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Flugzeugbauer Boeing legt tiefrote Quartalszahlen vor

Probleme mit dem Langstreckenjet 787 „Dreamliner“ haben den Airbus-Rivalen belastet. Der Verlust fällt noch höher aus als von Analysten erwartet.
28.04.2021 Update: 28.04.2021 - 14:49 Uhr Kommentieren
Der Umsatz des Flugzeugbauers lag im ersten Quartal 2021 mit 15,2 Milliarden Dollar noch einmal zehn Prozent niedriger als im Vorjahreszeitraum. Quelle: Reuters
Boeing 777X in den USA

Der Umsatz des Flugzeugbauers lag im ersten Quartal 2021 mit 15,2 Milliarden Dollar noch einmal zehn Prozent niedriger als im Vorjahreszeitraum.

(Foto: Reuters)

Chicago Der US-Flugzeugbauer Boeing hat nach seinem Rekordverlust im vergangenen Jahr auch Anfang 2021 tiefrote Zahlen geschrieben. Auch wegen des Geschäftseinbruchs durch die Coronakrise stand im ersten Quartal unter dem Strich ein Minus von 561 Millionen US-Dollar (464 Mio Euro) nach einem Verlust von 641 Millionen Dollar ein Jahr zuvor, wie der Airbus-Rivale am Mittwoch in Chicago mitteilte. Damit fiel der Fehlbetrag noch höher aus als von Analysten im Schnitt erwartet.

Boeing profitierte eigenen Angaben zufolge von den Fortschritten beim Tankflugzeug KC-46A und sinkenden Kosten im Verkehrsflugzeug-Segment. Außerdem konnte Boeing nach der Aufhebung des Flugverbots für seinen Mittelstreckenjet 737 Max wieder zahlreiche Maschinen der Reihe ausliefern und auch neue Bestellungen einsammeln. Allerdings verschlingt die Lösung der 737-MAX-Krise nach zwei tödlichen Abstürzen des einstigen Verkaufsschlagers und einem zweijährigen Flugverbot insgesamt fünf Milliarden Dollar.

Und die 737 Max macht dem US-Flugzeugbauer schon wieder neue Sorgen. Probleme mit der Bordelektrik veranlassten die Kunden, Dutzende Maschinen vorsichtshalber am Boden zu lassen, bis die Boeing-Techniker den Schaden behoben haben. Seit der Erteilung der Flugerlaubnis im November wurden 85 Boeing 737 MAX ausgeliefert. Doch in China steht die Genehmigung für den Neustart angesichts der Spannungen mit der Regierung von US-Präsident Joe Biden noch aus.

Eigentlich will der Flugzeugbauer die Produktion bis Anfang kommenden Jahres nach und nach wieder auf 31 Maschinen pro Monat hochfahren. Boeing bekräftigte das Ziel, schränkte aber ein, man werde vor einer Steigerung der Produktion das Marktumfeld beobachten und mit den Kunden sprechen.

Ärger hat Boeing auch mit den beiden neuen „Air Force One“ für den US-Präsidenten auf Basis des 747-8. Boeing hatte den Auftrag an den texanischen Zulieferer GDC Technics storniert und das Unternehmen verklagt, nachdem GDC am Innenausbau des Flugzeugs gescheitert war. Daraufhin meldete GDC Insolvenz an und verklagte Boeing wegen Vertragsverletzung. Im Abschluss für das erste Quartal stellte der Flugzeugbauer im Zusammenhang mit der Air Force One 318 Millionen Dollar zurück.

Womöglich erst 2023 wieder Passagieraufkommen wie 2019

Außerdem gab es Probleme mit dem Langstreckenjet 787 „Dreamliner“, so dass der Hersteller im abgelaufenen Quartal nur zwei Exemplare an seine Kunden übergab. Und die Flugzeugnachfrage ist insgesamt eingebrochen, weil viele Fluggesellschaften in der Coronakrise mangels Kunden um ihr Überleben kämpfen.

Der Umsatz lag mit 15,2 Milliarden Dollar noch einmal zehn Prozent niedriger als im Vorjahreszeitraum. Zuwächse im Rüstungs- und Raumfahrtgeschäft konnten den starken Einbruch in der Verkehrsflugzeugsparte nicht ausgleichen.

Vorstandschef Dave Calhoun zeigte sich optimistisch. „Wir sehen 2021 als Wendepunkt für unsere Branche, nachdem die Verteilung der Impfstoffe vorankommt und wir (...) zusammen an einer kräftigen Erholung arbeiten.“ Impf-Erfolge dürften sich aber erst mittelfristig auswirken, es gehe zwar voran, aber mit Hindernissen. Erst 2023 rechnet Boeing wieder mit einem Passagieraufkommen wie 2019.

In den ersten drei Monaten des Jahres lieferte Boeing 77 Verkehrsflugzeuge aus, gut 50 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Der Umsatz der Sparte sank aber um 31 Prozent auf 4,3 Milliarden Dollar. Dank 76 Neubestellungen blieb der Auftragsbestand im Konzern mit 364 Milliarden Dollar stabil.

Mehr: Alle aktuellen Unternehmenszahlen finden Sie in unserem Newsblog

  • dpa
  • rtr
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