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Dieselgate Was wussten Piëch und Winterkorn?

Neue Erkenntnisse in der VW-Affäre: Der frühere Vorstandsvorsitzende Martin Winterkorn und Ex-Aufsichtsratschef Ferdinand Piëch sollen bereits im Frühjahr 2015 über die Abgasprobleme in den USA gesprochen haben.
28.08.2016 - 17:15 Uhr
Ferdinand Piëch (l.) und Martin Winterkorn: Umstritten ist, wer wann worüber gesprochen hat. Quelle: dpa
Manipulierte Abgaswerte

Ferdinand Piëch (l.) und Martin Winterkorn: Umstritten ist, wer wann worüber gesprochen hat.

(Foto: dpa)

Düsseldorf, Frankfurt In der Dieselaffäre bei Volkswagen rücken die Topmanager Ferdinand Piëch und Martin Winterkorn wieder in den Fokus. Wie am Wochenende bekannt wurde, hat der damalige Aufsichtsratsvorsitzende Piëch im März vergangenen Jahres bei einem Treffen des Kontrollgremiums des Wolfsburger Autobauers den damaligen Vorstandschef Winterkorn auf überhöhte Abgaswerte bei in den USA verkauften Dieselfahrzeugen angesprochen. Über das Gespräch hatte zuerst die „Bild am Sonntag“ berichtet.

Weder Martin Winterkorn noch Ferdinand Piëch wollten am Sonntag den Bericht kommentieren, wonach Piëch die Ermittler der US-Anwaltskanzlei Jones Day auf das Treffen mit Winterkorn aufmerksam gemacht haben soll.

Jones Day sucht im Auftrag des Aufsichtsrats von Volkswagen nach den Ursprüngen und den Verantwortlichen des Dieselskandals. Der Abschlussbericht der Anwälte soll voraussichtlich zum Jahresende veröffentlicht werden. Ermittlungsergebnisse von Jones Day werden automatisch an das US-Justizministerium weitergereicht.

Auch der Konzern äußerte sich am Sonntag nicht zu dem Treffen von Piëch und Winterkorn. Spekulationen wolle man nicht weiter kommentieren, sagte ein Sprecher. Zudem müssten weitere Untersuchungen abgewartet werden.
Entscheidend für die Ermittlungsbehörden dürfte die Frage sein, ob die Führung von Volkswagen schon früh über das Ausmaß der Abgasaffäre in den USA Bescheid wusste. Wenn ja, hätte Volkswagen viel zu spät über den Dieselskandal informiert. Details darüber waren erst im September vergangenen Jahres öffentlich gemacht geworden.

Hätten Piëch und Winterkorn tatsächlich schon im Frühjahr vergangenen Jahres über Details gesprochen, würde den Strafermittlern ein Angriffspunkt in die Hände gespielt. Anleger, die Volkswagen wegen des Kurssturzes der VW-Aktie auf Schadensersatz verklagt haben, könnten ihre Ansprüche einfacher durchsetzen. Der VW-Konzern hat bislang immer argumentiert, das gesamte Ausmaß der Krise sei erst im September 2015 bekannt geworden.

Nicht anders soll sich Ex-Vorstandschef Martin Winterkorn im Frühjahr 2015 gegenüber seinem damaligen Aufsichtsratsvorsitzenden Piëch verhalten haben. Wie aus Konzernkreisen verlautete, sei bei dem fraglichen Treffen lediglich über einen Rückruf von Fahrzeugen in den USA gesprochen worden. Dass in den Vereinigten Staaten eine gewaltige Milliardenstrafe auf den Konzern zukommen könnte, davon sei in dem Gespräch zwischen den Managern nicht die Rede gewesen. Genauso wenig sei über manipulierte Software gesprochen worden. Bei VW habe zu diesem Zeitpunkt die Auffassung vorgeherrscht, dass es einen Rückruf geben werde, wie er auch bei anderen technischen Problemen üblich ist.

Anwalt sieht sich bestätigt
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