Düngemittelhersteller Joint Venture von K+S weiter in der Schwebe – Aktie im Minus

Der Düngemittelspezialist erwartet ein Ebitda von rund 630 Millionen Euro.
Frankfurt Der Salz- und Düngemittelhersteller K+S muss weiter auf die Genehmigung des geplanten Entsorgungs-Joint-Ventures mit dem Recyclingkonzern Remex warten. Deswegen korrigiert das Kasseler Unternehmen auch seine Ergebnisprognose für dieses Jahr. Bislang war K+S davon ausgegangen, 2021 einen Einmalertrag von 200 Millionen Euro aus der Transaktion verbuchen zu können.
An der Börse kam die Nachricht des MDax-Unternehmens am Dienstag nicht gut an. Zeitweise rutschten die Aktien um mehr als neun Prozent ab, erholten sich dann aber wieder etwas und lagen am Nachmittag noch mit drei Prozent im Minus.
Die Prüfung der Transaktion durch das Bundeskartellamt dauere weiter an, eine Freigabe werde möglicherweise nicht mehr wie bislang angenommen in diesem Jahr erfolgen, teilte K+S mit. Das Unternehmen hatte inklusive des Einmalertrags zuletzt ein operatives Ergebnis (Ebitda) von 700 bis 800 Millionen Euro in Aussicht gestellt, was nahezu einer Verdreifachung des Gewinns von 2020 mit damals 267 Millionen Euro entsprochen hätte.
Jetzt bezieht K+S in seiner Prognose nur noch das operative Geschäft ein. Dort profitiert das Unternehmen allerdings von steigenden Kalipreisen. Deswegen erhöhte K+S noch einmal die Prognose für das operative Geschäft und erwartet nun ein Ebitda von rund 630 Millionen Euro. Zuvor waren es ohne die Recycling-Transaktion 500 bis 600 Millionen Euro gewesen.
„Im Kalimarkt läuft es für K+S deutlich besser als bisher erwartet. Wurden im wichtigen brasilianischen Markt Anfang vergangenen Jahres noch knapp 250 Dollar je Tonne für das Standardprodukt MOP bezahlt, sind es jetzt mehr als 750 Dollar“, sagt Michael Schäfer, Analyst bei ODDO BHF, der sich von der harschen Börsenreaktion erstaunt zeigt.
Fortschritte beim Cashflow
Positiv wertet der Analyst, dass K+S nun auch einen ausgeglichenen freien Cashflow erwartet – zum ersten Mal seit vielen Jahren. Auch für 2021 hatte man eigentlich ein Minus von 180 Millionen Euro erwartet. „Zusätzlich zu der positiven Gewinnentwicklung dürften hier noch Effizienzverbesserungen reinspielen“, so Schäfer.
Den Gewinn aus der Entsorgungstransaktion könnte K+S nun im kommenden Jahr verbuchen. Die Kasseler gehen nach wie vor davon aus, dass eine Freigabe erfolgen kann.
Die Pläne für das neue Gemeinschaftsunternehmen wurden Ende vergangenen Jahres angekündigt. An dem neuen Gemeinschaftsunternehmen REKS sollen beide Partner je 50 Prozent halten. Remex bringt unter anderem seine Tochtergesellschaft, die am K+S-Standort Bernburg mineralische Abfälle aufbereitet, in das Joint-Venture ein, K+S den Vertrieb für die Entsorgung von Abfällen. Zudem stehen die untertägigen Entsorgungsanlagen von K+S dem Gemeinschaftsunternehmen exklusiv zur Verfügung.
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