Energiekonzern Fortum und Elliott haben offenbar Uniper-Deal durchgespielt

Der Aufsichtsrat und der Vorstand von Uniper hatten sich gegen eine Übernahme durch Fortum gewehrt.
Frankfurt Der finnische Versorger Fortum und der US-Hedgefonds Elliott haben Insidern zufolge Möglichkeiten für eine Übernahme der Mehrheit an dem Düsseldorfer Energiekonzern Uniper ausgelotet. Dabei sei es auch darum gegangen, ob Fortum sein Uniper-Paket in Höhe von 47 Prozent um den 16,51-Prozent-Anteil von Elliott erhöhe, sagten mehrere mit der Situation vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters.
In ähnlichen Fällen habe der Käufer einen Aufschlag von 15 bis 20 Prozent auf den Aktienkurs der vergangenen drei Monate gezahlt. Eine Fortum-Sprecherin erklärte am Montag, dass der Konzern mit der gegenwärtigen Beteiligung an Uniper zufrieden sei und mit dem Management zusammenarbeiten wolle. Elliott lehnte eine Stellungnahme ab.
Die Uniper-Aktie notierte am Montag bei 23,59 Euro, über drei Monate gerechnet liegt der Durchschnittskurs bei etwa 26 Euro. Nach der genannten Aufschlagsrechnung müsste Fortum für das Paket von Elliott 1,87 Milliarden Euro beziehungsweise bis zu 31 Euro je Aktie hinblättern.
Dies würden die Finnen nicht machen, sagte ein Insider. Die Skandinavier hatten für ihr bisheriges Paket 22 Euro je Aktie gezahlt. Fortum sei nicht unter Druck, etwas zu unternehmen. Der Konzern könne abwarten und nach und nach eine Mehrheit im Aufsichtsrat von Uniper sichern, um dann durchzugreifen, sagte ein Kenner der Lage.
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Der Aufsichtsrat und der Vorstand um den inzwischen schwer erkrankten Konzernchef Klaus Schäfer hatten sich gegen eine Übernahme von Uniper durch Fortum gewehrt. Derzeit ist Fortum eine Übernahme der Mehrheit durch ein Veto der russischen Behörden versperrt. Diese hatten Fortum untersagt, mehr als 50 Prozent der Anteile zu erwerben. Uniper betreibt mehrere Kraftwerke in Russland, wozu auch eine als strategisch wichtig betrachtete Anlage zur Trinkwasseraufbereitung gehört.
Einige Marktexperten halten es für unwahrscheinlich, dass sich die Finnen mit der jetzigen Beteiligungshöhe auf Dauer zufrieden geben.
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