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„German Contemporary Excellence“ Wirtschaft und Politik machen gemeinsame Sache

Was haben der Autokonzern BMW und der Jachtbauer Lürssen gemein? Sie werben auf Schwarz-Weiß-Fotos des Künstlers Jim Rakete für die Exzellenz der deutschen Wirtschaft – zu sehen in den Botschaften in 40 Städten weltweit.
06.03.2017 - 14:08 Uhr Kommentieren
Einer von 70 Unternehmen, Institutionen und Menschen, die sich für das Gemeinschaftsprojekt zusammengetan haben. Quelle: Jim Rakete
Peter Lürßen vor einer seiner Jachten

Einer von 70 Unternehmen, Institutionen und Menschen, die sich für das Gemeinschaftsprojekt zusammengetan haben.

Düsseldorf Mit Bildern wie diesen soll die Welt beeindruckt werden – und zwar von der Exzellenz der deutschen Wirtschaft in puncto Kreativität, Ingenieurskunst und Fingerfertigkeit.

Mit einigen der Bilder, die der Star-Fotograf Jim Rakete gemacht hat, sollte das auch gelingen. So dürfte die Balletttänzerin, die im Spagat über der Musikanlage von Burmester schwebt, für die Marke ikonografisch werden. Oder das Kaninchen, das zur Leuchte von Occhio aufschaut. Oder der BMW i8, der die Landschaft mit sich in die Zukunft zu reißen scheint.

Die Fotografien stehen im Mittelpunkt eines Gemeinschaftsprojekts, zu dem sich 70 deutsche Markenhersteller und Institutionen zusammengetan haben. Dazu gehören A. Lange & Söhne (Uhren), Bechstein (Klavier), BMW, Burmester, Faber-Castell (Stifte), Leica (Kamera), Lufthansa, Mercedes, Porsche, Occhio, die Berliner Philharmoniker, das Label Talbot Runhof, das Weingut Dr. Loosen und der Verleger Gerhard Steidl. „Es ist eine sinnvolle und sehr gut gemachte Initiative, weil sie die Exzellenz made in Germany zeigt“, lobt Karen Heumann, Geschäftsführerin der Agentur Thjnk.

Die Schwarz-Weiß-Aufnahmen, für die Fotograf Rakete ein Jahr durch die Republik reiste, wurden am Donnerstagabend im Martin-Gropius-Bau in Berlin erstmalig gezeigt. Das Gebäude, das im Jahr 1880 im Stil der italienischen Renaissance gebaut wurde, beherbergte viele Jahre das Kunstgewerbemuseum und wurde deshalb als Schauplatz gewählt. Die Bilder werden auf langen Bahnen aus Seidenpapier von Gmund von den bis zu 6,50 Meter hohen Decken hängen.

Deutsche Perfektion. Quelle: Jim Rakete
Burmester-Musikanalage Phase 3 Retrostyle

Deutsche Perfektion.

Der Abend mit rund 100 geladenen Gästen ist die Auftaktveranstaltung für eine in ihrer Art erst- und einmalige Aktion der deutschen Wirtschaft in Kooperation mit dem Bundesaußenministerium. Sie geht weit über bisherige Plakatkampagnen und Produktpräsentationen wie die der Vereinigung der Deutschen Manufakturen „Handmade in Germany“ hinaus.

Unter dem Titel „German Contemporary Excellence“ sollen die Fotografien in den kommenden zwei Jahren in den deutschen Botschaften in 40 Städten weltweit gezeigt werden. Die ersten Stationen sind in Asien (Schanghai, Seoul, Tokio), danach folgt Amerika mit New York und später Europa mit Paris und London. Das begleitende Buch ist auf eine Auflage von 2.000 Exemplaren limitiert und wird exklusiv verteilt.

Ziel ist es, das Werte- und Qualitätsverständnis deutscher Unternehmer und Institutionen in der Welt darzustellen. „Es gibt keine Grenze zwischen Automobilentwicklung, Modekreationen, Weinherstellung oder dem Design einer Segeljacht. Sie alle legen die gleichen kompromisslosen Maßstäbe an ihre Arbeit an. Sie beeinflussen und inspirieren sich gegenseitig“, sagt Initiator Clemens Pflanz, der auch Vorsitzender des Meisterkreises ist, einer im Jahr 2011 gegründeten Interessenvertretung von inzwischen mehr als 70 Markenherstellern und Kulturinstitutionen. Sie stehen für eine Wertschöpfung von mehr als 70 Milliarden Euro und sorgen für über 160.000 Jobs.

Das Projekt „German Contemporary Excellence“, das die Unternehmen selbst finanzierten und in Eigenregie erstellten, entstand unter Federführung von Pflanz. „Das Projekt macht die wirtschaftskulturelle Leistungsfähigkeit Deutschlands erlebbar“, sagt Markus Benz, Chef des Möbelherstellers Walter Knoll aus Herrenberg bei Stuttgart.

Wie das Kaninchen auf die Leuchte von Occhio soll alle Welt auf die deutsche Wirtschaft und ihre Schaffenskraft schauen. Quelle: Jim Rakete
Bild des Star-Fotografen Jim Rakete

Wie das Kaninchen auf die Leuchte von Occhio soll alle Welt auf die deutsche Wirtschaft und ihre Schaffenskraft schauen.

Die Initiative wird von der Politik unterstützt und ist deshalb auch ein Stück Wirtschaftsdiplomatie. „Sie zeigt die wunderbare Vielfalt zwischen Kultur und Wirtschaft. Wir können stolz sein auf unser Kunsthandwerk, unsere Hochtechnologie und unsere Gastlichkeit – und freuen uns, auch in Paris ein Publikum zu begeistern“, sagt Nicolaus Meyer-Landrut, deutscher Botschafter in Paris.

„German Contemporary Excellence“ ist mehr als Marketing, es ist ein Projekt, das in Teilen künstlerischen Wert besitzt. Die Fotografien von Jim Rakete sind nur das eine. Sie werden begleitet von 70 Texten von 30 Autoren, die mit ihren unterschiedlichen Hintergründen, ihren sehr persönlichen Erinnerungen, Fantasien und Perspektiven die Vielfalt der Unternehmen und Institutionen noch einmal spiegeln. Zu den Autoren zählen der frühere Kulturstaatsminister Michael Naumann, der Schriftsteller Kristof Magnusson, der Literaturkritiker Denis Scheck, Jim Rakete selbst sowie die Geigenspielerin Anne-Sophie Mutter.

Die Texte sind zum Teil kleine poetische Meisterwerke. So liefert die junge Autorin Ronja von Rönne beim Armaturenhersteller Dornbracht eine Phänomenologie des Badezimmers: „An keinem Ort der Welt ist der Mensch so sehr er selbst wie im Badezimmer. Oft ist es das einzige verschließbare Zimmer eines Hauses. Ein Rückzugsort des Ich, mit nichts anderem beschäftigt man sich hier, keine nervenden Kollegen, keine ‚Workflows‘, und Überstunden gibt es nur freiwillig. Im Badezimmer begegnen wir uns selbst – man entdeckt ein erstes graues Haar, kleine Fältchen um die Augen oder die Erfolge des Marathontrainings.“

  • tak
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