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Evotec Auftragspolster gibt Biotechfirma Schwung

Das Biotechunternehmen Evotec geht mit einer Rekord-Auftragslage ins neue Jahr. Vor allem die Aptuit-Übernahme hat die Nachfrage angekurbelt. Noch in diesem Jahr erwartet Evotec weitere Meilensteine.
28.11.2017 - 15:55 Uhr Kommentieren
In der Auftragsforschung arbeitet Evotec mit vielen großen Pharmakonzernen zusammen. Quelle: dpa
Biotechunternehmen Evotec

In der Auftragsforschung arbeitet Evotec mit vielen großen Pharmakonzernen zusammen.

(Foto: dpa)

Frankfurt Das florierende Geschäft mit der Auftragsforschung stimmt das Biotechunternehmen Evotec für das kommende Jahr optimistisch. „Für 2018 haben wir die beste Auftragslage, die wir je im Unternehmen gesehen haben“, sagte Vorstandschef Werner Lanthaler in einem am Dienstag veröffentlichten Interview mit der Nachrichtenagentur Reuters.

„Wir stehen wissenschaftlich vor einem extrem spannenden Jahr mit Neuigkeiten aus den bestehenden Partnerschaften mit Bayer, Celgene und Sanofi.“ Rückenwind komme auch von der Übernahme der US-Firma Aptuit, die Evotec diesen Sommer für 300 Millionen Dollar gekauft hatte. Dadurch habe sich das Interesse nach Dienstleistungen des Hamburger Unternehmens deutlich erhöht.

Aptuit war für Evotec die bislang zweitgrößte Übernahme in der fast 25-jährigen Unternehmensgeschichte. Die Biotechfirma konnte dadurch ihr Spektrum an Dienstleistungen in der Auftragsforschung deutlich ausbauen. Während Evotec zuvor seine Leistungen nur bis zur Bereitstellung eines Wirkstoffkandidaten für die präklinische Forschung anbieten konnte, reicht die Wertschöpfungskette nun bis zur Einreichung klinischer Studien von potenziellen neuen Medikamenten. „Das Interesse in der Auftragsforschung ist deutlich gestiegen durch diesen Zukauf“, sagte Lanthaler. Und dieser Trend höre nicht auf, sondern steht nach Einschätzung des Managers erst am Anfang. „Dadurch werden wir im kommenden Jahr um zehn Prozent wachsen.“

In der Auftragsforschung arbeitet Evotec mit vielen großen Pharmakonzernen zusammen. Daneben suchen die Hamburger aber auch zunehmend im Auftrag von Stiftungen nach neuen Wegen zur Behandlung von Krankheiten. „Das Potenzial riesig, da haben wir ein schnelleres Wachstum als in der Zusammenarbeit mit der Pharmaindustrie – kommen aber auch von einem anderen Niveau.“ Derzeit arbeite Evotec mit rund zehn verschiedenen Stiftungen zusammen.

Die Gewinnbringer der Pharmabranche
Platz 10: Prevenar
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Der Impfstoff schützt vor der Infektionskrankheit Pneumokokken, einer bakteriellen Lungenentzündung, die vor allem für Kleinkinder und ältere Menschen lebensbedrohlich sein kann. Dem Pharma-Riesen Pfizer bringt der Impfstoff jährlich 5,7 Milliarden Dollar ein.

(Foto: PR)
Platz 9: Lantus
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Den Insulin-Stift von Sanofi nutzen weltweit Millionen Diabetiker – und bescheren dem französischen Pharmakonzern jährlich Einnahmen von mehr als sechs Milliarden Dollar.

(Foto: Imago)
Platz 8: Herceptin
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Unter dem Namen Herceptin vermarktete der Baseler Pharmakonzern Roche einen Antikörper, der zur Behandlung von einigen Brust- und Magenkrebsformen eingesetzt wird. Die Entwicklung der Arznei durch den Krebsforscher Dennis Slamon wurde 2008 unter dem Titel „Living Proof“ verfilmt. Bis heute hat auch Roche seine Freude an dem Medikament: Es generiert pro Jahr einen Umsatz von 6,7 Milliarden Dollar. Damit trägt Herceptin allein mehr als zehn Prozent zum Jahresumsatz von Roche bei.

(Foto: picture-alliance / medicalpictur)
Platz 7: Avastin
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Mit Avastin hat Roche ein weiteres profitables Krebsmedikament im Portfolio: Avastin ist beispielsweise für Darm-, Lungen- oder Gebärmutterhalskrebs im fortgeschrittenen Stadium zugelassen. Die Baseler verdienen pro Jahr 6,72 Milliarden Dollar mit dem Wirkstoff.

(Foto: PR)
Platz 6: Revlimid
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Der Wirkstoff des US-Pharmakonzerns Celgene ist in Europa als „Orphan Drug“ zugelassen – also als Medikament für seltene Krankheiten. Das bedeutet, dass es nur in wenigen Fällen verschrieben wird, die Therapiekosten jedoch sehr hoch sind. Das Krebsmittel bringt Celgene im Jahr knapp 7 Milliarden Dollar.

(Foto: PR)
Platz 5: MabThera/Rituxan
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Das wichtigste Krebsmittel von Roche generiert jährlich 7,23 Milliarden Dollar Umsatz. Der unter den Namen MabThera und Rituxan vermarktete Wirkstoff gilt als Vorreiter der sogenannten gezielten Krebstherapie, bei der die Antikörper mittels Gentechnik hergestellt werden.

(Foto: PR)
Platz 4: Remicade
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Die Ampullen der US-Pharmariesen Johnson & Johnson sowie Merck & Co. helfen gegen zahlreiche Krankheiten: In Europa ist das Medikament als Therapie etwa für die chronische Darmerkrankung Morbus Crohn oder die Hautkrankheit Schuppenflechte zugelassen. Der Allrounder bringt den beiden Konzernen jährliche Einnahmen von 8,2 Milliarden Dollar.

(Foto: PR)

Das zweite große Standbein des Unternehmens neben der Auftragsforschung sind Forschungsallianzen mit der Pharmaindustrie und akademischen Einrichtungen. Dabei sind vor allem die Zusammenarbeit mit der französischen Sanofi im Bereich Diabetes und Krebs, mit Bayer im Bereich Nierenerkrankungen und Endometriose – eine gutartige Wucherung der Gebärmutterschleimhaut – sowie mit dem US-Pharmakonzern Celgene bei neurodegenerativen Erkrankungen von Bedeutung. Einen Teil seiner Einnahmen erzielt Evotec mit Meilensteinzahlungen, die die Partner bei Forschungserfolgen und -fortschritten zahlen.

„Wir erwarten von einigen Programmen verschiedenste Meilensteine noch in diesem Jahr“, kündigte Lanthaler an. „Selbst wenn die nicht kommen, erreichen wir unsere Prognose. Die Meilensteine helfen, aber auch operativ sind wir voll ausgelastet.“ Für 2017 peilt Evotec ein Umsatzplus von mehr als 40 Prozent und einen Anstieg des bereinigten Betriebsgewinns (Ebitda) von mehr als 50 Prozent an.

Im Vorjahr setzte die Gesellschaft mit mehr als 2000 Mitarbeitern 164,5 Millionen Euro um und kam auf einen Betriebsgewinn von gut 36 Millionen. Mit liquiden Mitteln von fast 89 Millionen Euro sieht Lanthaler Evotec gut gerüstet – auch für weitere Zukäufe. „Das Finanzierungsprofil des Unternehmens ist so gut geworden, dass wir extrem entspannt sein können. Wir stehen nicht an der Wand und müssen eine Kapitalerhöhung oder ähnliches machen.“

  • rtr
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