Finnischer Versorger TVO fordert 1,8 Milliarden Euro von Areva

Die Baustelle des ersten Europäischen Druckwasserreaktors (EPR).
Helsinki Im Streit um die Verzögerungen beim Bau des ersten Europäischen Druckwasserreaktors (EPR) in Finnland hat der finnische Stromversorger TVO 1,8 Milliarden Euro Schadensersatz vom Konsortium um den französischen Atomkonzern Areva und seinen deutschen Partner Siemens verlangt. TVO sei durch die Verzögerungen ein Schaden in dieser Höhe entstanden, teilte das Unternehmen am Montag mit. Bislang hatte TVO die Zusatzkosten und die bisher angefallenen Verluste auf 1,4 Milliarden Euro beziffert.
TVO und das Konsortium aus Areva und Siemens werfen sich gegenseitig vor, an der Verspätung beim Bau des neuen Vorzeige-Atomreaktors im finnischen Olkiluoto schuld zu sein. Sie streiten sich deshalb seit 2008 vor einem Schlichtungsgericht der internationalen Handelskammer in Paris. Areva und Siemens hatten im Mai 2011 ihrerseits 1,9 Milliarden Euro von TVO gefordert.
Der EPR wird seit 2005 gebaut und sollte 2009 eigentlich ans Netz gehen. Areva und Siemens gehen im Moment davon aus, dass er 2014 fertig wird. TVO hält auch dieses Datum für unrealistisch.
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