Langfristig dürfte die Vision der smarten Technik weit über den Einsatz einzelner Komponenten wie Datenbrillen hinaus gehen. So forschen Dominic Gorecky und seine Kollegen am Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) in einem Smart Factory-Laboratorium an neuen Technologien und ihrem Einfluss auf die Schnittstelle zwischen Mensch und Maschine.
Produktionsmodule verschiedener Firmen lassen sich wie Legobausteine zu einem beliebigen Produktionsprozess kombinieren: Ein Modul fräst etwa eine individuelle Gravur in eine Platte, das nächste Modul setzt ein spezielles Gehäuse auf, ein anderes führt eine Qualitätskontrolle durch. Jedes Produkt kommuniziert mittels RFID-Kennzeichnung mit den Modulen, welcher Prozessschritt ausgeführt werden soll - die zentrale Steuerung wird damit aufgehoben. Um die Flexibilität von Industrie 4.0-Anlagen voll auszuschöpfen, agiert der Menschen als Manager des Gesamtsystems und trifft im Problemfall relevante Entscheidungen.
Bis zur Realisierung von Industrie 4.0 im Arbeitsalltag mit smarten Produktionsanlagen und mehr Freiräumen für Mitarbeiter dauert es laut Experten noch mindestens zehn Jahre. Eines der Hauptprobleme liegt laut Dominic Gorecky darin, dass sich die verschiedenen Maschinen- und Komponentenhersteller bisher nur schwer auf gemeinsame, offene Schnittstellen einigen können. Diese sind aber nötig, um eine umfassende Vernetzung möglich zu machen
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