Gesundheitskonzern Früherer Eon- und Siemens-Vorstand Michael Sen führt künftig Fresenius Kabi

Der frühere Eon- und Siemens-Vorstand wird neuer Chef des Infusionsherstellers Fresenius Kabi.
Frankfurt Der ehemalige Siemens-Vorstand Michael Sen wird ab 12. April neuer Vorstandsvorsitzender der Fresenius Kabi AG, der Medikamentensparte des Gesundheitskonzerns Fresenius. Der Aufsichtsrat hat den 52-Jährigen am Dienstag einstimmig in das Führungsgremium von Fresenius berufen.
Er folgt in dieser Funktion auf Mats Henriksson, 53, der das Unternehmen wegen unterschiedlicher Vorstellungen zur weiteren Ausrichtung von Fresenius Kabi verlässt, wie der Dax-Konzern am Dienstagabend mitteilte. Henriksson führte die Sparte seit 2013.
Michael Sen war von April 2017 bis März 2020 Mitglied des Vorstands der Siemens AG und dort für das bei Siemens Healthineers gebündelte Gesundheitsgeschäft sowie später für die Energiesparte verantwortlich. Kurz vor der Abspaltung von Siemens Energy verließ Sen das Unternehmen wegen Differenzen über die Details der Abspaltung mit dem damaligen Konzernchef Joe Kaeser. Zuvor war Sen Finanzchef beim Energiekonzern Eon gewesen.
Bei Fresenius soll Sen unter anderem das weitere Wachstumspotenzial der wichtigen und margenstarken Medikamentensparte Kabi heben und auch die Effizienz steigern.
Die Corona-Pandemie hat dem Gesundheitskonzern Fresenius zugesetzt. Nach einem Gewinnrückgang im vergangenen Geschäftsjahr will Konzernchef Stephan Sturm in diesem Jahr mindestens ein stabiles Ergebnis erreichen.
Um die mittelfristigen Wachstumsziele weiterhin erreichen zu können, plant Fresenius nun verschiedene Maßnahmen, um die Effizienz zu steigern und die Kostenbasis dauerhaft zu senken. Bis 2023 sollen Ergebnisverbesserungen von jährlich 100 Millionen Euro erreicht werden. So hofft der Fresenius-Chef, auch den Wert des Unternehmens mit zuletzt 36 Milliarden Euro Jahresumsatz an der Börse steigern zu können.
Der Aktienkurs von Fresenius verliert seit Jahren an Wert. Gelingt die Kehrtwende nicht, will Sturm auch die Konzernstruktur hinterfragen.
Wolfgang Kirsch, der designierte Aufsichtsratsvorsitzende von Fresenius, würdigte Sen als einen im Gesundheitssektor erfahrenen Manager, der das Team gut ergänze. Der Aufsichtsrat unterstütze die Strategie von Stephan Sturm einschließlich der angekündigten ergebnisoffenen Überprüfung der Konzernstruktur „voll und ganz“, heißt es in der Mitteilung.
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