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Folgen der Energiewende Unternehmen klagen über Stromaussetzer

Die Industrie bekommt die Folgen der Energiewende zu spüren. Produktionsprozesse seien schon von kurzen Black-outs bedroht, klagen Firmen - und schlagen Alarm.
29.12.2011 - 09:22 Uhr 64 Kommentare
Deutsche Firmen beklagen sich über die steigende Zahl der Produktionsausfälle durch Stromunterbrechung. Quelle: dpa

Deutsche Firmen beklagen sich über die steigende Zahl der Produktionsausfälle durch Stromunterbrechung.

(Foto: dpa)

Berlin Die Industrie hält die Stromversorgung in Deutschland nicht mehr für zuverlässig. Man sei mit einer „beunruhigenden Häufung von Netz- und Frequenzschwankungen“ konfrontiert, wie es sie in vergangenen Jahrzehnten nicht gegeben habe, heißt es in einem Schreiben der Deutschland-Tochter des norwegischen Aluminiumherstellers Norsk-Hydro an Netzagentur-Präsident Matthias Kurth. Es sei deshalb zu erheblichen Produktionsbeeinträchtigungen gekommen.

Das Unternehmen steht mit seinen Klagen nicht allein. Kurzzeitunterbrechungen der Stromversorgung führten weitaus häufiger als in vergangenen Jahren zu Problemen, heißt es beim Verband der Industriellen Energie- und Kraftwirtschaft, dessen Mitglieder für 80 Prozent des industriellen Energieeinsatzes in Deutschland stehen. Die Energiewende habe zu „bedenklichen Qualitätsverlusten bei der Stromversorgung“ geführt. Produktionsprozesse seien schon von kurzen Black-outs bedroht, die die Allgemeinheit gar nicht bemerke.

Nein, den großen Black-out hat es in Deutschland nach der Energiewende noch nicht gegeben. Die Optimisten schließen daraus, dass sich nicht nur die von der Bundesregierung beschlossene Abschaltung von acht Kernkraftwerken unmittelbar nach der Atomkatastrophe von Fukushima im März 2011 locker verkraften lässt. Sie halten den angestrebten Umstieg auf eine Energieversorgung, die zum überwiegenden Teil auf die erneuerbaren Energien, Gaskraftwerke und Dezentralität setzt, für rasch umsetzbar. Doch die Realität sieht anders aus. Denn große Stromverbraucher leiden bereits heute unter den Folgen der Energiewende.

Kurzfristige Unterbrechungen der Stromversorgung von weniger als einer Sekunde stören Abläufe in der Industrie empfindlich und verursachen erhebliche Schäden. „Mit der beschleunigten Energiewende kommt es bereits heute zu bedenklichen Qualitätsverlusten bei der Stromversorgung“, sagt Volker Schwich, Vorstandsvorsitzender des Verbandes der Industriellen Energie- und Kraftwirtschaft (VIK).

Die Stabilität komplexer Produktionprozesse sei bedroht – lange bevor die Allgemeinheit einen Black-out bemerkt. Kurze Unterbrechungen im Millisekundenbereich und Frequenzschwankungen führten jetzt häufiger als früher zu Problemen, sagt Schwich. Die VIK-Mitgliedsunternehmen stehen für 80 Prozent des industriellen Energieeinsatzes in Deutschland. Die Industrie insgesamt verbraucht die Hälfte des Stroms in Deutschland.

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64 Kommentare zu "Folgen der Energiewende: Unternehmen klagen über Stromaussetzer"

Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.

  • wir brauchen dringend einen Masterplan für die Umstellung der Energieversorgung, und wir brauchen eine erdverkabelte Gleichstrom-Hochenergietrasse quer durch unsere Republik. Ein hochtechnisiertes und wohlhabendes Land sollte das eigentlich schaffen können! Dieter Mack

  • "Unsere grünen freunde"

    Nachdem ich das jetzt zum dritten Mal in ein paar Minuten gelesen habe, muss ich jetzt doch mal etwas ernüchterndes sagen:

    Äh, _wir_ haben die Energiewende nicht beschlossen. Das war - sehr zu meinem Ärger - die Merkelsche, die in Panik hysterisch reagiert hat und ohne auch nur den Fitzel eines Planes den Schalter umgelegt hat.

    Schimpfen Sie also bitte nicht mit den Grünen: Die haben während der Zeit ihrer Kellnerschaft unter Koch Schröder zwar für Veränderungen gesorgt aber doch nie nie nie so einen unreflektierten B*llsh*t in gemacht wie die Merkelsche an einem einzigen Tag.

    Ausserdem habe ich mich FREGGD geärgert, daß DIE jetzt die Lorbeeren einheimsen will und auf die Grünen der Müll ihrer Tat herunterfällt.

    Bitte mal die Kirche im Dorf lassen. Die Grünen haben ihre Schwächen, aber BESCHEUERT sind sie nicht.

  • Am 8.10.2002 und am 23.02.2003 musste ich bei Kunden je zwei Hauptsicherungen 63A und 80A ersetzen. Trotz intensiver Fehlersuche waren keine zu finden. Nach dem Einsetzen neuer Sicherungen war die Stromversorgung wieder hergestellt ohne weitere Störungen. Meine Fragen an viele Institutionen und Fachleute nach der Ursache für das Auslösen dieser Sicherungen, ohne Fehler in den Anlagen, sind bis heute nicht beantwortet. Ein Bericht (kann ich Ihnen gerne zusenden)für die Fachzeitschrift >netzpraxis< wurde nicht veröffentlicht, trotz großem Interesse des Redakteurs, Herrn Dipl.-Ing. Günter Fenchel.
    Theodor O. Blum, Elektromeister
    Belchenstraße 31, 79189 Bad Krozingen
    T: 07633 9249351, F: 07633 9249353
    Email: [email protected]

  • @Foreigner - Thanks! Perfect comment! The solar symbol "Atomic energy - no thanks" is terrorising the whole republic. Many people are scared to death of nuclear energy. And many people won't believe the facts as you have read in several posts in this thread.

  • @ Energieelite - Danke für diese hervorragenden Beiträge. Ein Genuß, diese Fakten so präzise dargestellt zu bekommen. Lesens-und beherzigenswert für alle, besonders die Energie-Dummies ;-)

  • Response to Energieelite In this forum Energieelite is the only one person who knows the basics of energy production and grid stability. It is a big unfortunate for Germany political leadership that decision of shutting down nuclear plants was made by people who have had no technical clue about the subject and the following consequences. There is evident lack of basic technical, engineering, economical, legal expertise within the circles of political decision makers. The so called “ethic commission’ did not have any power generation experts or electrical engineers who could have presented the implications of shutting down the baseload plants.

  • Alte Kamellen der Energiewende unterzuschieben ist schlichtweg unredlich. Mittelständische Stromverbraucher hatten solche Probleme (kurzfristige Spannungsschwankungen -100% bis +300% bis zu einer Sekunde schon seit 25 Jahren und es ist unvorstellbar. daß die großen Verbraucher dies nicht bemerkt haben wollen.

  • ein eigenes Kraftwerk....
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    Das gegenteil wird eintreten ! Energiepolitik wird auf europäische belange konzentriert .

    Wann wird was wie integriert, damit Europa bis zum Jahr 2020 zu einer kohärenten Energie- und Klimapolitik kommen wird. Bis dahin müssten die nationalen Programme schrittweise integriert und auf nationale Alleingänge verzichtet werden. „Danach darf es keine nationale Energiepolitik mehr geben“,forderte der Energiemanager. Man könne keine einheitliche Klimapolitik und keinen Binnenmarkt haben ohne eine weitgehend gemeinsame Energiepolitik.

    Gemeinsame Energiepolitik bedeutet den bau von ca 40 neuen Kernkrafttechnischen anlagen , wie wir erst dieser tage aus Brüssel hören konnten !

  • Kraftwerkskapzitäten stark ausgelastet

    Der Kraftwerkspark muss so ausgelegt sein, dass er die Stromnachfrage zu jedem Zeitpunkt decken kann. Er ist deshalb an der sog. Höchstlast ausgerichtet. Erfahrungsgemäß ist die höchste Stromnachfrage und damit die höchste Anforderung der Verbraucher an die Kraftwerke im Winter zu verzeichnen. Im Jahr 2009 trat die Höchstlast mit 73.000 Megawatt (MW) am 2. Dezember um 18 Uhr auf, im Jahr 2008 mit 76.800 MW am 15. Januar um 19 Uhr.


    Weshalb wir nicht im sommer damit rechnen müssen das uns der Strom ausgeht , im Winter wiederum ist es doppel ärgerlich !
    Wollen wir hoffen das unsere Nachbarn ihre Pläne neue KKW s zu bauen als bald in die tat umsetzen und auch uns in ausreichender menge und mit bester Qualität mit Strom versorgen .
    Preise ? Koste es was es wolle , wir sind ja die größten !!!

  • Schneller Atomausstieg treibt Strompreis in die Höhe
    Autor: dpa-AFX | 20.03.2011, 17:14

    http://www.wallstreet-online.de/nachricht/3120288-roundup-regierung-schneller-atomausstieg-treibt-strompreis-in-die-hoehe

    Das war bekannt , nicht nur diese Zeitung berichtete immer wieder darüber .
    Unsere grünen freunde dementierten was das zeug hielt , der dumme Depp zahlt nun die Rechnung !

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