Eine Million Elektroautos sollen bis 2020 auf Deutschlands Straßen rollen. Dieses Ziel hatte die Bundesregierung 2009 ausgegeben. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) bekräftigt es seitdem immer wieder. Experten und Manager der Autobranche halten dies jedoch für kaum erreichbar. Mit bestehenden finanziellen Anreizen sei bis 2020 maximal eine Zahl von 600.000 Elektrofahrzeugen denkbar, sagte Henning Kagermann, Chef der Nationalen Plattform Elektromobilität (NPE). Auch Daimler-Chef Dieter Zetsche teilt diese Einschätzung.
Zur NPE gehören unter anderem Vertreter von Industrie, Wissenschaft und Politik. Momentan sind in Deutschland über 43 Millionen Pkw zugelassen, 2012 wurden laut Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) rund 3000 E-Autos neu zugelassen. Momentan fahren 7100 reine Elektroautos auf Deutschlands Straßen und 65.000 Hybrid-Fahrzeuge mit Elektro- und Kraftstoffmotor.
In Deutschland sind Elektroautos von der Kraftfahrzeugsteuer befreit. Der Zeitraum für diese Steuerbefreiung wurde im Herbst von fünf auf zehn Jahre ausgedehnt. Danach gilt eine Steuerermäßigung von 50 Prozent. Die Forschung im Bereich Elektromobilität wird vom Staat mit 1,5 Milliarden Euro gefördert. Daneben bezuschusst der Bund auch Wasserstoff als Antriebsform.
In Zukunft sollen Elektro-Dienstwagen steuerlich bevorteilt werden. Daneben will Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) für Elektroautofahrer neben finanziellen auch andere Anreize schaffen wie beispielsweise Sonderparkplätze oder die Möglichkeit der Benutzung von Busspuren durch Elektroautos. Denkbar sind demnach auch freie Zufahrtsmöglichkeiten für E-Lieferwagen in Innenstädte.
Eine direkte Förderung für den Kauf von Elektroautos lehnt die Bundesregierung weiter ab. Der Verband der Automobilindustrie (VDA) fordert solche Prämien seit langem. Und auch die Grünen haben einen entsprechenden Zuschuss angemahnt.
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