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Fußpflege Bayer verkauft seine Problem-Marke Dr. Scholl's an Finanzinvestor

Yellow Wood Partners erwirbt die Markenrechte an Dr. Scholl's von Bayer. Der Konzern hatte die Sparte Ende November zum Verkauf gestellt.
22.07.2019 Update: 22.07.2019 - 17:11 Uhr Kommentieren
Der Pharma- und Chemiekonzern hatte die Sparte Ende November zum Verkauf gestellt, um sich auf den Ausbau seines Kerngeschäfts mit verschreibungsfreien Marken zu konzentrieren. Quelle: Reuters
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Der Pharma- und Chemiekonzern hatte die Sparte Ende November zum Verkauf gestellt, um sich auf den Ausbau seines Kerngeschäfts mit verschreibungsfreien Marken zu konzentrieren.

(Foto: Reuters)

Frankfurt Der Bayer-Konzern kommt bei seinen geplanten Verkäufen von Unternehmensteilen einen weiteren Schritt voran. Für 585 Millionen Dollar, umgerechnet etwa 520 Millionen Euro, hat der Konzern jetzt die Fußpflegemarke Dr. Scholl’s an den US-Finanzinvestor Yellow Wood Partners verkauft.

Das Geschäft erzielte laut Bayer zuletzt einen Umsatz von 234 Millionen Dollar und war bisher Teil der Sparte für rezeptfreie Medikamente. Bereits im Mai hatte Bayer die Sonnenschutzmarke Coppertone für 550 Millionen Dollar an Beiersdorf veräußert.

Die beiden Produktlinien, die Bayer 2014 im Zuge der Übernahme der Consumer-Health-Sparte von Merck & Co erworben hatte, bereiteten dem Leverkusener Konzern in den letzten Jahren erhebliche Schwierigkeiten und belasteten dadurch die Performance von Bayer im Geschäft mit rezeptfreien Gesundheitsprodukten (Consumer Health) massiv.

Bayer zahlte 2014 für den Erwerb des Consumer-Geschäfts von Merck & Co gut 14 Milliarden Dollar, nach damaligem Kurs knapp elf Milliarden Euro. Diese Übernahme hat sich inzwischen als deutlich überteuert herausgestellt. Die beiden Marken Coppertone und Dr. Scholl’s erzielten damals noch zusammen mehr als 580 Millionen Dollar Umsatz, von insgesamt 2,2 Milliarden Dollar in der zugekauften Sparte. Sie haben seither aber offenbar rund ein Viertel ihrer Erlöse eingebüßt.

Diesen Problemen und anderen Schwächen im Consumer-Geschäft trug Bayer im vergangenen Jahr mit Wertberichtigungen von rund 2,7 Milliarden Euro Rechnung. Die gesamte Sparte wies daher für das Geschäftsjahr einen Betriebsverlust von rund zwei Milliarden Euro aus.

Vollzug der Transaktion im vierten Quartal

Sowohl Bayer als auch der neue Eigentümer demonstrieren trotzdem Zuversicht für die Fußpflegemarke. „Wir sehen großes Wachstumspotenzial in den bestehenden und neuen Vertriebskanälen“, wird Yellow-Wood-Partner Dana Schmaltz in der Mitteilung zitiert.

Bayer-Vorstandsmitglied Heiko Schipper, der die Division Consumer Health leitet, verweist unterdessen auf Fortschritte bei der Revitalisierung der Fußpflegemarke. Yellow Wood werde die Marke nun auf die „nächste Erfolgsstufe“ führen. Mit einem Vollzug der Transaktion wird im vierten Quartal gerechnet.

Nachdem die geplanten Desinvestitionen in der Consumer-Sparte unter Dach und Fach sind, stehen bei Bayer nun noch zwei weitere geplante Verkäufe auf dem Programm: die Trennung vom Standortbetreiber Currenta, an dem Bayer eine Mehrheit hält, und der geplante Verkauf der Sparte Tiermedizin. Auch für diese beiden Verkaufs-Objekte gelten Finanzinvestoren als Hauptinteressenten.

Für die Tierarznei-Tochter wurde zuletzt zudem auch der chinesische Mischkonzern Fosun als möglicher Käufer gehandelt. Der Bereich Tierarzneien könnte nach Einschätzung von Analysten eine Bewertung von sechs bis acht Milliarden Euro erzielen, Currenta mehr als eine Milliarde Euro.

Alles in allem könnte Bayer damit Erlöse von acht bis zehn Milliarden Euro erzielen und entsprechend die Nettoverschuldung reduzieren. Diese ist nach der Übernahme von Monsanto im vergangenen Jahr auf fast 36 Milliarden Euro angestiegen.

Mehr: Erst nach einem Todesfall gab Bayer seinen Widerstand auf, vor möglichen Leberschäden durch Iberogast zu warnen. Nun ermittelt die Staatsanwaltschaft.

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