E-Mobilität Britische Autohersteller fürchten nahendes Verbrennerverbot: Hersteller brauchen dringend Gigafactories

Der SUV ist das einzige Hybrid-Modell, das Bentley anbietet. Das erste rein elektrische Fahrzeug ist für 2025 geplant.
London Der britische Luxuswagenhersteller Bentley hat die Coronakrise erstaunlich gut überstanden. Vorstandschef Adrian Hallmark feierte am Freitag einen neuen Rekord: Der operative Gewinn lag im ersten Halbjahr bei 178 Millionen Euro – das ist mehr als der gesamte Jahresgewinn des Rekordjahrs 2014. Auch die Zahl der verkauften Autos war mit 7199 so hoch wie nie.
Ein Grund ist der Aufholeffekt nach der Pandemie: Die aufgestaute Nachfrage bedeutet übervolle Auftragsbücher. Zudem zeigt die jahrelange Sanierung der Volkswagen-Tochter allmählich Wirkung: Dank neuer Prozesse könne man jetzt 30 Prozent mehr Autos mit der gleichen Mitarbeiterzahl bauen, sagte der Bentley-Chef dem Handelsblatt.
Nun wartet jedoch eine ungleich größere Herausforderung: Der Traditionshersteller schwerer Zwölfzylinder-Limousinen muss bis zum Ende der Dekade seine gesamte Modellpalette auf Elektroantrieb umstellen. Die konservative Regierung von Premier Boris Johnson treibt die E-Mobilität noch stärker voran als die EU. Während Brüssel Neuwagen mit Verbrennermotor ab 2035 verbieten will, gilt der Bann in Großbritannien bereits ab 2030.
Die gesamte britische Autobranche steckt in einer Phase des radikalen Umbruchs. Brexit, Corona und das Verbrennerverbot hinterlassen ihre Spuren. Die Brexit-Unsicherheit hat dazu geführt, dass die Investitionen im Land eingebrochen sind.
Die Produktion ist seit dem Referendum 2016 rückläufig, die Corona-Pandemie gab der Branche einen weiteren Schlag. Aktuell haben mehrere Firmen, darunter Jaguar Land Rover, obendrein mit dem Halbleitermangel zu kämpfen.
Die Zukunft der britischen Autobauer hängt nun davon ab, wie sie den Umstieg zur E-Mobilität meistern. Die Branche müsse konsequenter umsteuern, wenn sie überleben wolle, sagt David Bailey von der Universität Birmingham.
Bentley steht nun unter großem Zeitdruck
Die Zielmarke der Regierung setzt die Hersteller unter enormen Zeitdruck. Am radikalsten fällt die Wende bei Bentley aus, weil die Firma verspätet reagiert hat. Hallmarks E-Strategie „Beyond100“ sieht vor, dass ab 2026 sämtliche Modelle entweder hybrid oder elektrisch sind. Bis 2030 soll der E-Anteil schrittweise auf 100 Prozent steigen.
Andere Premiumhersteller wie Audi, Porsche oder Jaguar verkaufen längst reine E-Autos. Bentley hingegen hat mit dem SUV Bentayga bislang nur ein Hybrid-Modell im Angebot. Als zweites soll noch in diesem Jahr eine Hybrid-Limousine vom Modell Flying Spur folgen. Der erste rein elektrische Bentley ist für 2025 geplant. Ob es ein SUV oder eine Limousine wird, verrät Hallmark nicht.
Auch andere britische Hersteller drücken aufs Tempo: Der neue Chef von Jaguar Land Rover, Thierry Bollore, will ab 2025 nur noch elektrische Jaguars bauen. Die Geländewagen der Marke Range Rover hingegen werden noch länger mit Hybridmotor angeboten. Hybride werden in Großbritannien erst ab 2035 nicht mehr zugelassen.

Der Autobauer Nissan und der Batteriehersteller Envision wollen die Batteriezellenkapazität des Standorts von zwei auf neun Gigawattstunden ausweiten.
Experten bezweifeln, dass dem Königreich der Turbo-Umbau gelingt. Denn nicht nur die Hersteller müssen ihre Modellpalette umstellen, auch die entsprechende Infrastruktur muss noch gebaut werden. Beim Bau von Batteriefabriken etwa hinke Großbritannien „stark hinter der EU her“, sagt Bailey.
Die EU-Kommission habe sechs Milliarden Euro zugesagt, um eine eigene Batterie-Lieferkette zu entwickeln. Dazu kämen Investitionen der einzelnen EU-Länder. Dagegen wirke der britische Batteriefonds mit 500 Millionen Pfund ziemlich mickrig, so Bailey.
Diskrepanz zwischen Wunsch und Wirklichkeit
Auch der Branchenverband SMMT beklagt fehlende Investitionen. Das britische Verbrennerverbot sei eines der ambitioniertesten Ziele weltweit, heißt es in einer Studie des Verbands. Die Regierung müsse ihre Ambitionen jedoch mit entsprechenden Investitionen in Batterieproduktion, Ladesäulen und saubere Energie untermauern.
Während das Land beim Ökostrom hinter Norwegen und Frankreich in Europas Spitzengruppe ist, gibt es bei der Batterieproduktion großen Aufholbedarf. Bliebe es bei den bisher verkündeten Plänen, hätte Großbritannien 2025 nur zwölf Gigawattstunden Batteriezellenkapazität, warnt der SMMT. In Deutschland hingegen stünden dann 164 Gigawattstunden bereit.
Der Verband fordert daher eine Selbstverpflichtung der Regierung: Bis 2030 müssten mindestens eine Batteriezellenkapazität von 60 Gigawattstunden und 2,3 Millionen Ladesäulen bereitstehen. Der Bau von Gigafactories sei entscheidend für die Zukunft der Branche, sagt SMMT-Chef Mike Hawes. „Wenn wir die Autoproduktion im Land halten wollen, müssen heute Entscheidungen getroffen werden.“
Erste Gigafactory in Großbritannien für Ende 2023 geplant
Anfang Juli konnte die Johnson-Regierung einen ersten Erfolg verbuchen. Nissan, der größte Autobauer im Land, verkündete den Bau einer größeren Batteriezellenfabrik in Sunderland. Das Joint Venture mit dem chinesischen Hersteller Envision soll eine Kapazität von neun Gigawattstunden liefern. Nissans Ankündigung sei sehr wichtig, sagt Bailey, doch die Kapazität reiche bei Weitem nicht aus. Allein die Tesla-Gigafactory bei Berlin habe 50 Gigawattstunden.
Die erste britische Gigafactory ist in Northumberland geplant. Das Start-up British Volt hat gerade die Planungsgenehmigung erhalten. Die Produktion soll Ende 2023 starten. Bis 2027 soll eine Kapazität von 30 Gigawattstunden entstehen. Das sind laut British Volt genug Batteriezellen, um 300.000 Batteriepacks im Jahr herzustellen. Die Firma hat jedoch noch keine Kunden, und die Finanzierung ist noch nicht gesichert.
Laut „Financial Times“ führt die britische Regierung zudem Gespräche mit sechs Batterieherstellern über weitere Ansiedlungen. Unter anderem sucht Jaguar Land Rover nach einem Partner. Bentley hingegen will auch langfristig Batterien aus der EU importieren und verlässt sich dabei auf die geplanten Gigafactories der Mutter Volkswagen. Angesichts der geringen Stückzahlen von zuletzt 11.000 im Jahr sei es für Bentley wirtschaftlich nicht sinnvoll, eine eigene Batterieproduktion aufzubauen, sagte Hallmark.
Gleichzeitig erhöht auch der Brexit den Druck auf die Branche, bald eigene Batterien zu produzieren. Denn laut dem Freihandelsabkommen mit der EU müssen E-Autos ab 2026 zu mindestens 55 Prozent aus Teilen aus der EU oder Großbritannien bestehen, wenn sie weiterhin zollfrei bleiben sollen.
Die Batterien müssten dann komplett in der EU oder Großbritannien gefertigt sein. Bisher stammt der Großteil der Batterien aus Asien. Da Gigafactories lange Vorlaufzeiten haben, müsse der Staat seine Investitionen beschleunigen und deutlich erhöhen, fordert Verbandschef Hawes. „Die kommenden Jahre sind kritisch für den Sektor.“
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Die Briten werden es auch tun - die innovative Ära der Energienutzung mit der Neutrinovoltaic wird auch dort EINZIEHEN. Die Königlich Schwedische Akademie der Wissenschaften hatte bereits im Januar 2021 in einer von Daimler Benz beauftragten Studie die Effizienz der Technologie und die im Patent deklarierten Eigenschaften der "Neutrino-Voltaik" bestätigt. Das wissen Sie bereits und werden sich möglicherweise schneller als Deutsche Autohersteller mit dieser Sensation beschäftigen, denn die indische Regierung hat für das PiCar Projekt in Zusammenarbeit mit dem grossen Hersteller Tata zusammen 2,5 Milliarden Dollar zur Entwicklung eines selbstladenden Fahrzeugs im März 2021 vertraglich zugesichert. Der einstige BundesVerkehrsminister a.D., Prof. KRAUSE veröffentlichte dazu kürzlich: "Das ewige Licht - Der Beginn eines neuen Zeitalters" Er begründet eindringlich, die günstigste und sauberste Variante der Energienutzung basiert auf Neutrino Technologie. Eine mobile und dezentrale Energienutzung über die Neutrinovoltaic kann jetzt möglich werden, denn sie wird die Photovoltaik ergänzen und ablösen, denn sie kann auch in vollkommener Dunkelheit Energie wandeln. Die Patente der Berliner Neutrino Energy Group sind bereit. Die Einführung der Neutrinovoltaik zur Gewinnung von elektrischem Strom unter dem Einfluss verschiedener elektromagnetischer Strahlung, einschließlich hochenergetischer kosmischer Neutrinos basiert auf neueste Forschungsergebnisse. Die auf Neutrinovoltaik-Technologie basierenden DC-Neutrinoquellen sind sehr kompakt und wetterunabhängig, erzeugen in einem Grundmodus 24h x 365 Tage Strom und können in Gerätegehäuse oder sogar in Elektroautos eingebaut werden. Mobile, dezentrale Haushaltsenergie und unendliche Reichweite für die Elektromobilität.
Großbritannien ist doch nicht mehr vom "Zentralkomitee in Brüssel" abhängig. Zulassen an Fahrzeugen, was der Kunde will, fertig. Im einstigen britischen Weltreich wird doch noch der eine oder andere Hersteller ländliche abgeholzte Gebiete finden, die man aufforsten könnte, so dass die neuen Bäume den laufenden CO2-Ausstoß plus den vergangenen CO2-Ausstoß aufnehmen und binden können. Einfachste und preiswerte Dekarbonisierung, der lokalen armen geschundenen Bevölkerung würde man dabei auch noch helfen, sogar Hunger bekämpfen.
Keine Sorge: Wie schon in D dürfte auch in GB die Autoindustrie der Regierung in den Hintern kriechen, um ja auch weiter Förderungen (aus den Steuergeldern aller) für den Kraftakt zu erreichen. Gleichzeitig realisieren in D die Autokonzerne Rekordrenditen und Rekord-Aktien-Auschüttungen. Wird in GB auch so kommen. Der Otto-Normal-Verbraucher wehrt sich nicht, denn er kann mit den angepriesenen Autos seinen Träumen nachhängen (Offroad fahren und Umwelt schützen). Der Verbraucher merkt nicht, dass er total veralbert wird. Denn es bleiben Träume.
Wer sollte ernsthaft im UK in Industrieprojekte investieren? Lachhaft.