Georg Müller Warum dieser Bayer-Manager gleich an zwei Fronten Sparkommissar sein muss

Der Bayer-Personalchef ist seit November 2015 BAVC-Verhandlungsführer.
Berlin Als hätte er im eigenen Haus nicht genug zu tun, darf Georg Müller, Deutschland-Personalchef bei Bayer, nun auch noch Tarifverhandlungen für die 580.000 Beschäftigten der chemisch-pharmazeutischen Industrie führen. Nach einigen regionalen Runden beginnen die Gespräche am Montag auf Bundesebene. Müller führt dabei die Verhandlungen für den Chemie-Arbeitgeberverband BAVC.
Gut möglich, dass der Bayer-04-Leverkusen-Fan den Buhmann geben muss. Die Chemiebranche steckt mitten im Abschwung, der Umsatz wird in diesem Jahr voraussichtlich um fünf Prozent zum Vorjahr sinken. Müller, seit November 2015 BAVC-Verhandlungsführer, hat deshalb schon das böse Wort von der „Nullrunde“ in den Mund genommen.
Die Branchengewerkschaft IG BCE verlangt hingegen für jeden Beschäftigten 1000 Euro auf ein „persönliches Zukunftskonto“, eine Qualifizierungsoffensive und eine tarifliche Pflegezusatzversicherung.
Das sei zwar weniger als bei der letzten Runde, aber zu viel für die gegenwärtige konjunkturelle Situation, sagt BAVC-Verhandlungschef Müller, der vor Bayer für Gerling, Henkel und Vorwerk Personalarbeit gemacht hat. „Aufgabe der Tarifpolitik ist es, erfolgreiches unternehmerisches Handeln zu ermöglichen“, hatte Müller nach seiner Wahl zum Verhandlungsführer gesagt. Daran wird er sich jetzt messen lassen müssen.
Mehr: Die IG BCE will erwirken, dass die Branche mit einer Wahloption zwischen Geld und Freizeit nachzieht. Ein „persönliches Zukunftskonto“ soll den Beschäftigten mehr Selbstbestimmung bieten.
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