Emissionstests manipuliert Mitsubishi gesteht Abgas-Schummel ein
Verbrauch von 625.000 Nissan- und Mitsubishi-Autos manipuliert
Tokio Der japanische Autobauer Mitsubishi Motors hat Abgastests bei Kleinwagen manipuliert. Das gestand Konzernchef Tetsuro Aikawa am Mittwoch auf einer Pressekonferenz ein. Betroffen seien insgesamt 625.000 Autos für den heimischen Markt. Darunter sind 468.000 Autos, die für den heimischen Konkurrenten Nissan gebaut wurden. Der Verkauf der vier Modelle wurde gestoppt. Der Vorgang kam bei einer internen Überprüfung heraus.
Die Mitsubishi-Aktien waren zuvor um mehr als 15 Prozent eingebrochen, so stark wie seit fast zwölf Jahren nicht mehr an einem Tag. Der Marktwert des Unternehmens schmolz damit auf einen Schlag um 1,2 Milliarden Dollar zusammen.
Betroffen ist zwar vorerst nur vier Miniauto-Modelle, die Mitsubishi und sein Kunde Nissan nur in Japan verkaufen. Aber die rechtlichen wie finanziellen Konsequenzen für das umsatzschwache Unternehmen, das pro Jahr gerade mal etwas mehr als eine Million Autos verkauft, sind noch nicht absehbar. Denn der Umfang der betroffenen Autos könnte sich noch ausdehnen.
Nach Angaben von Mitsubishi waren die Unstimmigkeiten zuerst Nissan aufgefallen. Dort seien „Diskrepanzen“ entdeckt worden zwischen offiziellen Daten und Messergebnissen. Nissan habe Mitsubishi dann aufgefordert, die Werte zu überprüfen, erklärte der Konzern. Präsident Aikawa räumte auf einer Pressekonferenz im japanischen Verkehrsministerium zugleich ein, dass die von Mitsubishi angewandte Testmethode nicht den japanischen Gesetzen entsprach.
Durch die Manipulation erhielten die betroffenen Modelle eine bessere Sprit-Kategorisierung als ihnen eigentlich zugekommen wäre. So wurden schmalere Reifen als in der Serienausstattung aufgezogen und auch nicht regelkonforme Verbesserungen an der Aerodynamik vorgenommen.