Familienzwist Liliane Bettencourt verlässt L'Oréal-Spitze

Liliane Bettencourt ist die Hauptaktionären des Kosmetikkonzerns L'Oréal.
Paris Die 89-jährige Multi-Milliardärin Liliane Bettencourt ist aus dem Verwaltungsrat des Kosmetikkonzerns L'Oréal ausgeschieden. Wie das Unternehmen am Montag in Paris mitteilte, wurde stattdessen ihr Enkel Jean-Victor Meyers in das Gremium aufgenommen. Dies muss noch bei einer Hauptversammlung der L'Oréal-Aktionäre am 17. April bestätigt werden.
Um Frankreichs reichste Frau ranken sich seit Jahren Familienzwistigkeiten, die in aller Öffentlichkeit ausgetragen wurden. Ende Januar teilte ihr Anwalt Jean-René Farthouat mit, Liliane Bettencourt werde gegen eine Entscheidung des Berufungsgerichts in Versailles in die Revision gehen, nach dem sie unter der Vormundschaft ihrer Tochter bleiben soll. Die L'Oréal-Hauptaktionären war Mitte Oktober wegen fortschreitender Demenz entmündigt worden. Die Verwaltung ihres Vermögens wurde der 58-jährigen Tochter Françoise Bettencourt-Meyers und deren zwei Söhnen übertragen.
Der Familienstreit im Hause Bettencourt hatte auch eine Reihe von Affären ausgelöst, die die konservative Regierung von Präsident Nicolas Sarkozy erschütterten. Außer Steuerhinterziehung wurde Liliane Bettencourt illegaler Spenden an die konservative Regierungspartei UMP beschuldigt. Das Vermögen Bettencourts wurde vom US-Wirtschaftsmagazin „Forbes“ auf 17 Milliarden Euro geschätzt.
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