erscheinen wie die Konzernabende im Vorfeld großer Automessen. Weit über tausend Gästen wurde dabei stets ein anderthalbstündiges Happening mit Licht und Showeffekten präsentiert, in dem alle Marken des Konzerns ihre Innovationen präsentierten. Kein anderer Hersteller betreibt nur annähernd einen solchen Aufwand der Selbstinszenierung. So kann Volkswagen auch getrost darauf verzichten. Genauso wie auf die Mini-Autoshows zur Hauptversammlung und zur Bilanzpressekonferenz. Eine zweite Halle im Stil einer Mini-IAA wird angesichts der Sparzwänge sicher kein Aktionär oder Journalist vermissen.
Der Aufschrei kam prompt: Die zu erwartenden Einschnitte dürfen nicht zulasten des kleinen Mannes gehen. Dass der kleine wie der große Mann bei Volkswagen künftig weniger in der Tasche haben wird, ist jedoch realistisch. Auffallen wird dies bei den Vorständen, die zuletzt ein Festgehalt zwischen einer und zwei Millionen Euro pro Jahr hatten. Durch eine einjährige variable Vergütung, eine mehrjährige variable Vergütung und eine Vergütung über vier Jahre kam Ex-Chef Martin Winterkorn im vergangenen Jahr sogar auf ein Gesamtsalär von 15,8 Millionen Euro. Andere Mitglieder im Vorstand verdienten um die sieben Millionen Euro. Bei allen dürfte in diesem Jahr mangels Erfolg weit weniger herauskommen. Aber auch das Gros der Belegschaft wird leiden müssen. Eine Ergebnisbeteiligung von 5 900 Euro bekam jeder Mitarbeiter für das vergangene Jahr bei der Marke VW, dazu zwölf Gehälter und ein kleines Urlaubsgeld. Da das Ergebnis schrumpfen wird, sinkt auch die Ergebnisbeteiligung. Die 1 545 Euro, die es immer im November quasi als Weihnachtsgeld gibt, sollen jedoch gezahlt werden.
Beim Pokalfinale 2015 demonstrierte der Volkswagen-Konzern seine ganze Fußballmacht: Nicht nur, weil der Werksklub VfL Wolfsburg am Ende den Titel gewann, sondern auch weil selbst der Gegner Borussia Dortmund mit einem VW-Logo auf dem Ärmel auflaufen musste. Der Konzern ist nämlich auch Sponsor des gesamten Wettbewerbs. Mit dem Ausbruch des Abgasskandals soll das Pokal-Sponsoring nun auf den Prüfstand gestellt werden. Beim Werksklub VfL Wolfsburg soll nicht zu stark gespart werden. Für die Bundesliga ist das Volkswagen-Desaster indes ein Problem. Immerhin unterstützt der Konzern 21 von 36 Bundesligavereinen. Am VfL Wolfsburg, dem FC Bayern und dem FC Ingolstadt ist Volkswagen sogar direkt beteiligt. Wie stark der Sparkurs ausfallen wird, ist allerdings noch nicht klar. Die Verträge, die unter dem zurückgetretenen VW-Chef Martin Winterkorn geschlossen wurden, sind unabhängig von der Krise weiterhin gültig.
Der kleine, sportliche Zweisitzer Eos war das erste Opfer – schon vor dem Abgasskandal. Weil er nicht den nötigen Erfolg beim Kunden hatte, wurde er aus dem Programm genommen. Die Luxuslimousine Phaeton könnte es als nächstes treffen. Die für Ende kommenden Jahres geplante Neuauflage ist mehr als fraglich. Das sind aber nicht die einzigen Nischenmodelle, bei denen ein hoher Aufwand nicht mit den Verkaufszahlen korreliert. Das Sportcoupé Scirocco hatte Volkswagen nach 16 Jahren Pause 2008 wieder aufgelegt. Die Verkaufszahlen blieben mit etwa jeweils 23.500 Stück in den vergangenen beiden Jahren jedoch überschaubar. Deutlich mehr, nämlich mehr als 90.000 Stück, wurden zuletzt vom Beetle verkauft, einer Reminiszenz an den kultigen Käfer. Kult sollte auch der Beetle wieder sein. Schließlich war es auch BMW gelungen, den Mini mit einem neuen Konzept zu reaktivieren. Doch verkauft der sich mehr als 300.000 Mal pro Jahr.
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Das soll doch nur vom Sozial Sprengstoff ablenken. Was da kommt ... dagegen ist doch VW pillepalle.
Genau Becker, VW der böse Bub hat dich persönlich betrogen #mimimi... Bist wahrscheinlich trotzdem immer gern VW gefahren weil es für den Audi dann finanziell doch nicht gereicht hat. Jetzt bleibt dir nur noch der KIA und die daraus resultierende Häme im Bekanntenkreis die dich schwer zermürbt...
Und bleib mir mit deinem schwachsinnigen Imageschaden fern - nach Weihnachten hat das jeder schon wieder vergessen.
Der Einzige der eingesperrt gehört bist Du und deine grün/rote Sippschaft. IHR fügt Deutschland den größten Schaden uberhaupt zu!
Beitrag von der Redaktion gelöscht. Bitte bleiben Sie sachlich.
Aussterben ist aber so was von Veränderung, Herr Otto.
Krude Thesen, schlecht geschlafen?
Marc Otto, lieber Unterschicht als naiver VW-Management Jünger!
Mein Gott Zipfel Titte,
so was von einfach zu verarschen.
Weiter die Winterkorns&Co. verteidigen während die für ihr grandioses Handeln 60 Mio. Abfindung und Pension absahnen.
Die verantwortlichen Manager haben ganz Deutschland betrogen. Schlißlich sind wir Steuerzahler Aktionäre bei VW. Was noch schwerer wiegt ist der uns zugefügte Imageschaden. Man könnte uns jetzt mit China in einen Topf werfen. Daher müssen die Manager in den Knast. Sämtliches Vermögen muß eingezogen werden. Dies ist das kriminelle Werk einer Bande, oder Seilschaft. Das ist organisiertes Verbrechen.
Aber das hier geht gar nicht:
>>Bundesumweltministerin Barbara Hendricks stellt unterdessen eine Abschaffung des Steuervorteils für Diesel-Kraftstoff zur Debatte, um mit dem so eingesparten Geld den Einsatz von Elektro-Fahrzeugen stärker zu fördern.<<
Deutschland hat da nicht viel zu bieten. Wollen wir wie bei der Solarindustrie, weitere chinesiche Arbeitsplätze subventionieren ?
[email protected] Herr Roland Magiera.
Man bemerkt sofort, dass Sie Staatsdiener sind
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Irrtum Dummchen, ich arbeite bei dem (fast) weltgrößten Automobilhersteller der Welt. Und was ich an Steuern zahle, davon können 20 H4 / Flüchtlings Familien sehr gut leben.
...süß, diese BILD-Leser aus der Unterschicht.
Herr Harald Meier15.10.2015, 11:54 Uhr
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die VW-Verbrecher Gang hat auch in Deutschland, Frankreich, China,... mit krimineller Energie gegen Gesetze verstoßen.
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Alles Verbrecher, sagt hier ein besonders gut informierter Mann aus der Unterschicht.
"Unser ganzes System ist so aufgebaut, dass wir uns mit Lügen umgeben. Wer ehrlich ist, sich genau an geltendes recht hjält, zieht imemr den Kürzeren. "
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Man bemerkt sofort, dass Sie Staatsdiener sind, denn da fehlt nur noch der gigantische Betrug am Steuerzahler. Ist mir schon klar, dass so ein elender und menschenverachtender Ausbeuter wie der Staat auch durch und durch verdorben ist. Das ist aber längst nicht überall so sollten Sie wissen!