Frische Aktien Linde saugt frisches Kapital auf für Firmenkauf

Das geschwungene „L“ des Logos des Münchener Industriegasekonzerns Linde.
München Der Industriegasekonzern Linde besorgt sich wie erwartet über eine Kapitalerhöhung Geld für die geplante Übernahme des US-Konzerns Lincare. Institutionellen Anlegern wurden bis zu 13 Millionen neue Aktien angeboten, teilten die Münchener mit. Das Bezugsrecht der Altaktionäre war dabei ausgeschlossen, ein öffentliches Angebot fand nicht statt. Der Industriegase-Konzern hat dabei 1,4 Milliarden Euro eingenommen.
Finanzvorstand Georg Denoke sagte am Dienstag in München, die zügige Kapitalerhöhung „ist ein großer Vertrauensbeweis der Investoren in unser Unternehmen und in die geplante Akquisition“. Die neuen Aktien seien für das Geschäftsjahr 2012 voll dividendenberechtigt. An der Börse gaben Linde-Aktien am Dienstag nach und übernahmen die rote Laterne im Dax.
Linde hatte vor einer Woche bekanntgegeben, den US-Sauerstoffgeräte-Hersteller Lincare für 4,6 Milliarden US-Dollar (3,7 Mrd Euro) übernehmen zu wollen. Das in Clearwater (Florida) ansässige Unternehmen hat der Übernahme bereits zugestimmt.
Lincare ist auf die Behandlung von Patienten mit Atemwegserkrankungen in den eigenen vier Wänden spezialisiert. Mit rund 11 000 Mitarbeitern kam das Unternehmen im vergangenen Jahr auf einen Umsatz von 1,5 Milliarden Euro. Linde selbst ist im Bereich Homecare in den USA bislang nur als Zulieferer präsent. Dieses Segment wächst Linde zufolge aber sehr dynamisch.
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Für Linde-Chef Reitzle wäre der Zukauf sechs Jahre nach der Übernahme des britischen Gase-Spezialisten BOC noch einmal ein großer Wurf. In Branchenkreisen wurde seit langem damit gerechnet, dass der 63 Jahre alte Manager seine Karriere vor seinem Vertragsende im Jahr 2014 noch mit einer großen Übernahme krönen will. Unter Reitzles Führung war Linde bereits in den vergangenen Jahren massiv gewachsen. Im vergangenen Jahr kletterte der Umsatz um 7,1 Prozent auf den Rekordwert von 13,8 Milliarden Euro.
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