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Düngemittel- und Salzproduzent K+S geht gegen Potash in die Offensive

Das Kasseler Unternehmen K+S hat den ersten großen Auftrag für sein künftiges Kali-Bergwerk Legacy in Kanada ergattert. K+S wehrt sich derzeit mit allen Mitteln gegen die Übernahme durch einen kanadischen Konkurrenten.
18.08.2015 - 14:31 Uhr Kommentieren
Die Firma K+S baut Kali (hier in einem Werk in Werra) ab, ein neues Werk in Kanada ist noch im Aufbau. Quelle: dpa
Kaliwerk Werra

Die Firma K+S baut Kali (hier in einem Werk in Werra) ab, ein neues Werk in Kanada ist noch im Aufbau.

(Foto: dpa)

Ottawa Der deutsche Kali-Produzent K+S forciert den Abwehrkampf gegen das Übernahmeangebot der kanadischen Potash Corporation of Saskatchewan. Das Kasseler Unternehmen schloss mit der US-amerikanischen Koch Fertiziler einen Vertrag über die Lieferung und Vermarktung von Kalidüngemitteln vom künftigen K+S-Standort Legacy in der kanadischen Provinz Saskatchewan.

Damit stärkt K+S seine Position auf dem nordamerikanischen Markt und damit direkt im Einzugsbereich von Potash. Die Belieferung Nordamerikas mit Düngemitteln sowie der Export von Nordamerika aus wird bisher weitgehend vom Canpotex-Kartell unter Führung von Potash geprägt. „Dieser Vertrag stärkt unsere Marktposition als zuverlässiger und unabhängiger Lieferant“, erklärte Andreas Radmacher, K+S-Vorstand des Geschäftsbereichs Kali- und Magnesiumprodukte.

Potash Corp, derzeit die Nummer drei auf dem globalen Düngemittelmarkt, hatte Ende Juni der deutschen K+S die Übernahme vorgeschlagen, was bei den Kasselern aber auf Ablehnung stieß. Potash bietet pro K+S-Aktie 41 Euro. Damit sieht der K+S-Vorstand das Unternehmen unterbewertet.

K+S-Chef Norbert Steiner ist davon überzeugt, dass der Potash-Vorschlag nicht den Wert der Legacy-Kalimine berücksichtigt, die K+S derzeit in Saskatchewan baut und die im kommenden Jahr in Produktion gehen und Ende 2017 bereits rund zwei Millionen Tonnen Kaliumchlorid liefern soll. Allein Legacy habe einen zusätzlichen Wert von 21 Euro pro Aktie, glauben die Kasseler. Potash war bisher nicht bereit, sein Angebot zu erhöhen, gab K+S aber Zusicherungen über den Fortbestand von Kaliminen in Deutschland und den Erhalt von Arbeitsplätzen.

Der Abschluss des Vertrags mit Koch Fertilizer kann auch als direkte Antwort von K+S auf die Überlegungen von Potash gesehen werden, im Falle einer Übernahme von K+S deren Produkte aus Legacy über das eingespielte Canpotex-Vertriebssystem zu vermarkten. Zu Canpotex gehören neben Potash die US-amerikanischen Produzenten Mosaic und Agrium.

Diese Übernahmen scheiterten spektakulär
Bank of Scotland - National Westminster Bank 1999
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NatWest-Vorstandsvorsitzender Sir David Rowland (r.) im Jahr 1999: Die National Westminster Bank (NatWest), eine der größten britischen Banken, hat 1999 nach zweieinhalb Monaten den Kampf um ihre Unabhängigkeit verloren. Bieter waren die Royal Bank of Scotland und der Konkurrent Bank of Scotland. Die Bank of Scotland bot 41,74 Milliarden Dollar – zu wenig für die NatWest. Den Übernahmekampf hat die RBS gewonnen.

Quelle: Dealogic

(Foto: Reuters)
France Telecom - TeliaSonera 2008
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France Telecom-Chef Stephane Richard auf einer Konferenz 2015: Vor sieben Jahren erhoffte sich France Telecom, mit der Übernahme des schwedisch-finnischen Konkurrenten TeliaSonera zum viertgrößten Telekommunikationskonzern der Welt aufzusteigen. Doch beide Konzerne konnten sich auf kein passendes Angebot einigen. Die Franzosen wollten den Konkurrenten für 41,78 Milliarden Dollar kaufen.

(Foto: Reuters)
Bell Atlantic - Airtouch 1999
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Bell-Atlantic-Chef (l., hier mit GTE-Chef Charles R. Lee) auf einer Pressekonferenz 1998: Um die amerikanische Telekommunikationsfirma AirTouch Communications war im Jahr 1999 offenbar ein Übernahmekampf entbrannt. Obwohl die geplante Übernahme des Telefonkonzerns GTE noch nicht perfekt war, wollte Bell Atlantic den Mobilfunkanbieter kaufen – für 44,05 Milliarden Dollar. Doch zur Übernahme kam es dann doch nicht. Als Grund nannte Bell Atlantic die anstehende Fusion von Airtouch mit dem britischen Mobilfunkunternehmen Vodafone.

(Foto: Reuters)
General Electric - Honeywell 2000
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General-Electric-Chef Jeffrey R. Immelt spricht vor Mitarbeitern im Jahr 2014: Zunächst schien der umfangreichsten Fusion der Welt im Jahr 2000 nichts im Weg zu stehen. General Electric hat die Bieterschlacht um Honeywell International gewonnen. Die Übernahme kostete General Electric (GE) 44,16 Milliarden Dollar. Doch die EU-Kommission hat die Übernahmeofferte des US-Mischkonzerns General Electric für den Technologieriesen Honeywell kurz darauf abgelehnt. Die Fusion würde für GE eine marktbeherrschende Stellung in der Luftfahrtindustrie schaffen oder verstärken, war die Begründung der Kommission damals.

(Foto: ap)
Comcast - Time Warner Cable 2014
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Ein Fahrzeug von Comcast: Es sollte die Mega-Hochzeit im US-Fernsehmarkt werden. Comcast, der größte Kabelfernseh-Anbieter in den USA, wollte die Nummer zwei, Time Warner Cable, übernehmen. Mitte April 2015 ist der Deal (45,25 Milliarden Dollar) geplatzt. Wettbewerbshüter und Regierung senkten die Daumen. Sie fürchteten eine zu große Marktmacht des neuen Konzerns.

(Foto: ap)
Microsoft - Yahoo 2008
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Microsoft-Chef Satya Nadella im Jahr 2014: Nach einem drei Monate langen Tauziehen hat der Softwareriese Microsoft 2008 sein milliardenschweres Übernahmeangebot für den Internet-Konzern Yahoo zurückgezogen. Beide Seiten konnten sich nicht auf einen Kaufpreis einigen. Nachdem Microsoft das Angebot von 47,48 Milliarden Dollar zum zweiten Mal verbessert hatte, war Yahoo damit nicht zufrieden. Yahoo lehnte das Microsoft-Angebot ab und verlangte weit mehr als 50 Milliarden Dollar.

(Foto: Reuters)
Comcast- Mediaone 1999
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Mediaone-Chef Charles M. Lillis (l.) und Comcast-Chef Brian Roberts bei einer Pressekonferenz im Jahr 1999: Es hätte wieder eine Elefantenhochzeit gegeben – eine rein US-amerikanische. Comcast hatte 48,65 Milliarden Dollar in Aktien für die Mediaone Group angeboten und damit den Kürzeren gezogen. Mediaone Group hat das Übernahmeangebot des größten US-Telefonkonzerns AT&T akzeptiert.

(Foto: ap)

Potash-Präsident Jochen Tilk ist zugleich Vorsitzender von Canpotex. Tilk hatte erst vor drei Wochen Canpotex als einen Pluspunkt für ein kombiniertes Unternehmen aus Potash und K+S dargestellt. Er müsse darüber noch mit den anderen Canpotex-Mitgliedern sprechen, aber er gehe davon aus, dass Kali aus der Legacy-Mine durch Canpotex exportiert werde. Damit würde das „Weltklasse“-Vermarkltungssystem von Canpotext mit Eisenbahntransport, Lagerhäusern und Hafenanlagen für Legacy-Produkte genutzt, hatte er betont.

Koch Fertilizer Trading Sarl, das Teil von Koch Fertilizer LLC ist, erhält mit dem Vertrag das exklusive Recht, jährlich rund 500.000 Tonnen Kalidüngemittel an ihre Kunden in den USA zu liefern. Damit würde ein Viertel der Legacy-Produktion von Koch zur Vermarktung übernommen. „Dieser Vertrag ermöglicht es uns, den Einzelhändlern ein breiteres Abngebot an Düngemittelprodukten anzubieten“, sagte Scott McGinn, Präsident von Koch Fertilizer, in einer von beiden Unternehmen am Dienstag veröffentlichten Pressemitteilung. Koch und die mit ihr verbundenen Unternehmen vermarkten und liefern nach Firmenangaben pro Jahr mehr als 13 Millionen Tonnen Düngemittelprodukte.

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