Gaskraftwerks-Bau: Siemens macht Milliardengebot für Konkurrenten
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Gaskraftwerks-BauSiemens macht Milliardengebot für Konkurrenten
Siemens steht kurz vor dem Kauf des Gaskraftwerkspezialisten Ansaldo Energia, heißt es aus Banker-Kreisen. Für die Anteile, die bisher ein finnische Rüstungskonzern hält, wollen die Münchener 1,3 Milliarden zahlen.
Frankfurt Siemens macht sich Kreisen zufolge bereit für ein milliardenschweres Angebot für den italienischen Gaskraftwerkspezialisten Ansaldo Energia. Die Münchner wollten rund 1,3 Milliarden Euro für das Unternehmen auf den Tisch legen, das dem italienischen Rüstungskonzern Finmeccanica und dem US-Fonds First Reserve gehört, sagten zwei mit dem Vorgang vertraute Banker am Freitag.
Zwischenbilanz der Ära Löscher
Was hat Peter Löscher als Siemens-Vorstandschef bisher erreicht? Die wichtigsten Zahlen aus den Geschäftsberichten 2007 und 2011 im Vergleich.
Umsatz des gesamten Konzerns 2007: 72,5 Milliarden Euro
2011: 73,5 Milliarden Euro
Erlöse in Asien 2007: 10,9 Milliarden Euro
2011: 14,4 Milliarden Euro
2007: 4,0 Milliarden Euro
2011: 6,3 Milliarden Euro
Dividende je Aktie 2007: 1,60 Euro
2011: 3,00 Euro
Aktienkurs 2007 (Jahresdurchschnitt): 96,42 Euro
2011: 68,12 Euro
Unternehmenswert an der Börse 2007: 88 Milliarden Euro
2011: 59,5 Milliarden Euro
Mitarbeiter im Siemenskonzern insgesamt 2007: 471.000
2011: 402.000
Hauptaktionäre 2011: Die Familie von Siemens hält sechs Prozent, der US-Vermögensverwalter Blackrock fünf Prozent.
Finmeccanica ringt derzeit mit den Folgen der Schuldenkrise und einem Korruptionsskandal. Um die Wende im laufenden Jahr zu schaffen, will Italiens zweitgrößtes Industrieunternehmen Konzernteile für gut eine Milliarde Euro verkaufen. Zu den Angaben vom Freitag wollten sich weder die Italiener noch Siemens äußern. First Reserve ist im vergangenen Jahr mit 45 Prozent bei Ansaldo Energia eingestiegen und haben damals damit den Gesamtwert des Unternehmens mit 1,2 Milliarden Euro veranschlagt. Falls sich Finmeccanica von seinen Anteilen trennen will, haben die Amerikaner ein Vorkaufsrecht.
Ansaldo Energia leidet seit mehreren Jahren unter schwindenden Umsätzen und rutschte 2011 in die roten Zahlen. Bei Erlösen von rund 1,2 Milliarden Euro erwirtschafteten die Italiener zuletzt einen Jahresverlust von 16 Millionen Euro.
Siemens-Chef Peter Löscher hatte mehrfach angekündigt, sein Haus werde sich punktuell mit Zukäufen verstärken, die auch einige Milliarden Euro kosten dürften. Im Fokus steht dabei die Energietechnik. Während Siemens in der Netztechnik, der Starkstromtechnik und der Windkraft zuletzt mit Problemen zu kämpfen hatte, brummt das Geschäft mit herkömmlicher Energietechnik wie Gasturbinen. Die Sparte zählt zu den einträglichsten Feldern des Konzerns.
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Die Münchner wollen im Gaskraftwerksbereich zum US-Erzrivalen GE aufschließen und rechnen ab 2014 mit einer starken Nachfrage in dem Segment in Nordamerika. "Siemens will den Energietechnikmarkt konsolidieren. Es wird dort eine Konzentration geben, die Bestellungen lassen nach", sagte ein Londoner Analyst. "Ansaldo ist eine kleine Firma und für Siemens nicht ausschlaggebend, aber der Konzern wird Zugang zu neuen Märkten bekommen." Die Italiener machten zuletzt viel Geschäft in Nordafrika und dem Nahen Osten.
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