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Fresenius kauft zu Der stille Star aus Bad Homburg

Fresenius eröffnet seiner Kliniktochter Helios mit einem Milliardenzukauf neue Perspektiven in Europa. Auch mit neuem Chef beweist der Gesundheitskonzern, dass Diversifikation ein Erfolgsmodell sein kann. Ein Kommentar.
06.09.2016 - 10:24 Uhr
Fresenius hat immer wieder gezeigt hat, wie man Zukäufe erfolgreich integriert und Schulden gezielt zurückführen kann. Quelle: AP
Vorstandschef Stephan Sturm

Fresenius hat immer wieder gezeigt hat, wie man Zukäufe erfolgreich integriert und Schulden gezielt zurückführen kann.

(Foto: AP)

Frankfurt Vor zehn Jahren kaufte der Gesundheitskonzern Fresenius die deutsche Klinikkette Helios und baute damit sein Klinikgeschäft zu einer starken Säule des Unternehmens aus. Jetzt wagt der Konzern mit Helios den Sprung in Ausland und will für 5,8 Milliarden Euro den größten privaten Klinikbetreiber Spaniens übernehmen. Während andere Konzerne aus Pharma und Medizintechnik sich aufspalten und fokussieren, verfolgt der Bad Homburger Dax-Konzern unbeirrt seine Strategie der auf den Gesundheitsbereich fokussierten Diversifikation.

Seit Jahren werden die vier Geschäftsbereiche immer wieder mit bedeutenden Zukäufen ausgebaut. Mal kauft die Dialysetochter Fresenius Medical Care zu, mal die Infusions-und Ernährungssparte Kabi. Jetzt wird die Kliniktochter Helios erweitert, die zuletzt 2013 mit dem Erwerb von 40 Kliniken des Rhön-Konzerns zum größten deutschen Krankenhauskonzern aufstieg. Für 5,76 Milliarden Euro übernehmen die Hessen Quironsalud, den größten privaten Klinikbetreiber Spaniens.

Die Investoren werden diesen Schritt goutieren, schließlich eröffnet Fresenius seiner erfolgreich geführten Kliniktochter Helios, die bislang auf Deutschland beschränkt war, ganz so neue Wachstumsperspektiven in Europa. Und weil Fresenius in den vergangenen Jahren immer wieder gezeigt hat, wie man Zukäufe erfolgreich integriert und Schulden gezielt zurückführen kann. Das wird auch unter dem seit zwei Monaten amtierenden Vorstandschef Stephan Sturm nicht anders sein, als unter seinem Vorgänger Ulf Mark Schneider. Schließlich haben beide über ein Jahrzehnt eng zusammengearbeitet.

Der Gesundheitskonzern Fresenius zeigt, dass Diversifikation ein Erfolgsmodell sein kann: Der Umsatz wurde binnen zehn Jahren auf knapp 28 Milliarden Euro mehr als verdreifacht, der Nettogewinn mehr als versechsfacht.  Ein Erfolg, der ganz unaufgeregt und oftmals wenig beachtet von der Öffentlichkeit erzielt wurde.

So verschachtelt sind die Dax-Konzerne
Platz 10: Daimler (327 voll konsolidierte Gesellschaften)
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Der Stuttgarter Automobilriese konzentriert sich seit einigen Jahren wieder voll auf das organische Wachstum in seinem Kerngeschäft mit hochwertigen Autos und Lkws. Die Zahl der konsolidierten Konzerngesellschaften ist in den letzten Jahren leicht geschrumpft.

(Foto: ap)
Platz 9: RWE (341)
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Der Essener Energiekonzern, dem die Erträge aufgrund der Energiewende wegbrechen, sucht auf allen Ebenen nach Einsparpotenzial. Dabei hat man auch die gesellschaftsrechtliche Struktur entdeckt. Die Zahl der GmbHs und AGs im RWE-Reich soll deutlich sinken

(Foto: dpa)
Platz 8: Continental (344)
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Der Automobilzulieferer gehört mit 344 konsolidierten Firmen zwar noch zu den Top-10 der Dax-Konzerne, befindet sich aber bereits deutlich auf dem Weg zu übersichtlicheren Rechtsstrukturen. Seit 2010 ist der Konsolidierungskreis bereits um ein Fünftel geschrumpft.

(Foto: dpa)
Platz 7: Linde (535)
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Der erfolgreiche Industriegase-Konzern wirkt mit seiner rechtlichen Struktur relativ kleinteilig. Das dürfte unter anderem daran liegen, dass viele seiner Onsite-Anlagen, die auf dem Gelände von Kunden laufen, als eigenständige Gesellschaften betrieben werden. Nicht zuletzt die Übernahme von Lincare in den USA hat dafür gesorgt, dass sich der Konsolidierungskreis in den letzten vier Jahren um rund ein Zehntel vergrößerte.

(Foto: dpa)
Platz 6: Thyssen-Krupp (546)
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Der Stahl- und Maschinenbaukonzern gehört gemessen an der Zahl der Einzelfirmen und auch in Relation zum Umsatz zu den komplexeren Firmen im Dax. Der Trend geht aber bereits deutlich in Richtung einfacherer Strukturen, bedingt auch durch Desinvestitionen. Vor vier Jahren hatte der Konzern noch 150 Firmen mehr konsolidiert.

(Foto: dapd)
Platz 5: Siemens (604)
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Auch Siemens gehört nach wie vor zu den relativ komplexen Großkonzernen, obwohl sich der Münchner Elektro-Riese in den letzten Jahren bereits verkleinert hat, etwa durch die Abspaltung von Osram. Angesichts von mehr als 600 Firmen im Konzern dürfte aber noch Spielraum zur Vereinfachung bestehen.

(Foto: dpa)
Platz 4: Heidelberg Cement (744)
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Deutschland größter Baustoffkonzern hat die Zahl seiner Konzerngesellschaften in den letzten Jahren bereits deutlich reduziert, bewegt sich mit 744 Einheiten aber immer noch in der Spitzengruppe. Die hohe Zahl ist dabei nicht untypisch für den Baustoffsektor; Konkurrenten wie Lafarge haben noch größere Konsolidierungskreise. Vor allem das Transportbeton-Geschäft wird über viele kleine lokale Gesellschaften betrieben.

(Foto: ap)

Auch wenn das Unternehmen an der Börse im Vergleich zu manch reinrassigen Pharmakonzern niedriger bewertet wird: Für die Fresenius-Aktionäre ist ihr Investment in den vergangenen Jahren eine lohnende Sache gewesen. Seit 23 Jahren wird die Dividende Jahr um Jahr erhöht. In den vergangenen fünf Jahren gewann die Aktie 215 Prozent an Wert - fast viermal so viel, wie der Dax in derselben Zeit zulegte.

Für die Investoren ist Fresenius schon länger zum Star im Dax avanciert. Und derzeit spricht nichts dagegen, dass der neue CEO Sturm die Erfolgsgeschichte weiterschreiben kann.

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