Fahzeugbauer Daimler fürchtet Gewinneinbußen bei Lastwagen

Hohe Investitionen in die Fahrzeugflotte belasten Daimler.
Berlin Daimler rechnet in seiner zweitgrößten Sparte Lkw im zweiten Quartal mit weiteren Belastungen des Gewinns. Wegen hoher Investitionen in die Erneuerung der Fahrzeugflotte und der Verschärfung der Abgasnormen in Brasilien sei der operative Gewinn bereits im ersten Quartal im Vorjahresvergleich gesunken, sagte Lkw-Chef Andreas Renschler am Montag laut Redetext in Stuttgart. "Beide Effekte werden sich auch auf das zweite Quartal auswirken", sagte der Manager. Für das Gesamtjahr bekräftigte er jedoch die bisherige Prognose, wonach der Absatz von Daimler Trucks 2012 gegenüber dem Vorjahr zulegen und der Gewinn vor Steuern und Zinsen (Ebit) mindestens das Vorjahresniveau erreichen werde.
Für das zweite Halbjahr erwarte Daimler ein "positiveres Bild" als in den ersten sechs Monaten 2012. Dann werde unter anderem die zuletzt gesunkene Lkw-Nachfrage in Brasilien durch staatliche Unterstützungsmaßnahmen wieder angekurbelt, prognostizierte Renschler. Während die Nachfrage in Europa 2012 voraussichtlich schwach bleibe, stiegen die Verkaufszahlen in Nordamerika und in Japan bis Jahresende voraussichtlich um 15 bis 20 Prozent an. Die Geschäftszahlen für das zweite Quartal will Daimler am 25. Juli vorlegen.
2011 hatte Daimler weltweit rund 426.000 Lkw (plus 20 Prozent) ausgeliefert und damit rund 28,8 Milliarden Euro (plus 20 Prozent) umgesetzt. Der operative Gewinn (Ebit) war um 41 Prozent auf knapp 1,9 Milliarden Euro gestiegen. Von Januar bis Mai dieses Jahres lieferten die Stuttgarter weltweit rund 185.000 Lkw aus, 23 Prozent mehr als im Vorjahr. Der Auftragseingang sank im gleichen Zeitraum um zwölf Prozent, wie Daimler vergangene Woche bei einer Investorenveranstaltung bekanntgegeben hatte.
Daimler hat in den vergangenen Jahren viel Geld in zwei neue Motoren-Familien und eine Schwer-Lkw-Plattform gesteckt, was sich in den kommenden Jahren auszahlen soll. Bis 2014 kalkuliert der Stuttgarter Konzern mit Kostenvorteilen in Höhe von 1,6 Milliarden Euro, da beispielsweise die Lkw in Nordamerika, Europa und Japan mit dem gleichen Motor ausgerüstet werden können.
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