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Digitale Gesundheitsversorgung MyaLink, Mentalis und Centogene: Das sind die Sieger des Health-i-Awards

Zum sechsten Mal verleihen Handelsblatt und Techniker Krankenkasse den Preis für digitale Innovationen für die Gesundheit. Ein Preisträger ist aus der Pandemie bekannt.
24.11.2021 - 17:26 Uhr Kommentieren
Zur hybriden Preisverleihung des Health-i-Awards kamen einige Preisträger und Finalisten persönlich nach Düsseldorf, darunter die Teams des Diagnostikunternehmens Centogene sowie der Start-ups Mentalis und Pink.
Ausgezeichnete Ideen

Zur hybriden Preisverleihung des Health-i-Awards kamen einige Preisträger und Finalisten persönlich nach Düsseldorf, darunter die Teams des Diagnostikunternehmens Centogene sowie der Start-ups Mentalis und Pink.

Düsseldorf Wenn Patienten mit Depressionen nach einer Krankenhausbehandlung wieder nach Hause kommen, drohen sie in ein Loch zu fallen. Das weiß der Psychologe Christian Lukas nur zu genau. Denn eine Anschlussbehandlung ist oft nicht gesichert – auch weil es an Therapieplätzen mangelt. Deshalb hat Lukas das Start-up Mentalis gegründet, das die digitale Nachsorge für Patienten mit Depressionen und Angststörungen sicherstellen will.

Stein ist Managing Director des Start-ups Mentalis, das die digitale Nachsorge für Patienten mit Depressionen und Angststörungen sicherstellen will. Quelle: Uta Wagner für Handelsblatt
Hans-Jürgen Stein

Stein ist Managing Director des Start-ups Mentalis, das die digitale Nachsorge für Patienten mit Depressionen und Angststörungen sicherstellen will.

(Foto: Uta Wagner für Handelsblatt)

Eine Idee, die die Jury beim diesjährigen Health-i-Award überzeugt hat: Mentalis wurde in der Kategorie Start-ups zum Sieger gewählt. „Eine Überleitung aus dem stationären in den ambulanten Bereich stellt immer eine große Herausforderung dar. Mentalis bietet ein bereits fertiges digitales Versorgungsprodukt an, mit dem eine Versorgungslücke vermieden werden kann“, begründet Jens Baas, Vorstandsvorsitzender der Techniker Krankenkasse, als Jurymitglied die Wahl.

Die Mentalis-App bietet Patienten in der Übergangszeit zur ambulanten Behandlung Algorithmus-basierte Trainings und persönliche Telecoachings mit zertifizierten Therapeuten. Konkret will das Mentalis-Team dazu beitragen, dass weniger Menschen mit Depressionen und Angststörungen erneut im Krankenhaus behandelt werden müssen, weil sie keine Anschlussbehandlung haben: Derzeit sind das rund 30 Prozent.

An Ideen, wie man die Gesundheitsversorgung durch digitale Innovationen verbessern kann, mangelt es in Deutschland nicht. Das zeigten die Präsentationen der Finalisten beim diesjährigen Health-i-Award, der als hybride Veranstaltung im Rahmen der Handelsblatt-Tagung Health in Düsseldorf stattfand. Zum sechsten Mal verliehen Techniker Krankenkasse und das Handelsblatt am Mittwoch den Preis.

Auch die Macherinnen von MyaLink wollen eine Versorgungslücke schließen: Die Plattform will Menschen mit einer seltenen Erkrankung mit spezialisierten Fachärzten vernetzen. Hinter MyaLink stehen die beiden promovierten Neurologinnen Sophie Lehnerer und Maike Krause, die beide an der Charité in Berlin arbeiten. Die beiden Medizinerinnen siegten in der Kategorie Junge Talente.

Die beiden promovierten Neurologinnen arbeiten an der Charité in Berlin. Quelle: Myalink.
Dr. Sophie Lehnerer und Dr. Maike Krause

Die beiden promovierten Neurologinnen arbeiten an der Charité in Berlin. Quelle: Myalink.

In Deutschland leiden rund vier Millionen Menschen an einer seltenen Erkrankung. Sie alle sind auf die Behandlung von Spezialisten angewiesen, und die sind oft weit entfernt. Mit MyaLink können Patienten krankheitsspezifische Symptome über eine App erfassen, die Verläufe mit ihrem behandelnden Spezialisten teilen und ihn über ein Nachrichtenmodul kontaktieren. Ärzte sollen so in der Lage sein, die Patienten über einen längeren Zeitraum zu überwachen und bei Bedarf die Therapie aus der Ferne anzupassen.

Die Jury des Health-i-Awards, ein Gremium aus Branchenexpertinnen und -experten, zeigte sich von dem Gesamtkonzept des Projekts überzeugt und lobte die Möglichkeiten zur Verbesserung der Patientensicherheit und Behandlung. Aktuell konzentriert sich MyaLink auf die Autoimmunerkrankung Myasthenia gravis, bei der die Kommunikation zwischen Nerven und Muskeln blockiert wird, sodass phasenweise eine Muskelschwäche auftritt. Das kann zu starker Hilfsbedürftigkeit und Zuständen lebensbedrohlicher Atemnot führen. Bei erfolgreicher Anwendung soll MyaLink auch auf andere Indikationen im Bereich der seltenen Erkrankungen ausgeweitet werden. Die Ausgründung von MyaLink ist für kommendes Jahr angestrebt.

Mit seltenen Erkrankungen beschäftigt sich auch das Unternehmen Centogene aus Rostock, das in der Kategorie Unternehmen den ersten Platz erreichte. In der Coronapandemie hat das Unternehmen mit verschiedenen PCR-Teststationen an Flughäfen und in Städten Bekanntheit gewonnen. Aber Centogene beschäftigt sich als Diagnostikunternehmen vor allem auch damit, Biomarker im Blut zu entdecken, um seltene Erkrankungen besser diagnostizieren und auch behandeln zu können.

Jurymitglied Stephanie Kaiser von Heartbeat Labs überreicht den Award an der Team von Centogene. Quelle: Uta Wagner für Handelsblatt
Claudia Cozma, Anne Schwerk und Carsten Ullrich (von links)

Jurymitglied Stephanie Kaiser von Heartbeat Labs überreicht den Award an der Team von Centogene.

(Foto: Uta Wagner für Handelsblatt)

Centogene hat dafür eine Biomarker-Plattform entwickelt, die durch Einsatz von Methoden der Künstlichen Intelligenz (KI) die Entdeckung von Biomarkern substanziell vereinfacht und beschleunigt. Dadurch wird eine vielfach günstigere und schnellere Diagnose ermöglicht: Laut Unternehmen reduzieren sich der zeitliche Aufwand und die Materialkosten für Biomarkersuche und Diagnose um rund 90 Prozent. Bis heute hat Centogene 14 solcher Biomarker entdeckt.

Das Unternehmen trägt darüber hinaus auch zur Entwicklung geeigneter Medikamente bei. Jurymitglied Stephanie Kaiser, Gründerin der Digital-Health-Plattform Heartbeat Labs, würdigte die Vorreiterrolle von Centogene, das mit seiner Arbeit den rund vier Millionen Menschen mit seltenen Erkrankungen in Deutschland neue Hoffnung gibt.

Mehr als 200 Bewerbungen waren in diesem Jahr zum Health-i-Award eingereicht worden. Das Niveau der Einreichungen wurde von der Jury und dem wissenschaftlichen Partner, Prof. Jochen A. Werner von der Universitätsmedizin Essen als sehr hoch eingeschätzt.

„Der Health-i ist auch immer ein Gradmesser der Innovationskraft im Gesundheitswesen“, sagte Techniker-Chef Baas. Die große Anzahl qualitativ hochwertiger Projekte, die sich beworben haben, zeige, dass immer mehr Bewegung in die Entwicklung von digitalen Gesundheitsinnovationen in Deutschland komme.

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